Kapitel 1 -Zelihas Leben-

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10 Jahre zuvor

,,Zeliha, steh endlich auf!", schrie meine Mutter durch das ganze Haus.
,,Lass mich doch ausschlafen Mutter."
Keine fünf Minuten später stand ich auf und ging meine normale Morgen Rutine durch.
Ich wusste, welcher Tag heute ist. Meine Mutter und ihr gerede. Von wegen ich sollte jemanden kennenlernen. Wenn der richtige kommt, kommt er. Ich könnte sowas nicht erzwingen.

,,Guten Morgen Vater.", betrat ich die Küche. Mein Vater saß wie immer auf seinem Sessel, hatte seine Zeitung in der Hand und trank währenddessen genüßlich seinen Tee.
,,Guten Morgen Prinzessin.", sagte er und küsste mich auf der Stirn.
,,Setz dich Zeliha. Wir haben heute nich viel zutun.", sagte meine Mutter. ,,Verdreh deine Augen nicht in meiner Gegenwart Fräulein.", schmipfte sie mit mir. ,,Mutter, ich bin keine zehn mehr. Du weiß genau, dass ich niemanden kennenlernen möchte."
,,Ah so ein quatsch. Nazan wollte selbst kommen mit ihrem Sohn. Zudem ist er sehr Hübsch und hat eine Autogalerie. Er ist anständig und hat Charakter, so wie es passend für dich ist mein Mädchen.", fing sie wieder an zu schwärmen. ,,Wenn du ihn doch so sehr bewunderst, heirate du doch ihn." Mein Vater fing an zu lachen und guckte zu mir. ,,Unverschähmt bist du. Redet man so mit der Mutter?" Sie stand angepisst auf und verließ die Küche ruckartig. Als sie fort war fingen wir beide an laut zulachen und konnten uns kaum kontrollieren.
,,Okay reicht.", mahnte mein Vater mich und versuchte sich ebenfalls zu beherschen, was ihm gelang.
,,Vater ich möchte wirklich nicht Heiraten. Bitte sag ihr, dass sie nicht kommen sollen heute Abend.", bat ich ihm.
Er legte seine Hand auf meine und guckte mir in die Augen. ,,Kizim. Ich gebe dich doch nicht einfach so weiter. Wenn du es nicht möchtest, sind die Türen dafür geschlossen. Du kennst doch deine Mutter. Sollen dir ruhig kommen, dann haben wir unseren Spaß. Ich hab kein Mädchen zum geben.", sagte er und küsste meine Hand.

Ich liebte meinen Vater so sehr. Er verstand mich und er hatte genau meinen Humor. Meine Mutter hingegen ist ein Perfektionist und möchte, dass alles zum richtigen Zeitpunkt geschieht. So wie sie es sah und gelernt hat. Doch sie kann richtig und falsch nicht unterscheiden und darin liegt ihr Problem.

,,Baba!", schrien Melis und Sinan. Melis und Sinan sind zwillinge. Sie sind acht Jahre alt. ,,Wer ist denn da aufgewacht? Mein Maulwürfe.", sagte mein Vater überglücklich die beiden am Morgen zu sehen.
,,Ich hab Hunger.", sagte Melis und griff nach dem Brot und Nutella, wie jeden Morgen. ,,Melis! Hier hibt es doch so schön leckeres. Weshalb isst du immer so ungesund?" Sie streckte mir die Zunge aus und lachte dann mit Sinan, der ebenfalls sich das gleiche vorbereitete.

-

,,Zeliha. Bist du fertig?", klopfte mein Vater an die Tür. ,,Komm herein Vater."
Er guckte mich von oben bis unten an und lächelte. ,,Deine Mutter wird ausrasten, dir ist das bewusst oder?" Ich lächelte und guckte mich im Spiegel an. ,,Weshalb denn? Ist die Jeans zu locker? Oder liegt das am Oversize T-shirt? Ich finds bequem."
,,Lass dich nicht unterkriegen Prinzessin." Er zwinkerte mir eine zu und verließ mein Zimmer.
Zu guter Letzt machte ich mir einen Dutt und holte meine Kaugummis raus. ,,Krieg ich auch?", fragte Melis mit zusammengezogen Augenbrauen. Ich nickte und gab ihr auch damit sie mich in ruhe lässt.

,,Sie sind da!", schrie meine Mutter. Wieso ist diese Frau nur so? dachte ich mir immer wieder.
Als alle im Wohnzimmer waren ging ich auch dahin.
Der Typ glotzte mich wortwörtlich an. Man merkte an allem, dass dieser Typ reich ist. Die Mutter hat kein Modegeschmack, was sie punkte verlieren ließ.

,,Willkommen.", sagte ich und kaute mein Kaugummi mit absichte fest und laut. Hallo? Es ist mein zuhause.
Meine Mutter guckte mich peinlich berührt an und machte mir irgendwelche Augenzeichen die ich nicht verstand.
,,Setzt euch doch hin.", sagte mein Vater und alle machten sich gemütlich.
Sie redeten eine weile und ich beschäftigte mich mit den Magazinen. ,,Was machst du noch mal beruflich Zeliha?", fragte Nazan mich. Ich legte das Heft weg. ,,Ich bin Modedesignerin und habe mit meinen anderen freunden eine Boutique." Ich war stolz. Nicht jeder erreichte es mit 20. Das alles habe ich nur meinem geliebten Vater zuverdanken. Durch ihn konnte ich alles erreichen.

-Atlas-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt