sometimes you think you want to disappear but all you really want is to be found.
➳➳➳➳➳➳➳➳Wie oft müsste ich noch durch die Hölle gehen? Zuerst das mit Dad, dann das mit Logan und jetzt das mit Elias? Hatte das Leben mit etwa nichts besseres zu bieten?! Ich meine ich bitte jetzt ja nicht um pures Glück sondern nur um etwas weniger Schmerz. War das wirklich so schwer zu verstehen?
Die ganze Nacht bin ich wach gelegen und hatte mit leerem Blick an die Decke gestarrt. Heute war mein vorletzter Tag mit Mum, aber ich fühlte mich dem gar nichts gewachsen ihr jetzt gegenüber zu treten. Es war schon schlimm genug, dass mich meine Mutter mein ganzes Leben lang wegen meinem Vater belogen hatte, aber das mit meinem Bruder ging wirklich zu weit.
Ich dachte wirklich es gäbe keine Lügen mehr. Aber ich hatte mich geirrt. Mein Wecker klingelte, wieso, wusste ich auch nicht, aber es war bereits 10:00. Ich konnte meine Augen nicht schließen und wenn doch, dann sah ich nur meinen kleinen Bruder wie er um sein Leben rannte. Ich sah wie er Angst hatte. Ich hörte seinen Schmerz. Ich hörte seine Einsamkeit. Ich hörte seine Schreie. Ich hörte alles. Es zerbrach mich. Es fraß mich auf.
Ich hatte einen Bruder. Hatte wurde da betont. Er war jetzt tot. Es war meine Schuld. Ich hätte ihm wie eine große Schwester beistehen müssen. Auch wenn ich erst so jung war, es war meine Pflicht ihn zu beschützen. Ich hätte mich von diesem verdammten Baum runtertrauen müssen und ihm helfen sollen. Hätte das was gebracht? Wahrscheinlich eher nicht, aber ich wäre bei ihm gewesen und er wäre nicht einsam und allein gestorben.
Ein leises Klopfen an meiner Tür unterbrach mich. Ich reagierte nicht. Ein zweites Klopfen ertönte. Wieder keine Bewegung meinerseits. Letzendlich ging die Türklinke langsam nach unten und die Holztüre öffnete sich. "Hallo meine Süße, wie geht es dir?" fragte Mum besorgt. Ich starrte sie nur mit meinen kalten Augen an. Gefühle würde sie in mir nicht sehen. Dieses Privileg würde ich ihr sicher nicht geben.
"Hey, ich weiß es hieß keine Lügen mehr, aber es war nur zu deinem eigenen Schutz" meinte sie und legte Mr. Knuddel, meinen Stoffhasen, den ich schon seit meiner Kindheit hatte, beiseite und setzte sich neben mich hin. Ich saß noch immer im Schneidersitz und verfolgte jede ihrer Schritte, regte mich aber selbst nicht. Zu meinem eigenen Schutz? Wollte sie mich verarschen?!
Behutsam wollte sie ihre Hand an meine Wange legen, doch ich wich aus. Traurig seufzte sie. "Ich weiß du bist momentan sauer auf mich, aber irgendwann legt sich das wieder und du wirst mir danken" Jetzt reichte es mir. "Verschwinde" äußerte ich mich leise, aber bestimmt. "Huh?"
"Du sollst verschwinden" knurrte ich. Wie konnte sie es wagen hier her zu kommen und auf 'alles wird gut, ist ja nur halb so schlimm dass ich dich dein ganzes Leben angelogen habe, dass du Einzelkind bist, aber eigentlich einen Bruder hast an dessen Tot du Schuld bist' zu machen. Hatte sie noch alle Tassen im Schrank?!
Verletzt sah sie mich an, stand aber nicht auf. So langsam aber platze mir der Kragen. Ich erhob mich zu meiner vollen Größe- ich war um einiges Größer als sie- und schaute missbilligend auf sie herab."Verschwinde. Aus. Meinen. Augen." wurde ich lauter. Ich ließ etwas die Killer- Rachel raushängen und es gelang mir sogar meiner Mutter so viel Angst zu machen, damit sie aus meinem Zimmer ging.
Es war traurig, dass ich zu solchen Mitteln greifen musste, aber andererseits hatte sie sich die Suppe selber eingebrockt. Eine schmerzliche Wahrheit ist besser als eine Lüge, dass sollte Mum endlich einmal begreifen. Sie hatte nicht wirklich mich beschützt. Eigentlich schützte sie sich selber.
Sie hatte diese Erinnerung verdrängt und mir somit die Chance genommen meinen Bruder in Ehren zu halten und ihn nie zu vergessen. Mein Gehirn hatte zwar dieses Trauma verdrängt, aber Mum hatte sich bewusst dazu entschieden mir direkt ins Gesicht zu lügen und zu behaupten, ich wäre ihr einziges Kind.

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How to rule over murderer
ActionIch rannte. So weit wie mich meine Füße nur tragen konnten. Nero dicht hinter mir. Plötzlich ertönte ein Schuss und der dunkle Wald erhellte sich für einen kurzen Moment. Ein starker Schmerz durchzuckte meine Schulter. Sie jagten mich. Sie würden n...