Vierlinge alive (1)

Kapitel 21.

Nachdem Dad alles erzählt hatte sahen Lennard und Luis ihn fassungslos an. Auch Kira schien mit so etwas nicht gerechnet zu haben. Ich glaub selbst Mum musste das erstmal verdauen. Wenn ich mich recht erinnere, dann hatte Dad ihr von dem Unfall erzählt, aber das mit den Drogen, hatte er ihr nicht gesagt.
"Das heißt Jasper und Erick wollen sich nun rechen, dafür, dass Rachel also Jaspers Vater damals gestorben ist....das Geld ist nur dazu da, dass du ,Dad, deine Schulden abbezahlst. Aber warum machen die das denn erst jetzt?",fragte Kira.
"Wahrscheinlich, deshalb, weil wir damals umgezogen sind. Und sie uns nun erst gefunden haben...", wir waren danach sofort umgezogen. Dad hatte zu Mum damals gesagt, dass er sich dort nur noch Vorwürfe, da er an dem Tot von Rachel Schuld war, machen würde. Er meinte, die Straße und das alles würden ihn in der Schuld nur noch auffressen. Dabei war es ja meine Schuld. Naja dann waren wir umgezogen und hatten versucht alles hinter uns zulassen, Dad hatte seinen Führerschein verloren. Fuhr heutzutage aber immer noch mal, da er es nicht lassen konnte.

Sky's PoV:
"Ist ja echt unglaublich...mein Vater labbert mich Jahre lang damit voll und deiner erzählt kein Sterbenswörtchen",Kyle schütteltet fassungslos den Kopf. Ich begann wieder an zu spucken. Blut, ich spuckte Blut. Und das war nicht das erste Mal. Das brannte im Hals und tat höllisch weh. Generell mir tat alles weh. Auch die Trauer lag noch tief in mir. Er war mit dran Schuld, dass Paul nun tot war. Ich dachte daran wann ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Das war bei der Prügelei. Wäre ich doch bloß im Auto geblieben und hätte erst die Polizei gerufen. Bevor ich ausgestiegen wäre. Vielleicht würde dann Paul noch leben. Es war allein meine Schuld. Ich war auch dran Schuld das ich nun hier war. Ich hatte anscheinend nichts anderes verdient. Wieder hustete ich. Spuckte Blut. Angewidert sah mich Kyle an. Erschöpf verlor ich ganz die Körperspannung und somit rutschte ich an der Wand hinab und lag dann auf dem staubigen Boden. Lang würde ich nicht mehr durchhalten. Aber wollte ich das noch? Plötzlich packte jemand meinen Arm. Es war mir egal. Ich hatte keine Kraft mehr irgendetwas zu ändern. Erick hatte mich gepackt. Er zerquetschte mir beinahe meinen Arm. Er zerrte mich in die Hütte. Dann ließ er mich los und ich knallt volle Kanne auf den harten Boden. Kurz quicke ich auf, da es höllisch weh tat. In dem Moment macht Erick ein Foto. Schwach lag ich da und fange wieder an zu husten. Wie bei den anderen Male kommt wieder Blut mit hoch. Auch in dem Moment macht er ein Foto. Nun konnte ich nicht mehr und ließ zu das ich einschlief. Wer weiß für wie lange. Vielleicht für immer.

Finn' PoV:
Mum war wieder auf ihr Zimmer gegangen. Dad und Kira wurden wieder heim geschickt. Lennard und ich durften bleiben. Da in dem Raum noch zwei Betten frei waren. Luis war schon vor einiger Zeit erschöpft eingeschlafen. Auch Lennard war vor kurzem eingeschlafen. Doch mich quälte das ungewissen. Würde Sky es schaffen. Ich wollte es hoffen. Es durfte nicht noch jemand wegen mir sterben. Gerade als ich auch fast eingeschlafen wäre summte mein Handy. Verschlafen nahm ich es in die Handy und sah, dass mir eine unbekannte Nummer drei Bilder geschickt hatte. Und noch eine Nachricht so.
Als ich mir die Bilder ansah erschrak ich. Es war Sky auf dem Bild. Sie sah echt übel aus. Als Nachricht stand 'die 50.000€ oder sie ist auch tot. Morgen am Hauptbahnhof vor dem McDonals um 10:00Uhr! Kommt ihr nicht, seht ihr die kleine nie wieder! Keine Polizei!'. Ich schluckte. Dann rief ich Dad an. "Verdammt...jetzt nimm doch ab!",schrie ich schon beinahe, als Dad nicht ran ging. Die pure Verzweiflung herrschte über mich.
"Finn? Ja...",meldete er sich dann endlich.
"Dad die haben mir drei Bilder von Sky geschickt. Und drunter geschrieben das wir morgen 50.000 um 10.00Uhr am Hauptbahnhof vor dem McDonals hinbringen sollen. Oder Sky stirbt auch...keine Polizei!",sagte ich mit voller Panik in der Stimme.
"Verdammt! Finn. Ruf bei der Polizei an. Oder ruf dir ein Taxi am besten. Wir treffen uns auf dem Präsidium. Ok?" Ich gebe noch ein 'ok' von mir und schnappe mir dann meine Sachen.

Auf dem Präsidium liefen nicht mehr viele Leute rum. Dad wartete schon ungeduldig bei einer Polizistin. Ihr sollte ich mein Handy geben, damit sie die Nummer orten konnte.

Wir saßen ungeduldig in einem Wartezimmer. "Dad?" "Mh?",er schien schon fast eingeschlafen zu sein. "Das damals...das war meine Schuld..." Nun sah ich zu ihm. Er hatte die Augen geschlossen gehabt, doch nun sah er mich überrascht an. "Wie kommst du darauf?" "Hätte ich damals dich nicht abgelenkt, wäre das alles nicht passiert..." "Doch! Glaub mir. Dann wäre wahrscheinlich noch mehr passiert. Ich hätte dich ja nicht angucken müssen. Ich hätte nicht so rasen müssen!" "Vielleicht. Aber ich bin nun mal Schuld daran, das jetzt alles so ist wie es ist. Hätte ich dich nicht abgelenkt hättest du auf die Straße geschaut. Und du hättest dem Auto noch ausweichen können!" "Finn. Hör auf dir solche Vorwürfe zu machen. Du warst damals acht! Also bitte lass es!"
Ich hätte nichts erwidern können. Denn ich wusste nicht was. Allerdings musste ich das auch nicht, den gerade kam die Polizistin mit meinem Handy. Sie reichte es mir und erklärte dann:"Zwei Leute sind nun los gefahren. Aber wir sollten uns nicht all zu viel Hoffnung machen. Es sieht nämlich nach eine Wegwerfhandy aus." Enttäuscht sah ich zu ihr auf. "Und was sollen wir mit der Übergabe machen?",fragte Dad. "Wir werden das Geld in einen Koffer tuen und ihr werdet Morgen wie geplant dort sein. Wir werden alles absichern!" "Aber wenn sie das mit bekommen. Und Sky etwas tuen!",brachte ich erschrocken hervor. "Wir versuchen dies zu verhindern. Wir werden alles in Erwägung ziehen um sie aus den Händen der Entführung zu bekommen." "Und was ist, wenn es Ihnen nicht gelingt?!",fragte ich panisch. "Wir geben unser bestes!" "Ich scheiß darauf. Ich habe meinen Bruder verloren, wegen den Wichsern! Ich lass nicht zu das ihr dran Schuld seid das auch noch meine Schwester stirbt!",ich war auf gesprungen und bedrohte die Frau mit meinem Zeigefinger.
"Hören Sie ich kann verstehen das es ihnen schlecht geht, aber wir tun unser bestes damit das nicht passiert!",sie versuchte mich mit einer Handbewegung zu beruhigen, doch es half nichts.
"Das es mir schlecht geht?! Ich bin am arsch. Aber sie kennen sowas wahrscheinlich nicht. Gehen sie doch einfach in ihr Loch zurück!"
"Junger Mann sie wissen schon, dass ich sie nun wegen Beamtenbeleidigung anzeigen könnte..."
"Ich scheiß da gerade echt drauf. Meine Schwester spuckt Blut und Sie erzählen mir hier was von Beamtenbeleidigung! Sie können mich mal am Arsch lecken. Ihr Pisser habt gar keine Ahnung was gerade passiert!",schrie ich verzweifelt. Einzelne Tränen liefen mir aus den Augen. Die Hand meines Vaters legte sich auf meine Schulter. Ich ließ mich auf den Boden sacken.