Als Elli aufwachte, fühlte sie sich besser.
Noch immer schmerzte ihr Hals und sie fühlte sich schlapp, aber diese Schwere war verschwunden und ihr Kopf war klar.
Dass sie neben dem Mann aufgewacht war, den sie liebte, verstärkte das gute Gefühl in ihr.Jax schlief noch immer, hielt sie dabei jedoch fest umklammert, als hätte er Angst, sie könnte wieder verschwinden.
Regungslos blieb sie liegen, genoss die Nähe zu ihm und wollte ihn nicht wecken.
Dafür kamen nun ihre Gedanken in Schwung, denn endlich konnte sie wieder richtig denken und diese sortieren.„An was denkst du?"
Jax musterte Elli, seit er vor zwei Minuten aufgewacht war.
„An die Hütte", gab sie zu. „Ich hatte zweimal einen komischen Traum, aber jetzt denke ich, es waren vielleicht Erinnerungen."
„Was hast du denn geträumt?"Elli drehte sich auf die Seite, konnte Jax nun direkt in die Augen sehen.
„Ich war am College und wollte nach Hause fahren, dann war ich plötzlich in Toms Auto. Er und Andy meinten, du hättest einen Unfall gehabt und sie wollten mich ins Krankenhaus bringen. Dann hatte ich eine Coladose in der Hand und mir wurde schlecht und schwindelig. Ich dachte, es läge an der Angst um dich, aber Tom hat so komisch gegrinst, als ich sagte, dass es mir schlecht geht. Dann schlief ich ein. Was, wenn sie mir etwas in die Coladose getan haben?"„Hört sich stark danach an."
Jax war sich sogar ziemlich sicher, denn es würde einiges erklären. Er würde es Elli gerne ersparen, aber er musste mehr erfahren, also fragte er weiter.
„Du hast dein Auto am College stehen lassen?"Sie nickte. „Bei Andys Telefonat, als er davon sprach, dass ihr alle im Clubhaus seid, da hat er gefragt, ob sich die Person um mein Auto gekümmert hat. Das wird sie wohl getan haben."
Dass sich Tränen in ihren Augen sammelten, konnte sie nicht verhindern.„Wir werden dein Auto finden", wollte Jax sie trösten. Dabei wusste er selbst nicht, ob er das versprechen konnte. Immerhin hatten sie das drei Tagen lang versucht, bisher erfolglos.
„Hat Andy dir wehgetan?"Dass dieser Elli nicht angefasst hatte, wusste Jax bereits von Gemma, sonst wäre er jetzt nicht hier, sondern würde höchst wahrscheinlich Andys Leiche irgendwo verscharren.
Doch das war nur aufgeschoben, nicht aufgehoben und für jeden Schmerz, den Andy Elli zugefügt hatte, würde Jax diesen noch mehr leiden lassen.„Nein", antwortete Elli. „Er brachte mir immer wieder Wasser, half mir auch aufs Klo und nahm mir dafür das Klebeband ab. Immer wieder spritzte er mir irgendwas, mehrmals am Tag. Anfangs wurde ich davon nur schlapp, mein Körper fühlte sich zu schwer an und ich war benebelt. Aber mit jeder Spritze wurde ich immer müder und dann schlief ich mehr, als das ich wach war. Ansonsten hat er mich ignoriert. Er redete nicht mit mir und sah den ganzen Tag irgendwelche Cartoons."
„Und die Telefonate?"
Elli dachte einen Moment nach. „Ich glaube, er hat immer mit der gleichen Person telefoniert und mit Tom geschrieben. Zumindest sagte er immer wieder, dass Tom geschrieben hätte. Meistens ging es darum, wo ihr euch aufhaltet und wen ihr verdächtigt. Da Tom wohl meistens bei euch war, konnte dieser nicht telefonieren. Ach, und da fällt mir ein, Andy meinte, es wäre doch die Idee des Anrufers gewesen. Ich weiß aber nicht, ob das nur auf mein Auto bezogen war oder auf alles."
Jax' liebevoller Kuss auf ihre Stirn ließ Elli die Augen schließen.
Sie konnte sich schon denken, was jetzt kam. Jax würde mit den Jungs sprechen müssen und gehen.
Am liebsten hätte sie natürlich, dass er blieb, aber auch sie wollte wissen, mit wem Andy immer wieder telefoniert hatte.„Es tut mir leid, dass du das durchmachen musstest. Wenn ich nicht nachgegeben hätte, wärst du nicht allein gewesen", flüsterte Jax.
Überrascht öffnete Elli die Augen. Damit hatte sie nicht gerechnet und es war absoluter Quatsch.
Vergeblich suchte sie seinen Blick, den er jedoch gesenkt hielt. Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und gab ihm einen sanften Kuss.
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Ein Leben für den Club? (SoA FF Jax und Elli Teil 1)
FanfictionDer Brief eines Anwalts stellt Ellis Leben auf den Kopf und bringt Steine ins Rollen, die nicht aufgehalten werden können. Lügen, Verrat und Betrug. In Charming will sie damit abschließen, zur Ruhe kommen, wieder klar denken können. Doch das erwei...