wenn du zu oft verzeihst, gewöhnen sich die Menschen daran dich zu verletzen.
➳➳➳➳➳➳➳➳Ich konnte es nicht glauben. Das ist nicht wahr. Das ist ein blöder Scherz.
So sehr ich es auch glauben wollte... es ging nicht.
Ich rannte hinauf in mein Zimmer. "Rachel warte ich kann es doch erklären!" hörte ich noch meine Mutter nach mir rufen. Aber ich ignorierte sie.
Sie hat mich angelogen. Sie hat mir direkt ins Gesicht gelogen. Sie hat Kontakt mit meinem Vater. Warte. Meine Mutter telefoniert mit meinem Vater. Meine Mutter telefoniert mit meinem Vater. MEINE MUTTER TELEFONIERT MIT MEINEM VATER!
Wie konnte sie mir das verheimlichen?
Ich ging die ganze Zeit auf und ab bis ich irgendwann müde auf meinem Bett einschlief. Es vergingen Tage, die ich damit verbrachte meiner Mutter aus dem Weg zu gehen und nicht mit ihr zu reden bis ich eines Abends ein leises Klopfen an der Tür hörte.
"Schatz lass es mich bitte erklären" Pause. "bitte..." fügte sie etwas verzweifelter hinzu. Ich riss die Tür auf und schrie meine Mutter an "WIE KONNTEST DU MICH NUR SO BELÜGEN?!" entrüstet schaute mich meine Mum an.
"Es tut mir leid. Es-" Pause. "es tut mir leid" zum ersten Mal seit langer Zeit habe ich meine Mutter wieder so schuldbewusst und müde gesehen. Etwas leiser fuhr ich fort "Allen tut es leid. Bin ich wirklich so mitleiderregend dass man sich immer bei mir entschuldigen muss?"
"Ich- Also nein. Aber-" Pause. Sie atmete etwas durch und sammelte sich wieder. "Wenn ich dir alles erkläre, dann wirst du es verstehen. Dann wirst du verstehen warum ich das gemacht habe" Den letzten Satz sagte sie eher zu sich selbst, wie als würde sie sich selber davon überzeugen wollen, dass sie das richtige gemacht hatte.
Ich schaute in ihre Augen. Sie waren schlaff und leuchteten nicht mehr so wie früher. Sie war müde. Und einsam. Lange hatte ich sie nicht mehr mit einem Mann gesehen, der sie glücklich machte.
Man sagt ja alles verändert sich am Körper aber die Augen bleiben. Mit ihnen wir man alt.
"Okay Mum, aber ab jetzt gibt es keine Lügen mehr" meinte ich mitfühlend aber bestimmt zu ihr. Ich sah wie sie erleichtert ausatmete und sich zu mir aufs Bett setzte. "Wo soll ich nur anfangen..."
Sie erzählte es mir. Alles. Ihre Gefühle und alles andere. Sie öffnete sich mir und ich wusste es zu schätzen. Auch wenn dieses Gespräch verspätet kam, verzeihte ich es ihr.
"Also nochmal zusammengefasst: Mein Dad ist ein.... Mafiaboss?" ein leichtes nicken ihrerseits kam als Antwort. "Okay... und er hat mir einen Bodyguard namens Logan zugeteilt, damit er mich vor potenziellen Gefahren schützt. Und das schon vor einem Jahr." Darum kam er mir so bekannt vor.
"Ich bin die Nachfolgerin, also die Erbin des Imperiums meines Vaters und werde bald abgeholt um zu lernen." Ich sprach das Wort missbilligend aus.
"Du hast ihn verlassen weil es dir zu viel wurde und du nicht wolltest, dass ich in so einer Welt aufwachsen muss." Hat ja super geklappt.
Ich sprach jedes Wort absichtlich langsam aus um zu checken ob ich das richtig gehört hatte oder ob ich jetzt komplett durchdrehte. Mum hatte mich die ganze Zeit genau beobachtet.
Sie wartete sicher darauf das ich jetzt aufsprang und schreiend durchs Zimmer lief. Aber ich tat nichts. Ich blieb ruhig.
"Ich verstehe jetzt warum du mir das verheimlicht hast aber ich hab eine Frage" Das stimmte natürlich nicht. Ich hatte tausende von Fragen.
Wann würde ich abgeholt werden?
Was passiert danach?
Was würde aus der Schule werden?
Was wird aus meinem Leben.
DIESEM Leben.
Aber ich fragte nur eine. "Was wird aus dir?"
Traurig schaute sie mich an. "Ich wusste dieser Tag würde kommen. Ich wollte es nicht wahrhaben aber ich wusste es. Mein Unterbewusstsein hat sich bereits darauf vorbereitet, was aber nicht bedeutet, dass es mir leichter fällt"
Sie rutschte ein Stück näher zu mir und streichelte meine Wange. "Ich werde nie bereit sein mein Baby loszulassen, hörst du? Ich werde dich nie loslassen. Ich werde dein Zimmer immer putzen und es erhalten, sodass wenn du mich einmal besuchst, du hinein gehen kannst und alles beim alten sein wird"
Eine Träne rollte mir runter. Sofort wischte Mum sie mir weg. "Und versprich mir auf dich aufzupassen, ja mein Schatz? Du wirst es schaffen. Du bist mein Mädchen. Mein starkes, selbstsicheres und kluges Mädchen"
"Okay Mum, versprochen"
Jetzt kullerten mir mehrere Tränen die Wange herunter. So viele, dass meine Mutter sie nicht alle wegwischen konnte. Wir umarmten uns und ich schlief in ihren Armen ein.
Wer weiß wie oft das noch passieren würde...
Die Sonnenstrahlen, die ich gestern noch so furchtbar fand, waren heute weniger deprimierend. Ich wollte gerade aufstehen als ich etwas schweres auf meiner Hüfte spührte. Ich drehte mich um, um in das schlafende Gesicht meiner Mutter zu sehen. Es war schön so aufzuwachen, aber ich musste unbedingt mit Layla raus, wenn ich nicht wollte, dass ich Hundekot vom Boden aufwischen musste.
Also stand ich schweren Herzens auf und ging mit meiner Hündin spazieren. Es war ein angenehmer Morgen sodass ich mich nicht allzu warm anziehen musste und meine schwarze Jogginghose und mein grauer Pulli völlig ausreichten.
Als ich wieder zurückkam stand ein schwarzer Mercedes vor meinem Haus. Eine leise Vorahnung schlich sich in meine Gedanken.
Nein, bitte noch nicht.
Ich ließ Layla von der Leine und sie lief zur Tür und kratzte an ihr bis meine Mum sie aufmachte. Aber sie war nicht allein. Hinter ihr stand jemand. Hinter ihr stand Logan.
Mit einem traurigen Blick sah mich Mum an. Sie wusste es auch.
Jetzt müsse ich weggehen.
Ich packte meine Sachen und ging mit meinem Koffer runter. Ich durfte nicht soviel mitnehmen (laut Mum) damit noch genug Sachen in meinem Zimmer blieben für den Fall, dass ich dort mal wieder schlafen würde.
Jetzt kommt der schwerste Teil.
Ich gab meinen Koffer Logan, der ihn im Auto verstaute, und ging zu meiner Mutter. Der ganze Abschied bestand nur aus lauter Umarmungen und Tränen.
Letztendlich bückte ich mich auch hinunter zu Layla und schloss sie ebenfalls in eine große Umarmung. Sie wusste dass ich ging. Sie war einfach so schlau und wusste es. Zum Abschied leckte sie nochmal meine Nase und kuschelte sich an mich.
Nach ein paar Minuten stand ich wieder auf und ging aus dem Haus, das für eine so lange zeit mein Zuhause war und auch immer sein wird. Denn wie sagt man so schön? Dein Zuhause ist da wo dein Herz ist und mein Herz würde immer bei meiner Mum bleiben.
Ich wollte gerade ins Auto steigen als mich meine Mutter rief und schnell auf mich zulief. "Du hast Mr. Knuddel vergessen mein Schatz. Ach und ich erwarte, dass du mich jeden Abend anrufst und mir von deinem Tag erzählst, okay?" meinte sie und sagte etwas leiser und bedrohlicher "und wehe du vergisst dein Versprechen junge Dame"
Ich riskierte einen letzten Blick. Einen letzten Blick auf meine Familie. Einen letzten Blick auf mein altes Leben, denn ab jetzt hieß es
volle Kraft voraus aufs neue Leben!
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How to rule over murderer
ActionIch rannte. So weit wie mich meine Füße nur tragen konnten. Nero dicht hinter mir. Plötzlich ertönte ein Schuss und der dunkle Wald erhellte sich für einen kurzen Moment. Ein starker Schmerz durchzuckte meine Schulter. Sie jagten mich. Sie würden n...