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they tell you to be yourself, then they judge you.
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Ich musterte sie. Trockenes Blut klebte an ihrem Arm. Ihr Kleid war jetzt auch nicht mehr das was es einmal war. Es war jetzt auch nicht mehr weiß, sondern rot. Daran war wahrscheinlich die Kugel in ihrer Hüfte schuld. Sie bewegte sich nicht. Ich konnte ihr Zähneknirschen bis hier her hören. Ich stieß mich von dem Türrahmen ab und ging auf sie zu.

Sie reagierte nicht darauf. Sie reagierte auch nicht als ich meine Hand sanft in ihren Nacken legte. Sie reagierte auch nicht als ich meine Hand langsam zu ihrer Wange wandern ließ. Sie reagierte aber als ich meine Lippen auf ihre drücken wollte. "Wehe du kommst mir auch nur noch einen Zentimeter näher" Ich stoppte und mein Gesicht schwebte einige Millimeter vor ihrem.

Rachel ging einige Schritte nach hinten. "Wie konntest du mir das nur antun?" flüsterte sie. Ich konnte den Schmerz in ihrer Stimme hören. Irgendwie hatte ich Mitleid mit ihr. Ja klar, es war mein Auftrag gewesen den Mafiaboss um den Finger zu wickeln, aber Rachel war nie mein Plan gewesen. Ob ich schon etwas am Anfang für sie empfunden hatte? Ja, leider. Aber normalerweise konnte ich Gefühle viel besser wegpacken.

Ich hatte es auch relativ geschafft bis dieser Noah kam und die Eifersucht in mir nur brodelte. Ab diesem Zeitpunkt waren meine Empfindungen für dieses Mädchen nicht mehr zu kontrollieren, also ließ ich sie einfach zu. Und geholfen hatten sie mir auch. Zumindest nahm keiner an, dass ich der Maulwurf war.

Ich sah sie weiterhin stumm an. Ihre Augen begannen zu glänzen, ihr Gesicht verzog sich. Sie presste ihre Augen zu und atmete ein paar mal tief durch. Als sie mich wieder anblickte war etwas anders. Sie war anders. Ihre Schultern lockerten sich. Das Wasser in ihren Augen zog sich zurück. Ihr Gesicht war regungslos und der Ausdruck emotionslos und kalt. Ich wusste nicht was sie dachte. Fühlte.

Würde ich sie nicht so gut kennen, dann wär ich mir sicher, dass sie gerade gar nichts empfand. Keinen Schmerz, keine Enttäuschung, nichts. Aber ich wusste ja wie sie tickte, also wusste ich auch das gerade ein Tornado in ihr wütete. Sie war schon ein Profi darin sich zu verschließen. Manchmal war sie sogar besser als ich. Also tat ich ihr gleich und verschloss mein Herz sicher hinter einen Mauer, sodass es nicht entfliehen konnte.

Liebe konnte gefährlich sein, insbesondere wenn sie auch erwidert wurde. Wenn man jemanden vom ganzen Herzen liebte, dann war man verletzlich und bitte, wer wollte schon verletzlich sein?

"Logan?" hörte ich eine Stimme nach mir rufen. Ich drehte mich um und entdeckte Olivia, die sich an den Türrahmen anlehnte. "Hast dus ihr schon gesagt?" ich sah zu Rachel. Ihr Blick war starr an ihre beste Freundin gerichtet. Sie begann leicht zu zittern. Kurz, nur ganz kurz, fiel ihre Maske und eine kleine Träne kullerte aus ihrem Augenwinkel. Langsam floss sie ihre Wange runter, wo sie dann schließlich in Rachels Munwinkel verschwand. Dann war wieder jegliche Emotion ausgelöscht.

"Lass mich mich dir richtig vorstellen" das Mädchen betrat den Raum und ging mit ausgestreckter Hand auf Rachel zu. "Mein Name ist Francesca Olivia Rodrigez, ich bin die Tochter von Phillipe Rodrigez und somit auch die Schwester von Aleksander, den du bereits kennengelernt hast"

Rachels Augen schauten kurz auf Francescas immernoch ausgestreckte Hand, glitten aber dann wieder zu ihrem Gesicht hinauf und verharrten dann auch dort. Erwidert wurde die Geste nicht. Francesca seufzte und ließ ihren Arm fallen. "Ich nehme an du hast ein paar Fragen, ich werde sie dir gerne beantworten wenn du willst" Rachel unternahm immernoch nichts. Das Einzige was darauf hindeutete, dass sie noch lebte, war die Tatsache, dass sie noch stand und das sie vereinzelt blinzelte. Ansonsten gab es keine Anzeichen, die dafür sprachen.

Aber sie wehrte sich auch nicht, als Francesca ihre Hand nahm und sie zum Bett führte, wo sich beide dan hinsetzten. "Macht es dir was aus uns alleine zu lassen?" meinte das Mädchen zu mir. Ich zuckte mit den Schultern und verließ das Schlafzimmer.

How to rule over murdererWo Geschichten leben. Entdecke jetzt