Chapter Twenty-Eight

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Die Orthese an meinem linken Bein nervt mich jetzt schon

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Die Orthese an meinem linken Bein nervt mich jetzt schon. Dabei muss ich sie noch ganze fünf Wochen tragen. Wie Daisy ihre Bandage für ihre Schulter. Zumindest müssen wir da zusammen durch.

Ich küsse sie. Einfach, weil ich es kann. Viel zu lang hat uns der Krankenhausflur getrennt. Auch wenn Jasmin sie ab und zu in einem Rollstuhl in mein Zimmer geschoben hatte. Es war nicht so einfach wie es klingt.

Ich konnte sie nicht so halten wie ich wollte, sie zu mir ziehen, mich stark bewegen.

Drecksorthese.

» Ich liebe dich«, sage ich. Das erste Mal, direkt vor ihr. Ohne Einfluss von Schmerzmittel.

Mit einem Lächeln im Gesicht schmiegt sie sich an meinen Arm. » Und ich liebe dich.«

Mein Herz.

Es explodiert.

» Lass uns nach Hause gehen.« Ich verschränke meine Finger mit ihren.

Zusammen verlassen wir das Krankenhaus.

Was ein komischer Satz? Diese ganze Situation, sie ist so..so wirr.

Erst erzählt sie mir, dass sie vergewaltigt wurde, dann diskutieren wir, dann fallen wir einen Berg runter und sind im Krankenhaus. Wir haben nicht mehr darüber gesprochen, was passiert ist, aber das müssen wir.

Ich muss mit ihr nochmal darüber reden, aber was sagt man da. Ich hatte so viele Fragen, auf die ich selbst eine Antwort hatte. In dem Moment wollte ich sie nicht fragen, warum sie nicht zur Polizei gegangen ist, das kam mir falsch vor und offensichtlich, möchte sie nicht darüber sprechen. Als außenstehende Person ist das immer so einfach zu sagen. ›Geh zur Polizei, der Typ gehört in den Knast‹ Ja und prinzipiell wäre es das auch.

Sie geht zur Polizei, zwingt sich über Dinge zu sprechen, über die sie offensichtlich noch nicht die Kraft verfügt zusprechen, wird hoffentlich ernst genommen und dann.. Dann was? Das Fowler in den Knast kommt ist unwahrscheinlich. Aussage gegen Aussage, keine Beweise.

Also habe ich mir die Frage gesparrt. Selbst, wenn ich nie in ihrer Situation war, kann ich es trotzdem nachvollziehen, wie bescheuert diese Frage eigentlich ist. Hätte sie es gewollt, wäre sie gegangen und offensichtlich hat sie versucht es selbst zu regeln.

Doch jetzt das Thema wieder aufzurollen, wäre genauso bescheuert. Wir waren jetzt eine Woche im Krankenhaus und können endlich wieder nach Hause. Das sollten wir genießen. Uns rennt nicht die Zeit davon.

» Du meintest, dein Vater holt uns ab, richtig?«

Ich nicke. » Er sollte eigentlich schon da sein.« Aus meiner Hosentasche hole ich mein Handy. Mein neues, was meine Mutter mir gebracht hat. Mein altes war so kaputt, dass man es wirklich nicht mehr hätte gebrauchen können.

Daisy schaut sich um, während ich die Nummer von meinem Vater in den Kontakten suche.

» Gefunden.«

The wrongest LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt