Teil 3 der Rosewood Spin Offs
* kann einzeln gelesen werden
» Manchmal müssen erst schlimme Dinge passieren, damit du merkst, dass du etwas ändern musst.«
Kenneth ist seit einer halben Ewigkeit in Jasmin verknallt, doch seine Freunde sehen darin kei...
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» Hattest du mal was mit Alan Fowler?«, frage ich Jasmin leise auf dem Weg zum Spiel.
Jasmin runzelt die Stirn, als müsste sie überlegen, bevor sie den Kopf schüttelt. Mir entgeht Dads neugieriger Blick in den Rückspiegel nicht. Sie redet noch leiser, sodass selbst ich Probleme habe, sie über die Musik hinweg zu verstehen.
» Nein, er ist mir zu arrogant. Klar, er sieht gut aus, keine Frage, aber er hält sich für etwas besseres und mit so einem Typen kann der Sex keinen Spaß machen. Außerdem ist er einfach ein totaler Arsch, jedem gegenüber, auch zu Kenneth. Wie kommst du jetzt darauf?«
» Er kam gestern zu Kenneth und hat mich für dich gehalten. Der Blick, den er mir zugeworfen hat, war schon ziemlich eindeutig.«
» Lass dich davon nicht einschüchtern. Ich bin mir sicher, er ist zu ignorant, dass er mitbekommen hat, dass wir Zwillinge sind. Ich kann nochmal mit ihm reden und sagen, dass du und Kenneth was miteinander habt, dann sollte er schließlich erkennen, wer von uns welche ist.«
Lass dich nicht davon einschüchtern. Klar, der Typ ist ja so harmlos wie eine Fliege. Dass ich nicht lache.
» Außerdem wird er uns gleich zusammen sehen.« Sie zuckt mit den Schultern. » Mach dir keinen Kopf. Ich kläre das.«
» Gut, danke«, presse ich hervor.
Plötzlich überkommt mich der Drang meine Schwester beschützen zu müssen. Sie nicht mit ihm alleine zu lassen, ihr zu sagen, dass sie nicht in seine Nähe gehen soll und nicht mit ihm reden brauch.
Doch nichts davon kommt über meine Lippen. Ich bin so ein Feigling.
Ich wollte nicht zu dem Spiel gehen, aber Kenneth sah so hoffnungsvoll aus. Also konzentriere ich mich darauf, dass ich das hier für ihn mache, selbst wenn ich Fowler sehen muss. Es ist immer noch merkwürdig, dass ich jetzt seinen Namen kenne und trotzdem nichts damit anfangen kann.
Wer würde mir denn wirklich glauben? Außer meiner Familie und vielleicht noch Kenneth. Gibt es noch weitere Opfer? War ich die Einzige? Wie kann er Jasmin noch ansehen, obwohl es.. Naja, sie wird's sich ihm gegenüber nicht komisch verhalten. Sie weiß schließlich nichts. Und der Blick, den er mir zugeworfen hat, da war keine Schuld, keine Reue, nur Hunger.
Wahrscheinlich würde er es nochmal tun.
Einerseits kann ich nur hoffen, dass ich es nicht bin und andererseits macht es mir Angst, weil es dann meine Schwester sein wird. Es ist schlimm. Es ist schlimm nichts sagen zu können. Zu schwach dafür zu sein, weil es alles real macht.
Das Auto bleibt stehen und wir steigen aus. Dad und Jasmin betreten die Halle. Mom und ich gehen schon zum Feld. Wir müssen nicht auf die Zuschauertribühne, weshalb wir uns an den Rand zu den Bänken der Spieler setzen.
Nach und nach kommen die Spieler aufs Feld und ich lasse meinen Blick über das Team schweifen. Von Jasmin ist keine Spur, von Kenneth auch nicht. Stattdessen trifft mein Blick auf eisblaue Augen. Er schaut nicht mich an, er redet mit einem Teammitglied, aber trotzdem gefriert mein Blut.
