Nach dem Aufwachen am Sonntagmorgen schlich Elli leise nach unten in die Küche. Sie hatte geglaubt, es würden noch alle schlafen, aber die Kaffeekanne war bereits mit frischem Kaffee gefüllt, auch wenn sich niemand in der Küche aufhielt.
Sie füllte sich eine Tasse und ging dann zu der großen Terrassenschiebetüre, welche sie öffnete.Ihr Hals schmerzte beim Schlucken und sie hatte noch leichtes Fieber, sie fühlte sich schlapp, wie man es kannte, wenn man krank war, trotzdem konnte sie nicht einfach weiter im Bett liegen bleiben.
Tief atmete sie die frische Luft ein und bewunderte Gemmas Garten, der auch jetzt im Herbst noch ein hübscher Blickfang war.Obwohl Jax da war, hatte sie in der Nacht nicht gut geschlafen. Immer wieder hatte sie von der Hütte und Andy geträumt und hatte dabei diese Hilflosigkeit gespürt. Sie hatte sich nicht bewegen können, hatte sich nicht gegen die Spritzen wehren können, hatte keinen Ausweg finden können.
Aber hatte sie es überhaupt versucht?
Jetzt wo sie bei klarem Verstand war, bezweifelte sie das.
Schnell nahm sie einen großen Schluck Kaffee.
Was dachte sie denn da?Sie hatte keine Schuld an dem, was passiert war.
Erst gestern hatte sie Jax gesagt, dass er sich nicht die Schuld geben durfte, sie aber auch nicht.
Es waren Andy, Tom und wer auch immer gewesen. Nur sie hatten es zu verantworten.
„He Schätzchen, du bist ja schon wach."
„Guten Morgen, Gemma", grüßte Elli und drehte sich zu Jax' Mutter um.
Gemmas Haare waren noch etwas feucht, wahrscheinlich war sie duschen gewesen und hatte währenddessen den Kaffee laufen lassen.
„Möchtest du etwas essen?"„Kaffee reicht gerade", meinte Elli. „Du musst dir wegen mir keine Umstände machen."
Gemma winkte ab. „Clay wird grummelig, wenn er am Sonntagmorgen keinen Speck und Eier bekommt. Und Jax wird sicher auch nicht nein sagen. Du machst da also keine Umstände."
„Dann gerne", stimmte Elli zu.Gemma briet den Speck und die Eier, Elli deckte den Tisch.
Kaum zog der Duft des brutzelnden Specks durchs Haus, hörte man im oberen Stockwerk eine Türe zuschlagen.
Wie Gemma rechnete Elli damit, dass Clay aufgestanden war, doch es war Jax, der die Küche kurz darauf betrat.
Er wünschte einen guten Morgen und gab Elli einen Kuss, bevor er sich an den Tisch setzte.„Fast wie früher", meinte er grinsend, als Gemma ihm auch schon eine Tasse frischen Kaffee vor die Nase stellte.
Diese lachte auf. „Wenn mein Baby schon mal zuhause ist."
„Gewöhn dich nicht daran", scherzte Elli. „Wenn wir daheim sind, bist du wieder für den Kaffee zuständig."„So ist das bei euch also?", wollte Gemma lächelnd wissen und wendete den Speck.
„Du willst Elli nicht treffen, vor ihrem ersten Schluck Kaffee", foppte Jax. „Da bring ich ihn ihr lieber. Wenns sein muss auch ans Bett."Dabei griff er nach Ellis Hand und drückte sie.
Natürlich war das nicht ernst gemeint, obwohl er Elli hin und wieder tatsächlich schon den Kaffee ans Bett gebracht hatte, meist damit sie einfach noch mehr Zeit im Bett verbringen konnten, wie zum Beispiel am letzten Sonntag.
Als er aufsah und ihren Blick traf wusste er, dass sie gerade an das Gleiche dachte.
Ihre Augen funkelten und ein Lächeln umspielte ihre Lippen.
Elli griff nach Jax' Hand, die gerade unter ihr Shirt gewandert war und stoppte ihn damit.
„Nicht hier. Was, wenn deine Mum reinkommt?"
„Ich könnte eine Socke an den Türknauf hängen", schlug Jax vor und küsste ihren Hals.
„He, ich mein das ernst", sagte sie, obwohl sie selbst Lust auf Jax verspürte.
„Ich auch." Plötzlich sprang Jax aus dem Bett, nahm ein Paar Socken aus der Reisetasche und ging damit zur Zimmertüre.„Jax, nein. Lass das", forderte Elli gleichzeitig entsetzt und belustigt.
Doch Jax hörte nicht auf sie, hing die Socke an den Türknauf und schloss die Türe wieder. Grinsend kam er zurück zum Bett.
„Das kannst du doch nicht machen", meinte Elli. „Wie sieht das denn aus?"
Sie wollte aufstehen, aber Jax schlang schnell seine Arme um sie.
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Ein Leben für den Club? (SoA FF Jax und Elli Teil 1)
FanficDer Brief eines Anwalts stellt Ellis Leben auf den Kopf und bringt Steine ins Rollen, die nicht aufgehalten werden können. Lügen, Verrat und Betrug. In Charming will sie damit abschließen, zur Ruhe kommen, wieder klar denken können. Doch das erwei...