Kapitel 16

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Sie guckte mich an. Ich konnte die dankbarkeit in ihren Augen sehen. Ich wünschte sie könnte für immer bei mir bleiben, aber das wird nie der Fall sein. Ich habe schon vor langer Zeit gelernt, dass kein Mensch für immer da ist. Egal wie sehr man den einen Menschen liebt. Keiner ist für immer. Keiner ist permanent. Es gibt immer einen schlussstrich. Das hatte mir schon immer große Angst vorbereitet, aber ich denke, dass ich mich mittlerweile, daran gewöhnt habe.

,,Wirklich?" Ich nickte. Es war komisch. Ich habe meine Schwester vor zehn jahren, als sie noch ein acht jahre altes Kind war gesehen. Und jetzt habe ich das gefühl, dass Ayla diese Schwester ist. Innerlich ist mir bewusste, dass sie es in keinem Fall ist, aber dieses eine Gefühl, lässt mich nicht los. Einer der gründe weshalb ich sie jeden Tag besucht habe war das. Ich sehe in ihr etwas, was ich in meiner Schwester sah. Dieses eine Funken, dass mir Hoffnung gegeben hat, ihr zu helfen.

,,Ich wünschte, dass alles so wäre wie vor zehn Jahren. Das wünsche ich mir sehr, aber das Leben ist kein Spiel. Das muss man einsehen und du muss es auch einsehen. Deine Schwester könnte in gefahr sein und du kannst nichts machen, weil du denkst, dass deine Hände gebunden sind. Lass dir keine Angst einjagen, dass ist es nicht wert. Ich werde dir dabei behilflich sein. Ich verspreche es dir. Deine Schwester wird lebend wieder zurück kehren.

,,Zeliha. Ich danke dir für alles. Für alles. Wirklich. Nicht einmal meine Mutter stand neben mir und hat mir geglaubt. Während du mir eknfach geglaubt hast, ohne etwas zu hinterfragen. Du bist ein Engel. Ich meine das ehrlich."

Ihre Worte haben mich getroffen. Ich habe das gefphl, dass ich nützlich bin, dass ich ebenfalls ein Mensch bin, der es verdient wieder geliebt zu werden.

,,Wohin gehen wir jetzt?", fragte sie mich.

,,Ins Kino. Wir werden jetzt One piece schauen."

So gingen wir ins Kino und schauten mein lieblings Anime. Auch wenn ich die Serie noch nicht ganz durch habe, ist es mein Favorit. Überraschenderweise ist es auch Aylas lieblingsanime. Also haben wir schonmal eine sache die wir gemeinsam haben.

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Als wir zuhause wieder ankamen bekam ich einen Anruf von meinem Onkel. Er wollte mich die ganze Zeit überreden, dass ich wieder zurückkommen soll, aber er wusste ganz genau, dass falls ich mich für etwas entscheide, nicht einmal er mich überreden kann. Ich hab meine Gründe dort nicht mehr zu sein und ich werde sie auch nicht vergessen. Meine familie wusste, dass Serkan mir fremdging, aber sie sagten nichts, damit sie nicht den ruf der Familie zerstörten.

Sowas ist eklig. Immerhin habe ich zehn jahre lang mit ihnen gelebt. Sie haben mich zwar nicht belogen, aber sie haben mich betrogen, indem sie mir nichts gesagt haben. Das ist meiner Meinung nach das gleiche.

,,Ayla ich gehe ganz kurz zum market, um einige sachen zu kaufen." Als ich sie zustimmen hörte, sog ich meine schuhe wieder an und ging raus. Ich lief die straße runter zum market und holte einige sachen, die ich noch brauchte für später.

,,Na Kartoffel. Wie gehts?", hörte ich Aras mich ansprechen. Oh nö. Jetzt fängt er wieder damit an. ,,Willst du echt wieder damit anfangen? Ich dachte du hast es vergessen du Hochstapler." Er guckte mich überrascht an. ,,Hochstapler also. Wie sind zwar keine Kinder und die tatsache, dass du nicht mehr angegeben kannst, dass du größer bist, ändert nichts dran, dass ich Aras bin." Ich musste lachen. ,,Von wegen groß. Ich bin trotzdem älter als du. Ein ganzes Jahr älter. Geh du zu. Kindergarten."

Wir mussten beide lachen. ,,Willst du jetzt sagen, dass ich klein bin?", fragte er. Ich ging ein scvritt zurück und guckte ihn von oben bis unten an. ,,Naja hab größere gesehen." Ich liebte es ihn zu provzieren. ,,Von wegen. Ich bin knackige 1.85. Was willst du mehr?", lachte er. ,,was soll ich denn wollen? Ich bin kein riese hier.", lachte ich. ,,Ich könnt auf dir trampeln du zwerg. Wie groß bist du? Bist du immernoch 1.50?", lachte er laut auf.

-Atlas-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt