25. Collegebesuch

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Die ersten Tage waren eine Umstellung gewesen, aber schnell hatten sich auch Ellis Besuche am College eingespielt.
Meist stand Jax sogar früher auf, damit er mit ihr noch einen Kaffee trinken konnte, bevor sie losfahren musste.
So auch an diesem Dienstagmorgen, Mitte Oktober.

Als Elli aus dem Bad kam, schenkte Jax gerade zwei Tassen Kaffee ein.
„Guten Morgen", wünschte sie und gab ihm ein Küsschen.
„Morgen", nuschelte er noch verschlafen.
„Wann bist du letzte Nacht nach Hause gekommen?", erkundigte sie sich, denn sie hatte es nicht mitbekommen.
„So um zwei", antwortete er gähnend.
„Warum bist du dann nicht liegen geblieben?"

Zuerst zuckte er mit den Schultern, dann zog er Elli an sich.
Er war nicht der Typ, der große Reden über seine Gefühle schwang und schaffte es auch jetzt nicht, in Worte zu fassen, dass er wenigstens die halbe Stunde am Morgen mit Elli brauchte, wenn sie sich schon mehrere Stunden nicht sahen.
Stattdessen gab er ihr einen Kuss auf die Stirn, zog sie noch enger in seine Arme und strich ihr liebevoll über den Rücken.

Elli schmiegte sich an ihn.
Sie mochte diese ruhigen Minuten am Morgen, in denen es nicht nur um ihr körperliches Verlangen ging.
Dieses lebten sie gerne und ausgiebig aus und Elli hatte da überhaupt nichts dagegen.
Aber Situationen wie diese gerade zeigten ihr, dass es eben mehr war, als nur körperliche Anziehung.
Da gab es diese Intimität und Vertrautheit zwischen ihnen, die sich in den letzten Wochen noch vertieft hatten.

Erst nach mehreren Minuten lösten sie sich wieder voneinander und tranken den mittlerweile lauwarmen Kaffee.
„Bleibt es nächste Woche wie geplant?", hakte Jax nach.
Elli nickte. „Für Gemma und Clay ist es okay, wenn ich die Ferien für die beiden Hausarbeiten nutze und nur ins Büro komme, wie ich es tun würde, wenn ich Vorlesungen hätte."

„Vielleicht sollte ich dann auch frei nehmen", überlegte Jax.
„Damit du mich vom Lernen abhältst wie letztes Wochenende?", fragte Elli.
Ein Grinsen huschte über Jax' Gesicht. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du dich beschwert hättest. Eher klingelt mir da was in den Ohren, dass ich bloß nicht aufhören soll."

Damit hatte er Recht.
Es hatte eine Weile gedauert, aber mittlerweile wussten die Jungs vom Club und auch Gemma, dass sie nicht einfach in Jax' Haus spazieren konnte, wie sie wollten und es vor Ellis Einzug normal war.
So hatten sie den letzten Sonntag ganz in Ruhe im Bett verbracht und ihre Zweisamkeit in vollen Zügen genossen.
Schnell verdrängte sie die aufkommenden Erinnerungen daran, denn sie trieben ihr die Hitze nicht nur in die Wangen, sondern auch zwischen die Beine.
Aber sie musste gleich los.

Sie ließ Jax' Einwand unkommentiert und leerte ihre Tasse.
„Ich muss dann", meinte sie und stellte die Tasse in die Spülmaschine.
Schnell schnappte sie sich ihre Tasche und gab Jax noch einen Kuss, bevor sie das Haus verließ.


Nachdem Elli gegangen war, setzte sich Jax aufs Sofa.
Er hatte fast noch eine Stunde Zeit, bevor er in die Werkstatt musste und musste aufpassen, dass er nicht einfach wieder einschlief.
Die Nacht war anstrengend gewesen, wenn vielleicht auch nicht körperlich, so doch psychisch.
Letztlich hatten sie die Informationen bekommen, die sie wollten, aber nicht freiwillig.

Er war froh gewesen, dass Elli bereits geschlafen hatte, als er heimgekommen war.
Schnell hatte er sich zu ihr gelegt und wieder einmal war der Stress und die Anspannung einfach von ihm abgefallen.
Diese Wirkung hatte sie jedes Mal auf ihn.

Genauso, wie sie ihm jedes Mal versicherte, dass es für sie okay war, wenn er nach einer Tour seine Ruhe brauchte.
Hin und wieder plagte ihn sein schlechtes Gewissen. Elli hatte es nicht verdient, dass er sie ignorierte, aber er konnte nicht mit ihr darüber sprechen, was er bei manchen Aufträgen erledigen musste.

Ein Leben für den Club? (SoA FF Jax und Elli Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt