Kapitel 6

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Oh nein. Wie soll ich die verletzungen an meinem Körper ihm jetzt erklären?
"Ja Papa, ich wurde eine kurze Zeit lang verfolgt, ich hatte panik und so dann bum. Hab einen Unfall gebaut."
,,Ist was?", fragte er.
,,Ähm...nein? Was soll denn sein.", ich drehte mich um und lief schnell umher. ,,Ich bin nur in eile. Ich nehme was zu essen und schlafe danach.", rief ich ihn aus der Küche.

Bitte komm nicht her. Bitte komm nicht her.

,,Okey na dann ich gehe dann auch mal schlafen.", rief er vom Wohnzimmer aus. Vermutlich hat er sein Telefon und sein zeug mit genommen.
,,Gute nacht. Träum von mir.", rief ich während ich im Kühlschrank wühlte.

Ich knallte unabsichtlich gegen den Schrank und merkte wieder einmal wie sehr meine Hand schmerzte. Die schmerzen zogen sich bis auf meine Schulter hoch. Ich musste jede kommende Geräusche verkneifen, damit mein Vater nicht kommt. Ich nahm mir etwas zu trinken und steig die Treppen hoch zu meinem Zimmer.

Als ich in meinem Zimmer angekommen war, zog ich mich um und schminkte mich komplett ab. Dann machte ich meine Haare so gut es geht zu einem Zopf.

Es war komisch. Vielleicht habe ich Atlas falsch eingeschätzt. Vielleicht ist er gar nicht so eine Person wie jeder so erzählt und außerdem kennt mein Vater ihn und er meinen Vater. Das muss etwas bedeuten, aber ob es was positives ist, ist meine Hauptfrage. Was soll ich machen? Mit meinen Vater darüber sprechen? Aber was wenn irgendetwas schlimmes in der Vergangenheit vorgefallen ist und ich nur Salz in die Wunde damit tupfe. Dann würde alles schlimmer ausgehen vermutlich. Aber was wenn sie eine sehr positive Begegnung hatten und sich gegenseitig reuen würden? Leider sind beide Vermutungen nicht auszuschließen.

Nach einer weile hörte ich oder besser gesagt versuchte ich aufzuhören, über alles nachzudenken und legte mich schlafen.

Am nächsten Tag wachte ich früh auf und schlich mich in der frühe aus dem Haus und ging in die Boutique. Als ich dabei war Esma anzurufen, merkte ich, dass mein Handy nicht mehr bei mir ist. Aber Gestern Abend war sie noch bei mir. Ich bin mir ganz sicher. Ich kann es doch nicht verloren haben.

Wütend auf mich nahm ich den Bus und fuhr in die Boutique. Zu meinem Glück, waren die lichter an und als ich eintrat, sah ich Esma und Nurten sitzen. Sie tranken dabei irgendetwas und waren in ihre Gespräche vertieft.

,,Guten Morgen ihr zwei.'', meldete ich mich auch zu worte. ,,Ah Zeliha. Morgen. Wieso so früh dran?'', fragte Esma überrascht. Ich hielt meine Hand hoch und versuchte damit ihnen meinen Gips zu zeigen. Esma stand auf und kam auf mich zu. ,,Was ist passiert? Ist es gebrochen? Wie ist das passiert?'', sie bombardierte innerhalb wenigen Sekunden mit vielen Fragen.

,,Ich werde euch jetzt alles erzählen.'', sagte ich und setzte mich zu ihnen und Esma kam auch dazu. Ich erzählte alles und beide waren sehr überrascht, dass mich sozusagen Atlas verfolgt und dann um mich gesorgt hat, denn wie auch ich es vermutet habe, ist dieses Verhalten nicht typisch Atlas Feyzioglu. Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder ein falsches Bild von Atlas haben und keiner ihn wirklich kennt.

,,Mein Problem jetzt ist, dass ich mein Telefon bei ihm im Auto verloren habe. Vermute ich zumindest.'' Esma fing an zu kichern. ,,Nein.'', sagte Nurten. ,,Wir müssen das gemeinsam abholen, wenn das der Fall ist. ihr könnte mich nicht im stich lassen und außerdem ist mein Wagen schrott. Das bedeutet wiederum, Zeliha kann kein Auto fahren, also springst du ins Spiel Nurten und bringst uns.'', schmied ich meinen Plan zurecht.

,,Natürlich lassen wir dich nicht allein, aber wie zur Hölle willst du ihn finden?'', fragte Esma. ,,Gute frage, nächste frage.'', sagte Nurten. ,,Weshalb sagst du das?'', fragte ich. ,,Ich habe gehört, dass er nicht zuhause mit seiner Familie wohnt und er benutzt kein Telefon. Zudem kannst du ihn wahrscheinlich nicht einmal finden, denn wenn es darauf ankommt, findet er dich. Aber du bist im Vorteil, denn ihr kennt seinen Bruder Can. Er könnte euch mit Leichtigkeit helfen.'', erzählte sie. Ich guckte ruckartig zu Esma. ,,Esma du rufst ihn an, denn er wird es dir sagen.'' ,,Wieso sollte er das mir sagen? Wenn dann würde er es dir sagen.''

-Atlas-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt