Chapter Eight

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Auf dem Weg zum Cozy Corner wurde sie immer mehr wie die Daisy, die ich kenne

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Auf dem Weg zum Cozy Corner wurde sie immer mehr wie die Daisy, die ich kenne. Die typische Angewohnheit, in der sie ihre Daumen unter die Träger ihres Rucksacks hakt und dass sie ab und zu wippt beim Laufen als wäre so total aufgeregt. Das war die letzten Wochen nicht der Fall.

Sie trägt heute keins ihrer Gothic-kleider, sondern ein eher unauffälligeres Outfit, bestehen aus einer hellblauen Baggyjeans mit Gummibund, ein graues Tanktop, dass ihren Bauch freilässt und ein dunkelbraunes Shirt mir schwarzen Karo-details.

Dass es die richtige Idee war, merkte ich sobald das Essen kam. Sie hat ihren Burger so schnell runtergeschlungen und dabei genüßlich geseufzt, dass ich dachte, sie hätte seit Jahren nicht gegessen. Nun hat sie ihren zweiten Burger, ihre große Portion Culy Fries ist schon zur Hälfte leer und von ihrem Erdbeermilchshake war nicht mehr übrig, als der zweite Burger kam.

Ich hatte von vorne rein zwei Chickenburger und eine große Cola. Als ich aber mit dem Essen fertig war, habe ich ihr die Hälfte, der Cola überlassen, damit sie noch was zu trinken hat.

Ihre Finger sind voller Ketchup, weil dieser aus den Seiten des Burgers quillt jedes Mal wenn sie reinbeißt. Mir gefällt es, dass ihr scheißegal ist, wie sie beim Essen aussieht, dass ihr etwas Senf am Mundwinkel klebt, oder dass sie in ihren Burger beißt, wie ich meinen Kopf zwischen zwei Brüste drücken würde.

Auf einer schrägen Art ist das auch irgendwie heiß.

Aber ich habe gerade auch an Brüste gedacht.

In der Schule hat sie nie etwas auf dem Tablett, wobei man beschissen beim Essen aussehen kann. Aber hier. Es gibt Mädchen, die bei Dates - wenn sie überhaupt einen Burger essen - ihn mit Gabel und Messer essen.

Ja, das gibt es.

Doch diese essen normalerweise auf Dates Salate, denn dabei sieht man nicht scheiße aus. Wie auch? Ohne Dressing ohne gar nichts. Hauptsache gesund und ladylike. Ich wollte die Augenrollen, ich finde das nämlich mehr als bescheuert.

» Scheint gut zu tun«, bemerke ich und nehme mir eine der Curly Fries.

Eifrig nickt sie, ein wenig erinnert sie mich an Emilia, wenn ich ihr einen Pudding gebe und ihr ganzes Gesicht mit Schokolade beschmiert war. Nur hat die dreijährige Emilia das gerade erst alles gelernt und Daisy ist einfach überwältigt, als würde sie zum ersten Mal Burger essen. Als sie auch mit dem zweiten Burger fertig ist, reiche ihr eine Serviette. Sie macht ihr Gesicht und ihre Finger sauber.

» Sorry, ist eine Weile her, dass ich die Burger hatte. Ich liebe sie.« Ich sehe zu wie sie die Serviette an ihre rosigen Lippen legt. Ob sie genauso küsst wie ihre Schwester?

Bitte? Nein. Das Letzte was ich möchte, ist Daisy küssen. Einfach weil das weird wäre nach Jasmin. Sie weiß, dass ich ihre Schwester geküsst habe und wenn es passieren würde, würde sie sich so fühlen, wie ich es die ganze Zeit versuche zu vermeiden. Die zweite Wahl - die, ich kann Jasmin nicht haben, also nehme ich ihre Schwester als Alternative.

Andere sehen nicht, wie unterschiedlich sie sind. Selbst äußerlich fallen mir immer mehr Unterschiede auf. Ja, ihre Gene sind gleich, doch Daisy trägt nie Make Up oder nur einen Hauch. Ihre blasse Haut hat einen natürlichen Glanz, ihre Lippen sind viel heller, aber sie trägt auch keinen farbigen Labello - soweit ich weiß. Ihre Augenbrauen sind auch viel feiner.

Nur momentan schminkt sie sich auch öfters. Heute ist sie ungeschminkt, was ich viel mehr mit ihr assoziiere. Das dunkle Make-up, vor allem der dunkelrote Lippenstift, den sie immer trägt, steht ihr auch. Es macht ihre neuen Outfits auf eine Art komplett, aber so ist sie mehr die Daisy, die ich kenne. Und die mir wichtig ist.

» Alles okay?« Sie legt den Kopf schief. » Ich weiß, dass war nicht wirklich nun ja.. weiblich?«

Ich mache eine schnelle Handbewegung. » Nein, nein. Ich war kurz mit den Gedanken woanders. Möchtest du noch etwas?«

Sie schüttelt den Kopf. » Ich denke, ich hatte genug. Teilen wir die Pommes?«

Ich nicke. Zusammen essen wir die Curly Fries, bevor ich bezahle und wir das Cozy Corner wieder verlassen.

» Das war.. angenehmer, als ich dachte.« Daisy reibt sich über ihren Arm, bevor ich ihr ihren Rucksack wieder gebe, den ich ihr auf dem Rückweg getragen habe.

» Siehst du, ich bin gar nicht so schrecklich.«

» Ich.. Ich wollte mit meinen Worten nicht ausdrucken, dass du schrecklich bist. Es ist nur.. Ich hatte nie das Gefühl ein Teil von euch zu sein. Mehr Jasmin ist ein Teil von euch, aber mich wollt ihr nicht haben.«

Ich runzle die Stirn. War das so?

» Die Anderen mochten dich viel lieber als Jasmin. Sie fanden es schade, dass du dich so zurück gezogen hast. Ella war die Einzige, die etwas gesagt hat, weil Noelle dich nicht bedrängen wollte. Kian war es recht egal, aber nach der Sache mit eurem Vater... du hast das ja alles mitbekommen.«

» Oh.« Sie schaut auf den Boden. » Ich dachte, Ella fragt mich aus Mitleid oder so.«

» Nein.« Ich strecke meine Hand nach ihr aus, halte aber kurz vor ihrer Schulter inne und ziehe sie wieder zurück. Der Tag war gut, ich will es nicht versauen, weil ich sie berühre. » Du bist ein Teil von uns. Das warst du schon immer.«

Und dann passierte es. Sie lächelte ein ehrliches, strahlendes Lächeln, welches ich so sehr an ihr vermisst habe. » Danke, dass du es versuchst. Ich weiß, ich bin momentan nicht einfach.«

» Hab schon anstrengendes erlebt.« Ich zucke möglich lässig mit den Schultern. Das anstrengendste war bisher Kian, während Noelle noch im Krankenhaus war und nicht mit ihm reden wollte. Das hat die Latte schon sehr hoch gelegt, aber wenn ich ehrlich bin ist Daisy da noch einmal drüber.

Bei ihr weiß ich nicht was los ist, ich kann ihr nicht helfen, ich weiß nicht wie genau ich diese Panikattacke letztes Mal ausgelöst habe, weiß nur, dass ich das nie wieder tun will. Bei ihr bin ich Ahnungslos, aber ich kann mein bestes geben, sie zurück in ihr altes Leben zu ziehen. So dass sie zufrieden ist, nicht mehr mit diesem leeren Gesichtsausdruck. Ich möchte die lebensfrohe Daisy, ob schüchtern oder knall hart ist mir dabei egal. Hauptsache nicht ganz so kaputt.

» Nur als Vorwarnung. Ich hatte heute einen echt guten Tag, psychisch gesehen, es kann sein dass ich morgen wieder extrem genervt von dir bin und will dass du verschwindest.. Ich.. ich würde es gerne abstellen, aber manchmal geht es nicht. Manchmal will ich einfach allein sein, aber ich meine es nicht böse und du hast auch nichts falsch gemacht, wenn es so rüber kommt.«

» Unsere Psyche spielt mit uns, wenn sie einmal kaputt ist. Ich verstehe das und bin froh, dass du wenigstens heute soweit einen guten Tag hattest.«

Daisy schultert ihren Rucksack. » Ich würde dann reingehen. Komm gut nach Hause.«

» Ich schreibe dir, wenn ich zu Hause bin.«

» Bis morgen, Kenneth.«

» Bis Morgen, Daisy.«

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The wrongest LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt