Noch bevor Elli richtig realisiert hatte, was überhaupt los war, war es schlagartig still geworden auf dem Gelände. Alle Blicke waren auf sie und die Frau neben ihr gerichtet.
Mandy, eine der Clubmatratzen, hatte ein fast leeres Glas in der Hand und säuselte leise „das tut mir aber leid."
Der restliche Inhalt des Glases durchnässte Ellis Shirt.Mehr als nur eine passende Erwiderung lag auf ihrer Zunge und doch beherrschte sie sich.
Statt darauf einzugehen, sah sie wieder zu Juice.
„Sie haben dir das Schild wirklich auf die Brust getackert?", wollte sie von ihm wissen und ignorierte Mandy und den Vorfall einfach.Niemand hatte mit dieser Reaktion gerechnet, am wenigsten wahrscheinlich Mandy, die noch immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand.
Nicht wissend, was sie tun sollte, warf sie Elli ein „Schlampe" zu, griff in deren Haare und zog daran.Nun reichte es auch Elli und sie drehte sich ganz der anderen Frau zu.
„Du nennst mich eine Schlampe?", fragte sie ihre Wut unterdrückend, wohlwissend, dass alle Anwesenden hier zuhörten. Sicher würde sie sich nicht auf dieses Niveau begeben, auch wenn Mandy offensichtlich mal eine deftige Ohrfeige verdient hätte.„Ich seh dich heute zum dritten Mal, dafür aber schon mit mindestens dem fünften Typen. Für mich ist das schon eher die Definition einer Schlampe. Von dem mal abgesehen, falls du Angst hast, ich könnte dir Nummer sechs, sieben oder acht streitig machen, kann ich dich beruhigen. Ich geh alleine ins Bett, wie die letzten beiden Male auch. Davor würde ich mich aber gerne noch weiter mit Juice unterhalten. Denn auch wenn du es noch nicht gemerkt haben solltest, die Männer hier haben nicht nur Schwänze, sondern auch Hirn. Es lohnt sich sogar, ein Gespräch mit ihnen zu führen. Jetzt geh deinen Lippenstift nachziehen, deine Nase pudern, oder was auch immer du tun musst, um dich toll zu fühlen. Dann schnapp dir von mir aus den nächsten Typen, aber lass mich in Ruhe."
Wie bei einem Fisch an Land öffnete und schloss sich Mandys Mund mehrmals schnell hintereinander, doch ihr fiel nichts dazu ein.
Und bevor sie weiter handgreiflich werden konnte, griff jemand nach ihrem Arm.
Clay hatte sich neben sie gestellt und sah sie warnend an. „Geh. Freiwillig oder ich helf dir dabei."
Sie warf Elli noch einen vernichtenden Blick zu, dann reckte sie ihr Kinn nach oben und stapfte davon.Elli war sich sicher, das würde Mandy nicht auf sich sitzen lassen und plante wahrscheinlich schon jetzt, was sie ihr bei der nächsten Party an den Kopf werfen könnte.
Sie tat Elli ja fast schon leid, aber eben nur fast und wie sie es gesagt hatte, wollte sie sich weiter mit Juice unterhalten.Als sie sich wieder zu ihm umdrehte, standen Jax und Opie bei ihm. Grinsend bis über beide Ohren.
„Erinner mich daran, mich nie mit dir anzulegen", meinte Opie.
„Ich glaube, darauf sollten wir einen Trinken", schlug Jax vor.
„Davor geh ich mich aber noch umziehen", sagte Elli und lief an den drei Männern vorbei.
Ihre Tasche stand in Jax' Haus und sie spürte auf dem Weg dorthin mehr, als nur seinen Blick in ihrem Rücken.
Was war denn das für eine Scheiße, fragte sich Mandy sauer.
Für diese blöde Zicke hatte Jax sie am Mittwochabend sitzen lassen, obwohl sie gerade dabei gewesen war ihm einen zu blasen, und jetzt musste sie selbst die Party verlassen, obwohl diese Kuh sich hier aufspielte, als wäre sie die Königin.Sie schnaubte und ärgerte sich mit jedem Schritt, den sie ging, noch mehr über Elli.
Was fand Jax nur an der?
Die war doch sicher total prüde, kannte nur die eine Stellung, wenn sie denn überhaupt mal jemanden ran ließ.
Sie hielt sich für was Besseres, nur weil sie nen Job hatte und ein schönes Haus.Jetzt durfte sie sogar im Clubhaus wohnen und wurde von den Jungs bewacht, weil die Mayans eben dieses Haus verwüstet haben.
Und warum? Nur weil ihr Dad mal im Club gewesen war.
Die Bitch konnte dem Club doch gar nichts bieten.
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Ein Leben für den Club? (SoA FF Jax und Elli Teil 1)
FanfictionDer Brief eines Anwalts stellt Ellis Leben auf den Kopf und bringt Steine ins Rollen, die nicht aufgehalten werden können. Lügen, Verrat und Betrug. In Charming will sie damit abschließen, zur Ruhe kommen, wieder klar denken können. Doch das erwei...