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let me die first or i will die twice.
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Mein Kopf dröhnte. Meine Arme brannten. Meine Beine waren taub. Meine Hüfte fühlte sich zerschmettert an. Meine Schulter ebenso. Langsam hob ich den Kopf. "Te dije que no tiene sentido huir" (Ich hab dir gesagt es nutzt nichts wegzulaufen) Mit einem hässlichen Grinsen näherte er sich meinem Gesicht. "Una niña tan hermosa en una familia tan fea, welch eine Tragödie" (So ein schönes Mädchen in so einer hässlichen Familie)

Langsam ließ er seine Finger auf meinem Arm entlanggleiten. Es tat weh. Alles tat weh und wenn man mich berührte schmerzte es noch mehr. "No me toque!" (Fass mich nicht an!) fauchte ich den Mann vor mir an. Grob packte er mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen. "Pass auf wie du mit mir redest" Ich funkelte ihn böse an und spuckte ihn geradewegs ins Gesicht.

Sofort kassierte ich dafür eine sehr schmerzhafte Ohrfeige, die mich zu umkippen brachte. Jetzt lag ich auf der Seite mit dem Gesicht auf dem Boden und mit immernoch angebundenen Händen. "No dije que nadie la toca?!" (Habe ich nicht gesagt, keiner berührt sie?) hörte ich plötzlich eine sehr kräftige Stimme. "Ich musste ihr zeigen dass sie gefälligst Respekt vor mir haben soll" "Vete o te enseño a respetar" (Verschwinde oder ich lehre dir Respekt)

Schnell ging der Mann mit eingezogenem Kopf aus dem Raum hinaus. Aleksander kam zu mir und stellte den Stuhl und somit auch mich wieder gerade hin. Erwartungsvoll blieb er vor mir stehen. "Ist was?" fragte ich ihn genervt. "Willst du dich nicht bei mir bedanken Kleine?" meinte er provozierend. Ich lachte. "Nur über meine Leiche"

Aleksander drehte sich um und ging in Richtung Tür. Ich dachte schon das er endlich geht aber da hatte ich mich geirrt. Stattdessen griff er nach einem Stuhl, der an der Wand stand, und setzte sich genau vor mich hin. Mit verschrenkten Armen beobachtete er mich. Ich versuchte so anmutig wie möglich in dieser Situation auszusehen, was glaube ich sogar irgendwie funktioniert hatte.

"Wir können noch lange nur stumm uns gegenseitig anschauen, ich hab alle Zeit der Welt, aber du glaube ich eher nicht so ganz" Pause. Er kam meinem Gesicht näher. "Cuánto tiempo crees que una persona puede pasar sin agua o comida? Sin comida mas tiempo pero sin agua creo que solo 3 a 4 dias..." (Wie lange glaubst du kann ein Mensch ohne Wasser und Nahrung auskommen? Ohne Nahrung länger aber ohne Wasser glaube ich nur 3 bis 4 Tage)

"Willst du das Rachel? Willst du 4 Tage ohne Wasser auskommen?" Wütend drehte ich mein Gesicht von seinem weg. "Mírame cuando te hablo!" (Schau mich an wenn ich mit dir rede!) meinte er bedrohlich. Etwas Angst machte mir dieser Mann schon, aber ich würde es ihm nie zeigen. Niemals.

Ich behielt meinen Kopf so wie er war. Aleksander seufzte. "Ich komme später wieder und bis dahin würde ich dir empfehlen kooperativer zu werden" waren seine letzten Worte bevor er durch die Türe trat. Ich sah mich um. Ich war in einem komplett weißen Raum, in jeder Ecke war jeweils eine Kamera installiert und die Türe war wahrscheinlich so 30 cm dick.

Die Seile mit denen ich gefesselt wurde waren auch so um die 3cm breit was hieß, dass ich noch bis morgen am aufschneiden wäre. Hätte ich etwas scharfes zumindest. Aber ich hatte nichts. Alles was mir noch geblieben ist war mein Kleid. Mein Kleid, das einst einmal weiß war, jetzt aber schon teilweise schwarz gefärbt war. Der hintere Rock fehlte auch. Mum würde mich umbringen würde sie es sehen.

Aber dann kam mir ein anderer Gedanke. Nero. Wie ging es ihm? Konnte er fliehen? Hatte er es zu Logan zurück geschafft? Ich hoffte es so sehr. Und wie lange war ich eigentlich schon hier? Das musste ich Aleksander fragen wenn er zurückkommen würde. Also wartete ich. Ich wartete und wartete. Aber er kam nicht. Ich lachte kurz.

How to rule over murdererWo Geschichten leben. Entdecke jetzt