32. Ich liebe dich

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„Du weißt nicht mit wem? Oder ob es noch jemand vom Club war?" So sehr Jax sich zusammenriss, der Zorn war in seiner Stimme deutlich hörbar. Aber Elli wusste, dieser galt keineswegs ihr, sondern Tom und Andy.

„Nein. Aber Andy meinte, dass ihr alle im Clubhaus seid, das hätte Tom ihm geschrieben. Das war, als ich das erste Mal aufwachte, es war dunkel und wenn ich es richtig mitbekommen habe, vor zwei Nächten."
Mit jedem Wort fiel es Elli schwerer zu sprechen, sie hatte starke Halsschmerzen.
Zudem wirkte offensichtlich immer noch das Mittel, welches Andy ihr immer wieder gespritzt hatte, denn sie war schlapp und es kostete sie viel Kraft, die Augen offen zu halten.

Jax' Hände legten sich sanft auf ihre Wangen und seine Lippen erreichten ihre für einen leichten Kuss.
„Sie werden dir nie mehr etwas tun können", versicherte er ihr.
Leicht nickte Elli, spürte, wie sich seine Arme um sie schlossen und seine Wärme sie langsam in den Schlaf begleitete.


„Andy? Sagte er nicht, er müsse zu seiner kranken Mutter?", überlegte Juice.
„Und das am Abend vor Ellis Verschwinden", gab Opie zu bedenken. „Wie passend."
„Tom wollte Elli als Verräterin dastehen lassen", warf Jax ein. „Aber wer ist der dritte?"
„Wir waren in der Nacht alle im Clubhaus", meinte Opie. „Zudem noch Donna und Gemma."
„Also keiner von uns", schlussfolgerte Juice.

Einerseits fiel ihnen wohl allen ein Stein vom Herzen, da offensichtlich keiner vom Club damit zu tun hatte, aber es erschwerte auch die Suche.
Zudem blieb immer noch ein kleiner Zweifel, ob nicht einer vom Club die Entführung in Auftrag gegeben hatte.

„Fährst du mich ans Clubhaus?", wollte Jax von Juice wissen.
„Was hast du vor?", hakte Opie nach.
„Ich hol mein Bike und geh bei Gemma und Clay vorbei. Clay muss wissen, was los ist. Bleibst du so lange noch?"
„Klar."

Jax ging noch einmal ins Schlafzimmer, hauchte Elli einen Kuss auf die Stirn und verließ dann mit Juice dessen Wohnung.


Im Clubhaus war noch alles leise, ungesehen schaffte Jax es in sein Haus, packte ein wenig Kleidung für sich und Elli zusammen und machte sich dann auf den Weg zu seiner Mum und Clay.
Nachdem er zum dritten Mal geklingelt hatte, wurde die Türe endlich geöffnet.

„Jax", meinte seine Mum überrascht. „Was machst du so früh hier?"
„Ich muss mit Clay reden. Es ist wichtig."
„Komm rein, ich wecke ihn."

Während Gemma nach oben ins Schlafzimmer ging, lief Jax zielstrebig in die Küche, um Kaffee zu machen.
„Wie geht's dir?", wollte Gemma wissen, als sie wieder bei ihm unten war.
Jax zuckte mit den Schultern. „Wir haben Elli gefunden."

„Was?" Gemma sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Wo? Wie geht es ihr? Wer hat ihr das angetan?"
„Warte noch, bis Clay hier ist, dann erklär ich alles."
„Was musst du erklären?" Clay betrat die Küche und brummte müde.
„Elli, wir haben sie gestern Abend gefunden."

Clay sah ihn mit demselben überraschten Gesichtsausdruck an, wie Gemma kurz zuvor. „Juice sagte, ihr habt sie nicht."
Jax fuhr sich nervös durch die Haare. „Wir hatten Grund anzunehmen, dass jemand vom Club dahintersteckt."
„Unmöglich", meinte Clay sofort kopfschüttelnd.
„Wir haben in der Hütte ein SAMCRO T-Shirt gefunden. Vorhin wurde Elli wach und sagte, es waren die beiden Prospects und eine dritte Person, von der sie nicht weiß, wer sie ist."

„Die Prospects?" Clay strich sich über seinen Bart. „Tom wollte sie dastehen lassen, als sei sie eine Verräterin."
„Und Andy verschwand zu seiner kranken Mutter am Abend vor Ellis Verschwinden. Sie schläft wieder und hat noch nichts weiter erzählt, aber ich glaube ihr. Die Sache ist ernst, sie hätte beseitigt werden sollen und wäre beinahe im See ertrunken."
„Wo ist sie jetzt?", wollte Gemma wissen.
„Bei Juice...."
Jax' klingelndes Handy unterbrach sie.

Ein Leben für den Club? (SoA FF Jax und Elli Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt