20. Besucher, Party und ein nächtlicher Anruf

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Bones zog den Kopf ein, das Grinsen war aus seinem Gesicht verschwunden und er drehte sich langsam auf dem Barhocker um.
„Sorry Bruder", kam ihm leise über die Lippen, als er zu Jax sah. „Ich hatte ja keine Ahnung."

Jax' Augen funkelten zornig. Happy und Clay versuchten sich ein Lachen zu verkneifen, denn Bones Anblick war zu komisch.
Sonst immer der, mit der größten Klappe, jetzt zusammengekauert, wie ein geschlagener Hund.
„Na dann solltest du Elli mal vorstellen", schlug Clay vor, legte Jax eine Hand auf die Schulter und nahm so der Situation ein wenig die Schärfe.

Die drei gingen auf die Bar zu, zu Chrome und Bones, Elli stellte sich an Jax' Seite.
„Das ist Elli, meine Lady", sagte Jax, dann deutete er auf die Gäste. „Happy, Chrome, und der notgeile Arsch hier, ist Bones."
„Hallo, freut mich, euch kennenzulernen", sagte sie in die Runde. „Aber ich muss wieder an die Arbeit."
Sie gab Jax einen Kuss, dann ging sie rüber ins Büro.


Puck und Salt, die beiden anderen Nomads, lernte Elli in der Werkstatt kennen.
Sie sahen Juice bei der Arbeit über die Schulter und unterhielten sich mit Opie.
Tig unterschrieb für Elli einen der Aufträge, was er mal wieder vergessen hatte, und sie konnte sich an die letzten Rechnungen machen, bevor sie Feierabend hatte.

Kaum hatte sie sich wieder an den Computer gesetzt, da klopfte es gegen den Türrahmen.
Bones stand in der offenen Türe und rieb sich verlegen den Nacken.
„Ich wollte mich auch bei dir noch entschuldigen. Hätte ich gewusst, dass du und Jax... na ja, dann hätte ich dich nie so blöd von der Seite angequatscht. Sorry."

„Schon okay", meinte Elli.
Sie musste nur an ein paar der Mädels denken, die sich bei Partys hier rumtrieben, dann war ihr klar, was Bones eigentlich gewohnt war.
Bones schien nicht vollends überzeugt und musterte sie weiterhin.
„Wirklich", versicherte sie. „Die Sache ist erledigt und wie ich vorhin gesagt habe, später können wir auch gerne noch was trinken."
Damit gab sich Bones zufrieden, er lächelte kurz und ging dann wieder.


Die beiden Prospects, die zu den Sons nach Charming wechseln wollten, hießen Andy und Tom.
Auch sie wurden an diesem Abend gleich eingespannt und standen mit Halfsack hinterm Tresen.
Elli hingegen saß gegen Mitternacht davor, links von ihr Happy, der sie immer wieder anstarrte.

„Was denn?", fragte sie irgendwann.
„Ich weiß nicht, du erinnerst mich an irgendjemanden, aber ich komm nicht drauf", meinte er.
„Carl vielleicht?", entgegnete sie. „Ich hab die gleichen Augen wie er."
Happy musterte sie nochmal. „Stimmt."
„Er war mein Dad", sagte sie dann etwas leiser.

„Bist du deshalb hier? Jax meinte, du bist erst vor kurzem nach Charming gezogen."
„In Carls Haus, ja. Wollte wissen, wie er gelebt hat, und hier wurde mir erzählt, wie er so war, denn ich durfte ihn nie kennenlernen."
„Er war ein Guter", sagte Happy. „Und du scheinst hier genauso gut reinzupassen, wie er."

Bevor sie antworten konnte, gesellte sich Jax zu ihnen. „Na, alles gut hier?"
„Wie immer bei euch", antwortete Happy. „Fehlt nur noch jemand, der mich heute Nacht wärmt."

„He Nadia, komm mal her", rief Jax durch den Raum, zu einem der leichten Mädels.
Schon während sie auf ihn zulief, machte sie ihm schöne Augen.
„Jax, was kann ich für dich tun?", flötete sie.
Ellis Hände ballten sich zu Fäusten.
„Kümmer dich doch mal ein wenig um Happy", sagte Jax und zwinkerte ihr zu.
„Gerne. Und danach um dich?", fragte sie mit den Wimpern klimpernd.

„Ich glaube kaum, dass Jax deine Dienste nötig haben wird. Er ist bereits in guten Händen", entgegnete Elli honigsüß.
Jax grinste, als er nickte, Elli dabei einen Arm um die Schultern legte und ihr einen Kuss gab. „In sehr guten", stimmte er zu.
„Dann wäre das ja geklärt", sagte Happy lachend, stand auf und zog Nadia hinter sich her in Richtung Gästezimmer, auch wenn diese nicht so aussah, als wäre sie ganz zufrieden.

Ein Leben für den Club? (SoA FF Jax und Elli Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt