Sky's PoV:
Die Nacht würde bald einschlagen und ich lag immer noch hier, hoffte auf ein Wunder und starrte in den Himmel. Meine Klamotten waren verschmutz und stanken. Ich schwitze. Mittlerweile war die Angst teilweise verschwunden.Kurz schloss ich meine Augen und öffnete sie kurz darauf wieder. Mir starrten zwei braune Augen tief in die Augen. Sie sahen so warm und herzlich aus. Nie im leben würden Sie jemanden etwas tun. Und wenn, dann nur für jemanden dem sie besonders viel bedeuten. Ein warmes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Ich stand auf und viel ihm um den Hals. So lange hatte ich ihn schon nicht mehr gesehen. Ich hatte ihn so sehr vermisst. Ihn sogar am meisten. Er ging mir zwar ziemlich oft auf die Nerven, aber dennoch war er einfach der beste Bruder den man sich wünschen kann. Finn drückte mich feste an sich. Ich spürte, wie sein Herz pochte. Mir rollten Tränen über die Augen. So sehr hatte ich ihn vermisst. Es waren Tränen der Freude. Am liebsten würde ich ihn nie wieder loslassen. Doch er ließ mich los und drückte mich von sich. Seine Augen sahen mich düster an. "Es ist alles deine Schuld! Nur wegen dir ist Paul TOT!",seine Worte hallten in meinem Kopf. Paul tot! Paul....tot...Paul. Meine Schuld. Nur wegen mir! Mein Lächeln verschwand und entgeistert sah ich ihn an. Er war noch nie jemand gewesen, der jemanden, außer sich selbst, die Schuld zu geben. Nein Das passte nicht zu ihm. Doch das schlechte Gewissen breitete sich aus. Meine Familie hasst mich. Ich war an allem Schuld. Ich war das Problem.
Erschrocken öffnete ich die Augen. Es war nur ein Traum. Ich war eingeschlafen! Mehr nicht. So etwas würde Finn nie sagen. Erleichtert legte ich mich wieder hin. Die Dunkelheit hatte sich breit gemacht und nun lag ich hier mitten im Wald und hoffte auf ein Wunder. Doch dieser Traum gab mir zu denken. Was wäre, wenn ich wirklich wieder nach Hause komme? Werden sie mich alle anders behandeln? Haben sie mich vielleicht schon aufgegeben? Würden Sie mir die Schuld an allem geben?
Desto mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wollte ich gar nicht mehr nach Hause.Jack PoV:
Das konnte jetzt nicht wahr sein. War das kleine Biest ausgebüxt! Was erlaubt die sich? Ich rannte raus um mich zu vergewissern. Und tatsächlich, die kleine Göre war abgehauen. Sie war so undankbar. Ich hatte meinen Vater erschossen, wegen ihr. Sie hat unser Vertrauen missbraucht und wenn wir sie wieder in die Finger bekommen, dann würde sie Das nicht mehr überleben. "Warum schließt du denn auch nicht ab? Du weißt doch das die Kleine hinterlistig ist!",schnauzte ich Kyle an, der neben mir zum stehen kam. Will stellte sich neben mich und legte einen Arm auf meine Schulter. "Na? Wo ist jetzt Das was du mir zeigen wolltest?",er sah mich aus diesen bekifften Augen an. Er war nicht dumm, ganz im Gegenteil. Nur wenn er bekifft war, war er nicht mehr er selbst. Leider war dies aber der Fall. Sonst hätten wir nun schon eine Lösung. "Weit kann sie noch nicht sein. Lass sie uns suchen...'',schlug Kyle vor. Daraufhin nickte ich nur und schon liegen wir mit großen Schritten los. "Ich hab ne bessere Idee...aber geht ihr ruhig suchen, ich mach Das hier!",kam es dann von Will überraschend schlau. Ich zuckte nur mit den Schultern. War mir doch egal was er machte. Da das Haus von Will umringt war von einem Wald, konnte sie nur in den Wald geflohen sein. Kyle und ich liefen einfach los, ohne zu wissen, wo hin überhaupt. Die Dämmerung schlug bereits ein und es würde nicht mehr lang dauern und es wäre dunkel. Vielleicht wäre es schlau gewesen Taschenlampen mitzunehmen. Doch dafür war es jetzt auch schon zu spät. Immer wieder trat einer von uns auf einen Ast, der laut knackte und die Blätter unter uns knirschten. "Kyle?",fragte ich um das Schweigen zu beenden. Er gab ein 'hm' von sich und schien damit mich auf auffordern weiterzureden. "Bist du eigentlich sauer auf mich?",das klang wie damals, als ich eines seiner kleinen Spielzeugautos in die Toilette geschmissen hatte und danach die Spülung betätigt hatte. Doch mein großer Bruder war schon immer mein eigentlicher Vater gewesen. Und gleichzeitig auch bester Freund. So zusagen alles in einem. Deshalb, wenn ich mal ein schlechtes Gewissen habe, dann bei ihm. Er war unglaublich wichtig für mich. Und vielleicht war das auch so ein Grund warum ich Dad umgebracht hatte. Weil ich wusste, dass bei ihr noch Familie zu Hause ist. Wahrscheinlich ihre Brüder noch ein besseres Verhältnis zu ihr haben, als ich zu meinen. Nicht das ich Dad nicht geliebt hatte. Nein, er hatte damals viel für mich und meine Brüder getan. Doch desto mehr er mein Vater den Job von Rachel, also Jasper und Wills Vater, übernahm. Desto abgedrehter wurde er. Er war kaum noch für uns da und so musste Kyle die Vater Rolle übernehmen. Dad hatte immer mehr mit seiner Gang gemacht und hatte sich auch immer mehr auf Drogen eingelassen. Jedenfalls hatte die Kleine noch zu Hause Geschwister die auf sie warten würden, auch noch Eltern, die wahrscheinlich für sie da waren. In dem einen Moment als ich abgedrückt hatte, da ging mir nur eines durch den Kopf. Was wäre wenn Kyle das wären? Wenn Kyle das gewesen wäre, dann wären Marc und ich aufgeschmissen gewesen. Doch wir konnten die Kleine auch nicht einfach laufen lassen, denn sie würde alles ausplaudern. Eigentlich wollte ich sie Will übergeben und dann abhauen, dann hätte ich nichts mehr mit der Sache zutun. Auch wenn ich damit eigentlich alles um sonst gemacht hätte, denn Will bringt die Kleine um, wenn er erfährt das sein Bruder wegen ihr im Knast hockt. Auch wenn die zwei kaum noch Kontakt hatten.
"Wegen Dad?",stellte er die Gegenfrage.
Ich nickte. "Ich versteh's ehrlich gesagt nicht!",er zuckte die Schultern und schluckte. Mir war klar, dass er Dad vermisste. Die zwei hatten eigentlich ein gutes Verhältnis. Trotz der Umstände.
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Vierlinge alive (1)
Teen Fiction„Forever together and never alone" Den sechzehnten Geburtstag haben sich die Vierlinge, Sky, Finn, Luis und Lennard wahrscheinlich anders vorgestellt. Sie hätte wahrscheinlich nicht einmal im Traum daran gedacht, was alles durch eine einfache Schläg...