D A L I N A
Vor ein paar Tagen, als Andrej betrunken nachhause kam und mir sagte, dass er mit einer anderen geschlafen hatte, fühlte ich eine Kälte in mir.
Jetzt friert mein Herz nicht mehr.
Ich fühlte seine warmen Lippen auf meine, während seine Augen in meine starrten und ich meine einfach schloss. Ich rückte näher an ihn und fing an meine Lippen zu bewegen. Langsam und sanft tat er mir nach, ehe seine Hand zu Hand zu meinem Rücken glitt und er Kreise zog.
Seine Zunge strich über meine Unterlippe und bat um Einlas, dem ich ihn gewährte und meinen Mund öffnete. Als seine Zunge meine traf, entwich mir ein Keuchen. Es war keine sexuelle Anziehung von dem Kuss. Es war eine Liebe die ich in seinem Kuss spürte, weshalb ich mich garnicht von ihm trennen wollte.
Diese Liebe wollte ich immer in meinem kalten Herzen spüren.
Ich legte meine Hand auf seine Brust und malte mit meinem Finger, da wo sein Herz liegt, ein weiteres Herz hin. Er spürte es wohl und fing an zu lächeln, was ich ihm nachtat.
Doch während sich die Wärme in mein Herz bohrte, sah ich Andrej vor mir. Ich riss die Augen auf und löste mich von Alexander. Noch einmal schloss ich meine Augen und sah meinen Freund vor mir, was wohl ein Zeichen war.
„Wieso hab ich das getan?" fragte ich Alex und schaute ihn wohl so irritiert an, dass er mich selber so anschaute. Von seinem Gesichtsausdruck konnte man so viele Fragen ablesen, doch ich konnte ihm keine beantworten.
„Es tut mir leid." sagte ich leise und löste mich komplett von ihm, ehe ich meine Sachen nahm und im Flur verschwand. Er lief mir nicht hinterher, da er wusste, dass er nicht viel erreichen würde.
Meine Schuhe zog ich mir an, genauso wie meinen Mantel und riss dann die Tür auf. Ich schloss sie und ging schnell nach draußen, da mir die Luft zum Atmen fehlte in diesem Haus.
Ich lief in schnellen Schritten nachhause, da ich einfach alleine sein wollte und überlegen wollte. Einerseits bereute ich es, denn ich hatte einen Freund und ich weiß nicht mal, ob er eine Freundin hat. Aber andererseits bereue ich es nicht, denn es hat sich wunderschön angefühlt.
Ich liebe seine weichen und rosanen Lippen. Sie fühlen sich so wundervoll und voller Liebe an. So etwas hab ich lange nicht mehr gespürt, denn sowas bekomm ich nicht von Andrej.
Während mir so viele Gedanken durch den Kopf gingen, ging ich nachhause und öffnete schnell die Tür. Zuhause schaute ich erstmal, ob Andrej zuhause wäre, denn sonst würde ich so wieder gehen.
Ich zog mir alles aus und warf mich in einen Jogginganzug. Mit einer warmen Decke, Eis und Chips setzte ich mich auf die Couch und machte mir Netflix an.
Ich konnte mich nicht auf die Serie konzentrieren, denn mir gingen so viele Sachen durch den Kopf. Was passiert, wenn Andrej das erfährt? Oder was wird Alexander jetzt machen?
Immer mehr Eis verschwand und immer mehr Fragen tauchten in meinem Kopf auf, weshalb ich den Fernseher ausmachte und mich hin legte. Ich schloss ganze fest meine Augen, in der Hoffnung, dass ich schnell einschlafe und von Einhörnern träume.
-
Unerwartet öffnete ich meine Augen, denn Sonnenstrahlen weckten mich diesen Morgen. Ich lächelte und streckte mich, ehe ich verwundert drüber war, dass ich auf meiner Bettwäsche lag.
Ich richtete mich auf und rieb mir die Augen, ehe ich erstmal realisieren musste, dass Andrej mich schlafen gelassen hatte und mich sogar zugedeckt hatte.
Ich stand auf und lief in unser Schlafzimmer, wo ich leise die Tür öffnete und ihn schlafen sah. Seine blonden Haare fielen ihm aufs Gesicht, während die Sonnenstrahlen auf seinen freien Oberkörper schienen.
Er schien gerade so ruhig und lieb, doch das Monster kommt erst am Tag aus ihm raus. Was Alkohol und Drogen aus Menschen machen kann ist so schlimm, weshalb ich mich immer wieder frage, wieso es sowas überhaupt gibt.
Leute die wissen wo ihre Grenze ist, sind die liebsten, wo ich es dann auch verstehen kann. Doch die älteren oder sogar Kinder, die Alkohol konsumieren und das in solchem Mengen, wo unsere Körper schon versagen.
Ich schloss wieder die Tür und lief wieder in die Küche, wo ich mir erstmal einen Kaffe machte. Mit wenig Milch, aber viel Zucker genoss ich ihn und stellte mich ans Fenster.
Wieder fiel mir die Situation von gestern ein. Wie wir da saßen. Uns küssten und uns einfach verstanden. Wir liebten uns nicht, aber wir verstanden uns. Unsere Herzen und Seelen passten zueinander. Doch eigentlich ist genau das auch Liebe, aber um sich lieben zu können, muss man die Person kennen.
Ich würde Alexander so gerne besser kennenlernen, aber dafür muss ich das mit Andrej beenden und das würde schwer werden.
Ich wollte mir den Kopf nicht zerbrechen, weshalb ich mich damit ablenkte, mich wieder zu Schminken. Heute würde ein Produktiver Tag sein, denn ich muss vorankommen.
Ich spülte meine Tasse ab und ging in mein Ankleidezimmer, wo ich mein Schminktisch Licht anmachte und mich dran setzte. Die Verbände machte ich ab und cremte mir nochmal meine Wunden ein, während ich am überlegen war, was ich anziehen sollte.
Eine Inspiration schlich sich in mein Kopf, weshalb ich anfing zu lächeln und aufstand, um zu meinem Schrank zu gehen. Ich holte mir die passenden Sachen raus und zog mich an. Während ich meinen Körper in Unterwäschen betrachtete, fiel mir ein, dass ich auch hier meine Wunden eincremen müsste.
Ich schmierte mir die Salbe überall hin und wartete, bis sie einwirkte. Dann zog ich mich an und machte mir einen festen Zopf, damit mich meine Haare heute nicht stören würden.
Als ich dann alles wichtige fertig hatte, setzte ich mich an meinen Schminktisch und fing an mein Gesicht mit einer Tagescreme einzucremen. Weiter mit Foundation und Concealer, kam ich immer näher zu meinem Tages Make-Up.
Am Ende trug ich mir noch ein wenig Lippenstift auf, ehe ich aufstand und alles in meine Tasche packte. Mein MacBook hatte ich heute Nacht geladen, weshalb ich kein Ladekabel brauchte. Mein Handy würde ich nicht mitnehmen, denn ich lenke mich sonst ab.
Meine AirPods packte ich auch ein und nickte kurz, ehe ich mein Zimmer verließ und mir meine Jacke und meine Schuhe anzog. Ich nahm noch meine Schlüssel und verschwand das aus dem Appartement.
Draußen lief ich zu meinem und Bellas Lieblings Café, während ich mir meine Kopfhörer rein steckte und das Lied „Как в воду глядела" von „Юта" anmachte.
Mit guter Laune, einem guten Outfit und dem besten Kakao der Stadt lief ich zu meiner Lieblings Bücherei. Ich begrüßte alle und setzte mich an einen kleinen Tisch, wo ich meine Sachen auspackte und meine Jacke auszog.
Ich setzte mich an den Tisch, holte mein Frühstück raus und atmete noch einmal tief durch, ehe ich meinen Mac aufklappte und anfing zu schreiben.
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Deceptions and Love.
RomanceArmut und Reichtum. So läuft es doch immer ab, oder nicht? Wir werden nicht respektiert und wie Dreck behandelt, wenn wir nicht genug Geld haben. Oder wir werden respektiert und wie Könige behandelt, wenn wir genug Geld haben. Doch wie wird die 24...