Kapitel 20.

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Und dann geschah es. Ein anderes Auto fuhr von rechts in unseren Wagen. Vor Schreck blieb mir die Luft weg. Mit einem lauten Krach stießen die Autos zusammen. Unseres wurde zur Seite geschleudert, so heftig, das es auf dem Dach landete. Mir stieg das Blut in den Kopf, das Atmen fiel mir verdammt schwer. Nur der Gurt hielt mich noch auf dem Sitz. In mir stieg Panik auf. Ich bekam Platzangst. Um mich herum wurde alles so eng. Erneut machte es Krach. Doch es war nicht unser Wagen beteilig. Alles lief ab da an in Zeitlupe ab. In meinen Augen bildeten sich Tränen die Scheibe war zersprungen und ein paar Scherben steckten in meinem Bein. Ich begann zu schreien. Es tat alles so weh und die Wände kamen auch irgendwie alle näher. Hilfesuchenden sah ich zu Dad. Doch dieser hatte schon das Bewusstsein verloren. An seinem Kopf glänzet Blut. Er musste das überleben! Meine kaputtes Bein, wurde eingequetscht. Panisch versuchte ich die Wände Weg zu drücken. Was mir aber nicht gelang."Hilfe!",schrie ich verzweifelt. Immer mehr Tränen liefen mir aus den Augen. mein Herz pochte wie wild. Was sollte ich tun? Desto länger ich nachdachte, desto aggressiver wurde ich und schrie noch lauter. Womit hatte ich das verdient?

War das meine Schuld? Wenn ich Dad nicht abgelenkt hätte, wäre es nicht dazu gekommen. Es war meine Schuld. Wenn Dad jetzt deshalb stirbt! "Hilfe!",schrie ich noch mal. Ich hämmerte mit der Faust gegen die zerbeulten Wände. Irgendjemand musste uns doch helfen. Langsam aber sich verlor ich Kraft und somit verstummten irgendwann meine Schrei und auch das Gehämmer ließ ich sein. Kraftlos musste ich zulassen, das mir schwarz vor Augen wurde. Hoffentlich würden wir das hier überleben. Wenigstens Dad!
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Als ich wieder zu mir kam lag ich in einem weißem Raum. In einem Krankenzimmer. Mein Kopf pochte wie verrückt und mein Bein schmerzte mehr als zuvor. Eine junge Frau stand vor mir. Sie lächelte mich an. "Na kleiner Mann. Du hast aber ordentlich was abbekommen. Kannst froh sein, das du so ein Kämpfer bist." Sie schaute noch irgendetwas an den Geräten, sah dann aber noch mal zu mir. "Dein Vater ist ein Zimmer weiter. Ihm geht es den Umständen entsprechend gut. Aber ihr zwei müsst euch noch schonen." Ich nickte. "Kann ich zu ihm?",meine Stimme klang kraftlos. Und so fühlte ich mich auch. Aber musste zu Dad, ich musste schauen ob es ihm wirklich gut geht. "Nein...du musst dich noch schonen. Schlaf noch etwas. Du musst Kraft sammeln." Traurig sah ich zu wie sie das Zimmer wieder verließ.
Doch mein Wille war stärker, als die Schmerzen die ich spürte. Also biss ich die Zähne zusammen und stand auf. Es zog in meinem Bein als ich auf stand. Und am liebsten hätte ich mich schreiend wieder ins Bett geschmissen, doch ich versuchte den Schmerz zu ignorieren. Das Kabel das an meinem Arm hing riss ich ab und schleppte mich dann zu Dad. Auf dem Flur beachtete mich zum Glück keiner. Da auf diesem Flur nur noch ein Zimmer war, wusste ich das er nur in diesem sein konnte. Als ich den Raum betrat sah ich sofort wie schlecht es Dad ging. Er sah mich an. "Finn...geht es dir gut?" "Geht schon, wie geht es dir?" "Nicht gut." "Tut es so dolle weh?",fragte ich unsicher. "Nein das ist es nicht..." "Was denn dann?" Er deutete mit seiner Hand an, dass ich mich neben ihn setzten sollte. Was ich dann auch tat.
In seinen Augen konnte man deutlich sehen wie er mit den Tränen zu kämpfen hatte. Bis er es ganz aufgab und die Tränen ihm ununterbrochen über die Wange liefen. Ich nahm seine Hand in meine kleinen patsche Händchen. Nun schluckte er und brachte dann mit zittriger Stimme hervor:"Finn wegen mir ist nun jemand tot..." Ich verstand nicht ganz wie er das meinte. Deshalb fragte ich:"Wie? Wer?"
"Bei dem Autounfall. Es...es war Rachel. Sein Sohn Jasper liegt noch im Koma..." War Rachel nicht der Mann von dem dieser Erick gesprochen hatte. Der mit den Drogen?! "D...d..der mit den Drogen?",fragte ich entsetzt. Nun begann Dad wieder zu weinen. Er sollte auf hören. Es war meine Schuld. Ich hatte ihn abgelenkt...
Flashback Ende

Vierlinge alive (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt