D A L I N A
Am Montag Morgen hatten wir alle gemeinsam gefrühstückt und es hatte mich so sehr an früher erinnert, da Anastasija Frühstück gemacht hatte. Sie hatte bemerkt, dass sie mich und Alexander glücklich gemacht hat, denn nicht jeden Tag kriegt man Frühstück von Mama.
Nachdem Alexander sich für die Arbeit fertig machte und Sergej sich auch auf sein Online Meeting vorbereitete, gingen ich und Anastasija in ein Café. Es war zwar bereits Mittag, aber wir hatten so viel zum Frühstück gegessen, dass wir uns entschieden, in ein Café zu gehen.
Ich bestellte uns ein Taxi zum besten Café New Yorks, der unten schon auf uns wartete. Wir hatten uns schick gemacht und gingen gestylt nach unten, ehe wir einstiegen und schon los fuhren.
Wir sprach über vieles, wurden aber dann kurz unterbrochen, als wir schon am Ziel waren. Ich bezahlte und stieg aus, ehe ich Alexanders Mutter folgte und wir uns drinnen an die Fenster setzten.
Als wir uns schon was bestellten, traute ich mich endlich ein Thema anzusprechen, zudem ich selber keine Meinung hatte. Daher wollte ich ihre Meinung wissen.
„У меня к вам важный вопрос. (Ich hab eine wichtige Frage an dich.)" fing ich an und traute mich währenddessen nicht in ihre Augen zu schauen, denn ich schämte mich dafür. Ich schämte mich genau zu dem Thema etwas persönliches berichten zu können und das sollte eigentlich keine Frau dieser Welt können.
Ich spürte ihren Blick auf mir, weshalb ich nicht auf ihre Antwort wartete, sondern weiter sprach. „Вы наверняка что-то слышали о клише, что русских женщин можно бить. (Du hattest sicher mal etwas von dem Klischee gehört, dass es so gehört, dass russische Frauen geschlagen werden können.)"
Ich schaute hoch und sah sie schlucken, ehe meine Spannung und Aufregung stieg. „Иногда я действительно теряю дар речи, когда слышу что-то подобное. На самом деле есть некоторые пары или помолвленные пары, которые гордятся тем, что хотят продолжить "традицию" и передать ее дальше. Это стало настолько нормальным, что никто ничего с этим не делает. (Ich bin manchmal echt sprachlos, wenn ich so etwas höre. Es gibt tatsächlich manche Paare oder Verlobte, die Stolz darauf sind, dass sie die „Tradition" weiter verfolgen und sie weiter geben wollen. Es wurde so normalisiert, dass keiner etwas dagegen unternimmt.)"
Ich nickte und wiederholte ihre Worte immer wieder in meinem Kopf. Ich weiß noch, als Andrejs Mama zu mir meinte, dass es normal sei, dass man von den Männern geschlagen wird.
„Клише уже достаточно. Женщина должна быть красивой, рожать детей и слушаться мужа. Но это только в нашей некомпетентной стране мы особенные и у нас есть свои клише. (Es gibt schon genug Klischees. Dass die Frau hübsch sein soll, Kinder gebären muss und auf ihren Ehemann hören soll. Aber das ist nur in unserem inkompetenten Land so, dass wir besonders sind und unsere eigenen Klischees haben.)"
Ich nickte nochmal und stimmte ihr komplett zu. Ich speicherte ihre Worte in meinem Kopf ab und wusste, ich musste mir selber eine Meinung darüber bilden. Doch dazu war jetzt keine Zeit, denn jetzt musste ich ihre Frage beantworten. Auch wenn sie die Frage noch nicht gestellt hat, weiß ich sie schon.
„Почему вы хотели это знать? (Wieso wolltest du das wissen?)" fragte sie. „Потому что я слышал и совершенно другое мнение. Это было не мнение, а скорее угроза. (Weil ich auch schon eine komplett andere Meinung gehört habe. Es war keine Meinung, es war eher eine Drohung.)" antwortete ich, worauf sie einfach nickte und nichts weiter fragte.
Sie war eine kluge Frau, deswegen fragte sie nicht. Und deswegen hatte sie auch in jedem Thema ihre eigene Meinung und stellte sich selber Grenzen, wo sie ihre Nase rein steckt und wo nicht.
Die Stimmung war bisschen gekippt, aber als unsere Bestellung kam, sprachen wir schon wieder über etwas anderes. Anastasija erinnerte mich stark an meine eigene Mutter, weshalb mir es auch leicht fiel, mich ihr zu öffnen. Ich wusste sie würde keine Geheimnisse weiter geben und sie wusste, dass ich nur Wissen mit dazu bekommen würde.
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Gegen Nachmittags kamen wir wieder zurück und Anastasija war direkt bei ihrem Ehemann, da sie sie wohl über ihre Arbeit unterhielten. Ich hingegen zog mich oben in Alex Zimmer zurück, zog mir meinen Schlafanzug an und legte mich in sein Bett.
Heute Morgen hatten wir abgemacht, dass ich heute nochmal hier schlafen würde. Ich weiß nicht wieso, aber ich fühle mich extrem wohl in seiner Nähe und seiner Umgebung.
Zuhause, in meinem Apartment, würde ich diesen Druck in mir spüren, da mein Hintergedanke wäre, dass Andrej wieder zurück kommt. Er kommt aber nie wieder zurück, erstmal kann er im Knast verrotten und mich danach in Ruhe lassen, falls er irgendwann entlassen wird.
Ich zog mein Handy aus meiner Tasche und checkte nach langer Zeit wieder mein Instagram, ehe mich dann doch die Neugier überkam und ich nach Alexander suchte. Tatsächlich fand ich etwas, aber etwas älteres, weshalb ich mir ein Ziel setzte und sein Social Media erneuern sollte.
Lächeln schaute ich mir seine Fotos an, ehe es an der Tür klopfte und ich mich umdrehte. Alex stand da, mit roten Rossen und einer kleinen Tüte.
„Ich hab dir Blumen und etwas zu Essen mitgebracht." sprach er, während ich aufstand und mich ihm näherte. Wie er da stand, genauso umarmte ich ihn und versuchte nicht schon wieder zu weinen.
Nach einer Zeit löste ich mich von ihm und stellte mich auf Zehenspitzen, ehe ich ihm einen langen Kuss gab. Er lächelte und löste sich von mir, ehe er mir die Sachen in die Hand drückte und ich mich aufs Bett setzte.
„Aber du weißt, dass ich einen Gegenzug will." sprach er etwas später und stand Oberkörperfrei im Türrahmen. Ich schaute ihn mit verengten Augen an. „Nachdem duschen will ich eine Massage am Rücken." sprach er weiter und war voll kaputt, von der harten Arbeit.
Ich nickte lächelnd und aß, solange er in der Dusche war. Ich freute mich riesig über die Rosen und war noch glücklicher, als ich gesehen hab, dass die Zahl der Rosen ungerade ist. Man schenkte nämlich immer eine ungerade Zahl an Rosen, damit die Person mit Glück überschüttet wird.
Ich suchte unten eine Vase und stellte die Blumen dann auf den Küchentisch, ehe ich wieder nach oben ging und Alexander auf dem Bett sah. „Hast du eine Creme?" fragte ich ihn dann, worauf er mir eine Tube in die Hand drückte und wohl schon länger auf diese Moment gewartet hat.
Ich setzte mich auf seinen Hintern und machte die Tube auf, ehe ich etwas auf meine Hand gab und es warm rubbelte. Langsam führte ich meine Hände seinen muskulösen Rücken lang, ehe ich seine Schultern und seinen Nacken massierte. Immer weiter ging ich runter, ehe ich die Wirbelsäule lang fuhr und ihn knurren hörte.
„Wenn es weh tut, kann ich auch weniger Druck machen." sagte ich ihm, worauf er den Kopf schüttelte. Daher machte ich weiter und fuhr seine Muskeln nach, ehe ich am Ende ein Herz auf sein Rücken zeichnete und von ihm abstieg.
„Ich kann dich morgen nochmal massieren." sprach ich ihn an, weshalb seine Augen anfingen zu funkeln. Ich lächelte und legte mich neben ihn, ehe dieser Tag auch vollendet war.
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Deceptions and Love.
RomanceArmut und Reichtum. So läuft es doch immer ab, oder nicht? Wir werden nicht respektiert und wie Dreck behandelt, wenn wir nicht genug Geld haben. Oder wir werden respektiert und wie Könige behandelt, wenn wir genug Geld haben. Doch wie wird die 24...