Kapitel 29

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Die Dunkelheit umhüllte mich, als ich die kalten Steinmauern des Kellers entlangtastete. Ein schwacher Lichtschein flackerte in der Ferne, doch meine Schritte hallten einsam wider. Der muffige Geruch von Feuchtigkeit lag in der Luft, als ich mich durch die düsteren Gänge bewegte. Plötzlich hörte ich ein leises Kratzen, und mein Herz begann schneller zu schlagen. Ein Schatten bewegte sich vor mir, und ich erstarrte. "Wer ist da?", flüsterte ich, doch die Stille verschluckte meine Worte. Das Kratzen wurde lauter, näher. In der Schwärze des Kellers kämpfte ich mit meiner Unsicherheit, während sich die Spannung in der Luft
aufbaute.

Ein kühler Luftzug strich mir über die Haut, als der Schatten näherkam. Mein Atem wurde flacher, und die Spannung im Raum war greifbar. Plötzlich tauchten schemenhafte Umrisse auf, enthüllten verrostete Gitterstäbe und vergessene Kisten. Die Kellertür knarrte in der Ferne, und ich konnte das gedämpfte Murmeln von Stimmen vernehmen. Die Unsicherheit wich der Neugier, als ich behutsam auf die Gruppe zuschlich.

Versteckt hinter einem Stapel alter Möbel beobachtete ich, wie geheimnisvolle Gestalten im schwachen Licht einer Kerze zusammenstanden. Ihre Stimmen wurden lauter, und ich konnte Fetzen von Worten aufschnappen – ein mysteriöses Gespräch über vergangene Geheimnisse. Ein funkelndes Artefakt wurde enthüllt, sein Glanz verstärkte die düstere Atmosphäre des Kellers.

Ein plötzliches Geräusch verriet meine Anwesenheit, und die Gruppe erstarrte. In diesem Moment erkannte ich, dass der Keller mehr barg als nur feuchte Mauern – er war ein Hort von Geheimnissen und Intrigen. Das Licht der Kerze fiel auf mich, und ich spürte, wie die Augen der Versammelten auf mir ruhten. Die Luft war geladen mit Erwartung und einer ungewissen Zukunft.

Ein plötzliches Zucken durchfuhr meinen Körper, und meine Augen öffneten sich abrupt. Der Keller, die geheimnisvolle Szene, alles verschwand im Nebel des Vergessens. Ich lag in meinem Bett, der Klang einer entfernten Uhr tickte im Raum. Die Realität kehrte zurück, doch die Erinnerung an den Keller und seine düsteren Geheimnisse blieb in meinem Kopf haften. War war das bitte für ein seltsamer Traum?

Die Bettdecke lag schwer auf meinen Schultern, als ich versuchte, die Fragmente des Traums zu ordnen. Der Raum war still, und der graue Schimmer des Morgens kroch durch die Vorhänge. Ein Gefühl der Unruhe blieb, und ich fragte mich, ob der Traum eine Botschaft barg oder nur das Produkt meiner überaktiven Fantasie war. Der Keller und die geheimnisvolle Szene schienen in meinem Kopf zu verschmelzen, während ich versuchte, mich im wachen Zustand zu orientieren.
Ich wusste genau, dass ich all diese Albträume wegen Atlas habe.

Meine Angst war viel zu groß, weil ich nicht weiß, wie ich mich zu orientieren habe- wo ich zustehen habe.

Ich weiß nicht inwiefern es in Ordnung ist zuzulassen, meinen Onkel und die anderen in den Tod zu schicken.

Möchte ich es sehen oder möchte ich davon wegrennen? Ich habe keine Ahnung.

Ich befinde mich in einem Loch und weiß nicht, wohin ich soll. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich befinde mich in so einer kritischen Situation, dass es mir schwer fällt, zu entscheiden, ob ich zulassen kann, dass jemand stirbt oder nicht, aber auf der anderen Seite denke ich darüber nach und finde, dass sie es verdient haben. Kann ich entscheiden, wer zu sterben hat?
wer bin ich, dass ich entscheide? Wer bin ich, dass ich sage werde zu sterben hat? Auf der anderen Seite begleitet mich das Gefühl von Rache. Ich fühle, wie jedes Mal die Wut in mir köchelt und wie einsam ich mich eins fühlte. Sie verarschen mich, hielt mich für dumm und dämlich, während ich Ihnen vertraute, und dachte, sie seien einer von uns. Ich dachte, sie wären für mich da. Ich dachte wirklich, es gäbe Menschen nach meinem Vater, die wirklich für mich da sein werden aber anscheinend war das niemals der Fall, da es meinen Vater nur einmal auf dieser Welt gegeben hat.

-Atlas-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt