Atlas war fort und ich stand mitten im Regen auf der Straße. Ich konnte mich nicht beruhigen. Alles überkam mich.
,,Zeliha Hanim", nahm ich eine Stimme wahr, doch konnte nicht darauf reagieren.
,,Kommen Sie mit mir." Es war der Chauffeur, der mit einer Hand mich am Arm festhielt und mit der anderen den Regenschirm, der nichts brachte. Es stürmte so kräftig, wie ich es lange nicht mehr sah.
Schließlich kamen wir irgendwann zuhause an. Der Chauffeur half mir raus.
Er klingelte ein paar mal an und schon wurde die Tür von der Mitarbeiterin geöffnet. Ohne den anderen Hallo zu sagen, stürmte ich in mein Zimmer hoch und verkroch mich in mein Bett. Ich weinte und zitterte am gesamten Körper.
Mein Hass gegen ihn über wuchs plötzlich stärker, als je zuvor und ich hatte den drang ihm den letzten Atemzug zu rauben, so wie er es bei meiner Familie tat.
Und doch kann er nicht dazu stehen. Und doch muss er mich belügen, obwohl ich schon alles gesehen habe. Er hatte mich bedroht, mir Männer zu schicken lassen, meine Boutique zerstört. Mir alles genommen, was ich hatte und jetzt versucht er wieder alles zu ruinieren.
Aber nicht dieses Mal. Es ist Vergangenheit. Ich werde sowas nie wieder zulassen. Ich werde nicht zulassen, dass er mir angst einjagt. Ich werde gegen ihn ankommen. Nie wieder wird er mir in die Nähe tretten.
Ich stand auf und ging duschen. Nach dem ich heiß geduscht habe zog ich mir bequeme Pijamas an und ging meine Skincare Routine durch. Dann zog ich mir meine lieblings schlappen an und ging die Treppen runter.
Ich möchte keine Träne mehr vergießen müssen. Er ist der Mörder meiner Familie und das werde ich ihm niemals, niemals verzeihen.
Verdammt du bist die unschuldige in dieser Geschichte.
Natürlich bin ich das. So war es auch meine Familie. Sie sind wegen mir fort. Wegen mir. Hötte ich ihnen zugehört, wäre alles anders ausgegangen. Ich habe die drohungen nicht ernst genommen und deshalb habe ich es mit dem Leben meiner Familie bezahlt und bezahle es immer noch.
Ich ging in die Küche und machte mir einen Tee. Ich trank es und überlegte ungewollt weiter. Es muss ein Ende haben. All das.
,,Zeliha?" Ich hob den Kopf und guckte Lara in die Augen.
,,Lara." Sie kam zu mir und setzte sich neben mich. ,,Warum bist du so spät gekommen?" Ich überlegte. Wie lange haben Atlas und ich wohl gesprochen?
,,Das Essen hat sich in die länge gezogen. Wir haben uns unterhalten.",,Verstehe. Geht es dir gut? Du siehst so blass aus." Sie strich mit ihrer Hand über mein Gesicht. ,,Ist dir kalt?"
Ich schüttelte den Kopf. ,,Der Regen hat mich erwischt, aber ich habe eben heiß geduscht. Mir geht es gut."
Sie nickte daraufhin.,,Was ist mit dir eigendlich? Wieso hast du schlechte laune?", fragte ich. Lara ist eine Person die sehr viel mit einer Person, die sie liebt, spricht, doch jetzt gerade war sie nicht sehr gespächig.
Sie stand dann ruckartig auf und setzte sich ein lächeln auf, welche definitiv nicht echt war.
,,Es ist alles bestens. Musste grad nur an etwas denken, wa sehr unnötig war."
Ich guckte sie eindringlich an, da es eine glatte und fette lüge war, was sie eben behauptet hat.Mit einem ,,Okay.", beschloss ich es dabei zu belassen, damit ich sie nicht erdrücke. Sie weiß bereits, dass sie mit mir sprechen kann, wann sie möchte.
,,Okay, na dann ich gehe schlafen. Dir noch gute Nacht.", sagte sie und ging mit schnellen schritten weg.
Ich werde aus niemanden mehr schlau.
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-Atlas-
RomanceEs war Schicksal, es sollte so sein und so geschah es. Das unbeschwerte Leben, welches sie führte war perfekt bis zu diesem Zeitpunkt, ein kleiner Moment der alles zu Nichte machte. Nach jener Abend verschwindet er aus jedermanns Leben. Als Monster...