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manchmal ist das Leben wie Durchfall: Scheiße, aber es läuft.
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7 Monate sind nun vergangen und ich fühlte mich besser denn je. Nicht nur, dass ich meine Gefühle abgeschaltet hatte und es so blieb, ich wurde auch zur perfekten Killermaschine. Mit der Zeit weihte mich mein Vater immer mehr in seine Geschäfte ein und ich bekam immer mehr das Sagen hier, was sich ganz nebenbei gesagt richtig gut anfühlte. Leider musste ich da aber auch ganz viel für meine Abschlussprüfungen lernen, die ich bald schon antreten musste.

In diesem halben Jahr war ich allerdings nicht immer nur im Anwesen gewesen, nein. Dad schickte mich zu einem Shaolin Mönch nach Henan, der mir etwas beibrachte, das ich nie in meinem Leben vergessen werde.

Seine knochigen langen Finger umschlossen meine Hand. "Wenn su stark sein willst, dann musst du lernen alleine zu kämpfen" Wow that hits deep. Solche tiefgründigen Worte hatte ich noch nie gehört. Ich konnte ihn trotz seines stark chinesischen Akzents problemlos verstehen und wie Recht er doch hatte.

Man konnte.... durfte sich auf niemanden anderen als auf sich selbst verlassen, denn sogar der eigene Schatten verließ einen in dunklen Zeiten. Und da wurde es mir aber auch bewusst. Ich hatte mich bis jetzt immer auf andere verlassen. Natürlich nicht immer bewusst, aber trotzdem dennoch. Es musste sich etwas ändern. Ich musste mich ändern. Es durfte nicht so weitergehen.

Der Mönch ließ mich los und tippte mit seinem gebrächlichen Finger auf meinen Kopf. "Das hier ist wichtig. Ohne das, kannst du nicht kämpfen" Ich verstand nicht ganz und sah ihn auch dementsprechend an. Der Mann lächelte aber nur und meinte, ich müsse die Bedeutung dahinter schon selbst herausfinden.

Also lag Noah falsch mit seiner Bemerkung, dass Arme und Beine das wichtigste beim kämpfen waren...

Ich gähnte. Vielleicht sollte ich langsam einschlafen. Ich legte mich ins Bett und schloss die Augen. Lange lauschte ich noch dem angenehm klingenden Regen, der gegen die Fensterscheiben prasselte. Sie wiegten mich langsam in den Schlaf, bis ich letztendlich einschlummerte und zu träumen begann.

"So geht das nicht Rachel, wir brauchen eine andere Lösung" Seit Tagen bereits versuchte ich diese Bewegung zu machen wie Dre aus 'Karate Kid' es bei der Frau mit der Schlange gesehen und es schließlich auch selbst beim Tunier ausgeübt hatte. Warum konnte ich das nicht so schnell wie er?!

Frustriert ließ ich mich in die Wiese fallen. Es gab eine einfache Antwort. Es war ein Film. Nur ein einfacher, nebenbei auch gesagt genialer, Film, wo der Regisseur ihm gesagt hatte was zu tun sei. Trotzdem irritierte es mich extrem und ich wusste nicht mehr was zu tun war, aber dafür war ja Mr. Chuan da.

"Steh auf Rachel, wir machen keine Pause" Ich gehorchte und wartete auf seine Anweisungen. Er seufzte und runzelte angestrengt mit der Stirn. "Anscheinend kommen wir hier nicht weiter, also muss ich meine Technik ändern" Pause. "wir werden jetzt Tai Chi anwenden" kam dann bestimmt.

Ich nickte. Ich würde alles machen, damit ich besser werden würde. "Okay, mach mir nach" meinte der Mönch in meine Richtung. Zuerst stellte ich mich auf beide Füße und verteilte gleichmäßig mein Gewicht darauf. Dann startete auch schon die erste Bewegung.

Ich streckte meine Arme in einem ungefähren 90° Winkel und drehte meine Handflächen nach innen. Ich ging langsam und leicht in die Hocke, atmete sanft ein und ließ meine Hände sich nähern. Danach streckte ich meine Beine wieder, atmete mild wieder meine angesammelte Luft aus und schaffte wieder etwas Abstand zwischen meinen Handflächen, die sich nie berührten.

How to rule over murdererWo Geschichten leben. Entdecke jetzt