D A L I N A
Langsam drehte ich meinen Schlüssel im Schloss und hörte es schon Klicken, weshalb ich die Tür öffnete und verwundert die roten Rosenblätter auf dem Boden betrachtete. Der Duft von Spaghetti und Vanille stieg mir in die Nase, weshalb ich kurz durchatmete und dann langsam die Tür schloss.
Ich zog meine Jacke und meine Schuhe aus, ehe ich dem Duft und den Blüten ins Wohnzimmer folgte, wo Andrej stand. Er hatte ein schwarzes Hemd an und einen riesigen Strauß roter Rosen.
„Überraschung." sprach er mit leiser Stimme, während ich im Türrahmen stehen blieb und mir das Spektakel anschaute. Es war immer wieder das gleiche: Scheiße bauen, sich entschuldigen und das immer wieder.
„Ist das wieder einer deiner Entschuldigungen?" fragte ich mit tapferer Stimme und versuchte mich nicht einzuschüchtern zu lassen. „Ja, aber diesmal ist es Ernst." antwortete er und legte den Strauß auf die Platte ab.
„Das sagtest du auch bei den anderen hundert Entschuldigungen." erwiderte ich, worauf er sich hinsetzte und mich bat, mich neben ihn zu setzen.
In langsamen Schritten tat ich es und beobachtete jeden Zentimeter. Als ich mich setzte, atmete er tief durch, faltete die Hände zusammen und fing an zu reden.
„Es ist wirklich ernst, Dalina. Ich hab eine Therapie angefangen." sprach er, worauf ich auf lachte. „Wieso lachst du?" fragte er dann. „Hörst du dir selber zu, Andrej?" fragte ich ihn belustigt und glaubte ihm kein Wort.
Er kramte in seiner Hosentasche rum, ehe er einen Zettel rausholte, wo die Nächten Termine standen. Immer noch glaubte ich ihm nicht, da man diesen Zettel auch ganz leicht fälschen konnte. Und ich glaubte ihm nicht, weil er niemals die Eier hätte, Hilfe anzunehmen.
„Hm" machte ich einfach nur und schaute mir den Zettel nicht mal richtig an, weil ich mir seine Rede weiter anhören will. „Ich weiß das es dieses mal zu weit ging. Es tut mir unglaublich leid und es kommt nie wieder sowas vor."
Wieder einmal spürte ich wie meine Mundwinkel nach oben wanderten. „Und was ist mit den anderen Sachen? Hast du dir auch mal überlegte eine Therapie zu nehmen, um zu lernen, wie man mit Frauen umgeht?"
Ich sah ihm an, dass er aggressiv wurde, doch er hielt sich sehr gut zurück. „Wie man sie respektiert. Sie schätzt. Sie liebt und sie als Partnerin und nicht Ersatz-Mutti sieht."
Ich liebte es.
Ich liebte dieses Spiel. Diese dreckigen Lügen.
Sein Kiffer zuckte, doch er machte nichts. Er wusste das es einmal so weit kommen würde. Er hat alles geplant. Und er denkt ich glaube ihm.
„Ich hoffe wirklich das sowas nicht mehr vorkommt, denn ich weiß wo die Tür ist." sprach ich leise und schaute ihm tief in die Augen, ehe er kurz die Augen schloss, sie dann wieder öffnete und lächelte. „Schön, dann lass uns essen. Ich hab gekocht." sprach er und stand auf, während ich mich grinsend an den Tisch drehte und mich heute verwöhnen ließ.
-
Ich wälzte mich im Bett und genoss die Wärme, die mich umhüllte. Ich und Andrej hatten gestern tatsächlich einen schönen Abend. Wir aßen, dann schauten wir zusammen einen Film, wo ich dann eingeschlafen bin. Er hat mich gestern wohl noch umgezogen und ins Bett gebracht.
Ich öffnete langsam die Augen und schmiss die Decke von mir. Ich war total motiviert, weshalb ich mir erstmal Musik anmachte und ins Bad lief.
Da nahm ich eine lange und warme Dusche, während ich zum Lied ‚Unholy' von ‚Sam Smith, Kim Petras' tanzte. Nach der Dusche zog ich mir etwas bequemes an und ging in die Küche, wo ich mir einen Kaffe und Frühstück machte.
Mit meinem Laptop setzte ich mich an den Küchentisch und checkte erstmal meine Mails, während ich leise zu meiner Musik summte und aß.
Heute war Dienstag und ich hatte ungelogen nur noch zwei Tage meinen Bericht zu Ende zu schreiben und ihn überprüfen zu lassen. Ich atmete tief durch und setzte mich wieder ans schreiben, während ich eine Email an eine Bekannte schrieb, da sie ständig meine Berichte überprüfte.
Sie arbeitete auch bei M & J und war so eine Art Vorbild. Ich schaute zu ihr hoch und bewundere sie jeden Tag ein Stückchen mehr.
Sie antwortete positiv und freute sich auf meinen Bericht, worauf ich mit noch mehr Motivation an meinem Bericht arbeitete.
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Gegen Mittags hatte ich meinen Bericht endgültig fertig und überprüfte ihn selber nochmal, ehe ich ihn an meine Bekannten schickte und mich nochmal an meine Notizen setzte, da sie auch sehr wichtig für die Überprüfung sind.
Ich arbeitete konzentriert, ehe ich hörte wie die Tür geöffnet wurde. Ich ließ mich nicht ablenken, da Andrej sich eh immer erstmal frisch machte und etwas anderen anzog.
Doch dann wurde ich plötzlich an meinen Haaren gepackt. „Wer ist Alex?" brüllte Andrej mir in mein Ohr, während er mir mein Handy ins Gesicht drückte, wo Alex währenddessen anrief.
Als ich nicht antwortete, zog er mich an den Haaren vom Stuhl und warf mich aufs Sofa. „Wer ist Alex hab ich gefragt." wiederholte er sich, mit einem deutlich entspannteren Ton.
„Er ist einer der armen, die ich interviewt habe. Er hat mir seine Nummer gegeben, damit ich ihn fragen kann, wenn ich etwas für meinen Bericht brauche." antwortete ich und versuchte mich nicht einschüchtern zu lassen. Wenn ich es gestern geschafft habe, werde ich es auch heute schaffen.
„Lügst du mich an?" flüsterte er und schaute mir in meine Augen, um wohl zu überprüfen, dass ich keine Scheiße rede. „Nein." antwortete ich mit fester Stimme und lächelte, als er sich umdrehte.
„Ich gehe raus um mich zu beruhigen." sprach er leise. Er meint mit beruhigen, sich einen Joint reinziehen, aber ich glaub so holl wie er ist, weiß er nicht mal, dass ich es weiß.
Er ging mit schnellen Schritten aus dem Raum und knallte die Haustür zu, worauf ich nichtmal zuckte, da ich schon abgehärtet war.
Ich stand vom Sofa auf, griff nach meinem Handy und rief Alexander wieder zurück. Als er ran ging hörte ich den Wind pfeifen und sein schweren Atem. „Dalina?" fragte er panisch, ehe mir klar wurde, dass etwas passiert ist.
„Ja?" fragte ich mit leiser Stimme und fing an zu zittern.
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Deceptions and Love.
Storie d'amoreArmut und Reichtum. So läuft es doch immer ab, oder nicht? Wir werden nicht respektiert und wie Dreck behandelt, wenn wir nicht genug Geld haben. Oder wir werden respektiert und wie Könige behandelt, wenn wir genug Geld haben. Doch wie wird die 24...