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you never know how strong you are until being strong is your only choice.

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Ich wachte durch ein leichts rütteln auf. Ich wurde getragen. Wohin? Langsam machte ich die Augen auf um meine Umgebung abzuchecken und fand mich erstaunlicherweise in meinem Vorgarten wieder. Die Türe ging auf und meine Mum empfing meinen geheimisvollen Retter.

"Was ist passiert?" fragte meine Mutter besorgt und schaute mich an. In dem Moment schloss ich wieder schnell die Augen. Irgendwas sagt mir ich sollte jetzt besser schlafen. Aber ich hörte nicht auf meine Intuition und lauschte dem Gespräch meiner Mutter und des Mannes, der sich als Logan vorstellte. Er meinte er sei hier wegen 'sie wusste schon wem' und ich sah einen Ausdruck der Erkenntis auf dem Gesicht meiner Mutter.

Aber ich beachtete diese Anspielung nicht allzu sehr, da mich das folgende viel mehr interessierte. Während Logan meine Mum über den Vorfall zwischen mir und Jason aufklehrte, erinnerte ich mich wieder. An alles. An die brutalen Küsse, die ekelhaften Berührungen und alles weitere. Es war einfach nur zum kotzen. Das hätte ich auch gerne hier und jetzt getan.

Der Typ übergab mich meiner Mum, die mich erstaunlicherweise mit Leichtigkeit halten konnte und hinauf in mein Zimmer trug. Sie legte mich ins Bett, deckte mich zu und während sie mir einen Kuss auf die Stirn gab nuschelte sie "Oh mein armes Baby. Es tut mir so leid"

Was haben alle nur mit ihrem 'es tut mir leid'?! Geduldig wartete ich bis meine Mutter aus dem Zimmer ging und richtete mich auf. An Schlaf war jetzt nicht zu denken. Ich war dafür zu traumatisiert von dem Geschehen und ging deshalb runter die Dusche um irgendwie dieses dreckige Gefühl von meiner Haut zu bekommen. Aber wie ich es bereits erahnt hatte half es nichts. Ich fühlte mich weiterhin beschmutzt und widerlich.

Ich schaute in den Spiegel um einem verängstigten und traurigen Mädchen entgegen zu sehen. Wie konntest du nur soetwas zulassen? Du hättest dich mehr wehren sollen! Du hättest lauter schreien sollen! Du hättest irgendetwas machen sollen und nicht einfach aufgeben und alles über dich ergehen lassen!

"ES IST DEINE SCHULD!" schrie ich meinem Spiegelbild zu.

Ein Feigling. Das war ich.

Mit diesen Gedanken schlief ich auch wieder ein. Ich war anscheinend doch noch müde.

Ich wachte durch etwas nasses auf meiner Nase auf und bemerkte, dass Layla, mein Golden Retriever, meine Nase ableckte. Ich stieg aus dem Bett und starrte geradewegs in die Sonne.

Das waren einmal die warmen Sonnenstrahlen, dich ich als so angenehm und schön gesehen hab, aber für mich jetzt nur noch die reinste Folter waren. Wie kann der Tag so schön nach so einem Ereigniss sein?!

Ich stapfte mit einer grimmigen Miene hinunter in die Küche um mir Frühstück zu machen. Ich hatte beim Zähneputzen beschlossen mich nicht im Selbstmitleid zu suhlen. Vielleicht ist es ungesund zu verdrängen aber es ist mir egal.

Ich machte mir Spiegeleier mit Speck. Ich war gerade beim Essen als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spürte, die mich so stark zusammenzucken ließ, dass mir die Gabel aus der Hand fiel.

Vielleicht ignorierte ich, aber vergessen würde ich nie.

Mit einem wissenden und traurigen Gesichtsausdruck setzte sich meine Mum neben mich und nahm mich in den Arm. Ich fühlte mich unwohl dabei und sagte meiner Mutter, dass ich nicht wollte dass sie mich umarmte und aß angespannt und unter dem mitfühlenden Blick meiner Mutter weiter.

Es war Samstag, was hieß, dass heute keine Schule war und ich somit niemanden über den Weg laufen musste, den ich nicht sehen wollte.

Mit 'jemanden' meinte ich Jason.

Ich versuchte meine Arbeiten für die Schule zu schreiben, war aber dafür zu unkonzentriert. Ich versuchte vieles, schaffte es aber einfach nicht was mich etwas deprimierte. Keiner sagte dass ignorieren einfach sei.

Irgendwann reichte es mir und ich beschloss einfach mit Layla spazieren zu gehen. Es war schon immer angenehm raus zu gehen, aber mit meiner Hündin machte es noch mehr Spaß.

Sie probierte auf so viele verschiedene Art und Weisen mich abzulenken wie als ob sie wüsste was passiert sei. Wir gingen in ihren Lieblingspark und spielten dort eine Weile bis Layla vollkommen erschöpft am Boden lag und ich mich neben sie hinschmiss.

Wieder Zuhause angekommen ging ich in mein Zimmer und fing an meine Klamotten vom Boden aufzuräumen. Danach wischte ich den Boden, und räumte alles weitere weg um besser arbeiten zu können.

Ich verschob einige Möbelstücke, darunter auch mein Bett, bis man mein Zimmer nicht mehr wiedererkennen konnte. Schon seit ich klein war hatte ich immer den Drang etwas umzuordnen wenn es mir schlecht ging.

Oder wenn mir einfach langweilig war.

"Ist alles okay bei dir da oben Schatz?" rief mir meine Mutter von unten zu. "Ja Mum, ich habe nur mein Zimmer umgeräumt" Mit einem verstehenden "Achso" hörte unsere Konversation auf. Sie kannte mich. Sehr gut. Sogar mehr als ich mich selbst. Wie gesagt, sie war eben keine schlechte Mutter.

Immerhin weiß eine schlechte Mutter nicht was du denkst oder fühlst indem sie dir nur in die Augen schaut. Sie versteht dich nicht beziehungsweise versucht es zumindest nicht. Sie kennt dich halt einfach nicht. Aber soetwas musste ich zum Glück nie erfahren.

Ich schaute mir mein Werk an. Okayyy, das Zeug zur Innenarchitektin habe ich schonmal. Ich warf mich völlig ausgelaugt auf mein Bett. Ich schaute auf die Uhr und wow, schon 19 Uhr?! Anscheinend war das Umgestalten eines Zimmers zeitaufwändiger als ich dachte. Aber bereut hatte ich es nicht. Das Endresultat war trotzdem toll und ich konnte mich wenigstens ablenken.

Nach einer Weile verschwand mein Adrenalin wieder und ich spürte wie müde und schlapp ich war. Mit jeder Minute, die verstrich, kamen immer mehr und mehr Erinnerungen zurück und dazu auch noch die Gedanken. Wieso kann ich das nicht einfach vergessen? Eine letzter Gedanke blieb mir aber noch.

Was hatte Logan mit meiner Mutter zu tun?

Ich dachte die ganze Zeit nach und entwickelte die verschiedensten Theorien aber entweder passte keine so richtig oder es war einfach zu absurd um wahr zu sein. Ich konnte nicht mehr vor Neugierde und beschloss zu meiner Mum zu gehen und sie zu fragen.

Ich ging gerade die Treppen runter als ich meine Mutter energisch telefonieren hörte. Sie sprach mit jemanden. Ich lauschte eine Zeit lang aber alles was ich heraus hörte waren nur ein paar Namen: Logan, Jason und mein Name.

Verwirrt ging ich in die Küche und fragte Mum mit wem sie da sprach. Wir hatten ja niemanden außer uns und ich glaubte nicht, dass es jemanden außenstehenden etwas anging was in dieser Nacht passiert war.

Zuerst wollte sie mir nicht antworten aber als ich lange genug nachhakte gab sie nach und drückte auf Lautsprecher.

"WENN ICH DIESEN MISTKERL ERWISCHE DANN WIRD ER SEIN BLAUES WUNDER ERLEBEN!"

Schockiert starrte ich Mum an und schwankte ungläubig einige Schritte nach hinten.

Dad?!

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How to rule over murdererWo Geschichten leben. Entdecke jetzt