» Kannst du etwa nicht mehr?«
Daisy hat sich an einem Baum abgestützt und atmet heftig. Ihr Blick erdolcht mich, doch das ist mir egal.
» Es ist nicht mehr weit. Nur noch ein kleines Stück. Glaub mir es lohnt sich.«
» Ich bekomme keine Luft mehr. Warte kurz.«
» Wir müssen an deiner Ausdauer arbeiten.«
» Vergiss es.« Aber sie lächelt und das ist es mir Wert.
Von der Schule sind wir zu mir gelaufen. Unsere Rucksäcke sind auf der Rückbank des Jeeps, das Einzige was ich mitgenommen habe, war Wasser. Mit dem Jeep bin ich so weit wie möglich schon der Landstraße gefolgt, bis die letzte Parkmöglichkeit kam. Von dort aus mussten wir weiter laufen. Jetzt sind wir fast oben auf dem Berg. Die Aussicht wird sich für sie lohnen und es ist so ruhig dort. Das könnte sie gebrauchen.
» Hier. Trink etwas.« Ich halte ihr eine der Wasserflaschen hin. Gierig trinkt sie sein paar Schlücke. Ich lasse sie noch etwas durchatmen, dann laufen wir weiter.
» Oh mein Gott.« Daisy läuft nach vorne, gefährlich nah am Abgrund. » Man kann selbst die Nachbardörfer von hier aus sehen.«
» Ja, aber komm bitte ein wenig zurück.«
Sie schaut auf den Boden, oder eher, den nicht Boden unter ihren Füßen und tritt zwei Schritte zurück. » Oh.«
Ich stelle mich hinter ihr, so dass wir uns nicht berühren aber nah genug und den blumigen Duft von ihr einzuatmen. Ich kenne diesen Geruch, weil ich ihn so gut wie jeden Tag an ihr rieche und schon früher gerochen habe, aber heute ist es anders. Heute beruhigt mich dieser Duft. Dieses typisch Daisy, das Einzige, dass sich nicht geändert hat. Das was im Kontrast zu ihren schwarzen Klamotten, den dunkleren Haaren und das starke Make Up.
» Darf ich dich etwas fragen?«
» Du fragst mich viele Dinge.«
» Du musst nicht antworten.«
» Du musst nicht fragen.« Sie schaut über die Schulter zu mir hoch.
» Dann nicht.«
Sie gibt mir einen leichten Stoß. » Nun frag schon.«
» Was hat es dir gebracht deinen Stil zu ändern? Was war falsch an deinen alten Klamotten?«
Einen Moment überlegt sie mit dem Blick auf die Landschaft vor uns gerichtet. » Als ich meine Klamotten rausgeworfen habe, war ich der Meinung, dass ich mich so nicht mehr sehen kann.« Daisy seufzt. » Ich dachte, wenn ich meinen Stil einfach verändere, sehe ich nicht mehr das Mädchen, dem weh getan wurde, aber das funktioniert nicht. Wie ich merke.«
» Fühlst du dich wohl so?«
Ihr Blick richtet sich wieder auf mich. » Keine Ahnung, es gefällt mir mehr als gedacht, aber.. Ich vermisse auch meine hellen Pastellkleider. Doch ich bin nicht mehr dieses Mädchen, ich kann nie wieder dieses Mädchen sein.«
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The wrongest Love
RomanceTeil 3 der Rosewood Spin Offs * kann einzeln gelesen werden » Manchmal müssen erst schlimme Dinge passieren, damit du merkst, dass du etwas ändern musst.« Kenneth ist seit einer halben Ewigkeit in Jasmin verknallt, doch seine Freunde sehen darin kei...