Jax fühlte sich wie in einem schlechten Traum, doch er wachte einfach nicht auf.
Seit Stunden saßen sie im Clubhaus, draußen dämmerte es bereits und wurde langsam hell, mehrmals schon waren sie alle Möglichkeiten durchgegangen und er hörte schon lange nicht mehr wirklich zu.Tig und Chibs hatten die Ratten beim Herrenausstatter abgeliefert, Juice hatte Ellis Eltern überprüft, jedoch waren sie scheinbar beide wohlbehalten zuhause und hatten Elli auch nicht angerufen.
Dass einer von ihnen ein geheimes Zweithandy hatte und sich damit bei Elli gemeldet hatte, glaubte niemand.Sein Bier war schon lange leer, doch es war, als sei jeglicher Antrieb von ihm gewichen.
Er schaffte es nicht, aufzustehen, um sich ein neues zu holen, schaffte es nicht, nach Hause zu gehen, obwohl er eigentlich allein sein wollte, es war ihm sogar zu viel nach seinen Zigaretten zu greifen und sich eine anzuzünden.Es machte einfach nichts mehr Sinn.
Egal wie er es drehte oder wendete, Elli war weg und er hatte keinen Anhaltspunkt, wo er sie finden würde.
Er war müde und die Gedanken, die sich in seinen Kopf schlichen, würde er lieber verdrängen.Die Mayans steckten dahinter, da war er sich sicher.
Aber wo hatten sie Elli hingebracht? Und wie konnte er sie da wieder rausholen?
Würden sie sich melden und falls ja, was würden sie fordern?
Wurde sie gerade gefoltert?
Wollten sie Informationen von ihr?
War Elli überhaupt noch am Leben?Er erschrak selbst darüber, dass seine leere Bierflasche plötzlich durch den Raum flog und an der Wand hinter der Bar zerschellte.
Ruckartig sprang er auf und stürmte aus dem Clubhaus.
Er wollte niemanden mehr sehen, nichts mehr hören und nicht mehr denken.In seinem Haus nahm er die Flasche Tequila aus dem Kühlschrank und setzte sich damit aufs Sofa.
Alkohol war vielleicht keine Lösung, aber eine Option.
Gegen neun Uhr kam Gemma an die Werkstatt.
Im Krankenhaus war ihr versichert worden, dass keine Frau eingeliefert wurde, die wie Elli aussah und auch in Stockton und Lodi war sie mit ihren Anrufen nicht weitergekommen.
Keine Elisabeth Summers, keine Frau, die auf die Beschreibung passte.Opie, Jucie, Halfsack und Tig waren müde bei der Arbeit, Clay saß mit Bobby und Chibs vor dem Clubhaus zusammen.
Unser hatte sich gemeldet, es hatte keinen Unfall gegeben und es wurde auch kein verlassenes Auto gemeldet.
Ellis Auto fiel auf, Clay hatte gehofft, wenigstens dieses zu finden und dadurch Hinweise zu erhalten.Auch ein erneutes Nachfragen, bei ihren Kontakten hatte nichts gebracht.
Laut ihnen hatten weder die Niners, die Nords noch die Mayans ihre Finger im Spiel.
Doch wer blieb dann noch übrig?
Pro Charming?
Von ihnen hatten die Sons noch nichts gehört, das kleine Geschenk, welches Tig und Chibs diesem Clark hinterlassen hatten, wurde bisher nicht der Polizei gemeldet.„Wo ist Jax?", wollte Gemma wissen, nachdem sie von der Werkstatt zum Clubhaus gelaufen war.
„Zuhause", antwortete Clay. „Schläft seinen Rausch aus."
Gemma zog fragend eine Augenbraue nach oben.
„Opie hat vorhin nach ihm gesehen, er liegt auf dem Sofa, neben ihm ne leere Schnapsflasche", erklärte Clay.
Kopfschüttelnd lief Gemma zum Haus ihres Sohnes.
Auch diesmal ignorierte Jax das Klopfen an der Türe und stellte sich schlafend, als jemand hereinkam.
Solange es nicht Elli war, wollte er es gar nicht wissen.
Dennoch erkannte er das laute Seufzen sofort. Es war seine Mum.
Er bemerkte, dass sie direkt neben ihm stand, doch lief sie auch schnell wieder weg.Glas klirrte in der Küche, der Wasserhahn lief für ein paar Sekunden, eine Schranktüre schlug zu.
Wieder kam seine Mum zu ihm, stellte etwas ab und blieb mehrere Augenblicke stehen. Wahrscheinlich musterte sie ihn, dachte darüber nach, ob sie ihn wecken sollte, doch sie tat es nicht, sondern verließ Jax' Haus wieder.
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Ein Leben für den Club? (SoA FF Jax und Elli Teil 1)
FanfictionDer Brief eines Anwalts stellt Ellis Leben auf den Kopf und bringt Steine ins Rollen, die nicht aufgehalten werden können. Lügen, Verrat und Betrug. In Charming will sie damit abschließen, zur Ruhe kommen, wieder klar denken können. Doch das erwei...