Deceptions and Love.

shest - 06

D A L I N A

„Willst du einen Kaffe?" fragte Katja mich, worauf ich lächelnd nickte und nicht aufhören konnte zu lächeln, da Andrej wie neu war. Als hätte er meine Gedanken gelesen, legte er seine Hand auf meinen Oberschenkel, weshalb ich mich zu ihm wandte und er mich selbst anlächelte.

„Guten Morgen" hörte ich Larissas glückliche Stimme und schaute hoch, wo ich in ihr einerseits glückliches und andererseits aufgeregtes Gesicht schaute.

Sie setzte sich, während mir mein Kaffe hingestellt wurde und ich mich bedankte. „Wieso bist du so gut drauf?" fragte Andrej seine kleine Schwester, die sich auf einmal anspannte.

Als alle am Tisch saßen, räusperte sie sich und fing an zu sprechen. „Da jetzt alle wichtigen Personen an diesem Tisch sitzen, will ich euch was sagen"

Andrejs Hand griff fester in meinen Oberschenkel, da er sich wohl schon denken konnte, was sie uns sagen wollte. Ich legte, in der Hoffnung, dass er sich entspannt, meine Hand auf seine.

„Ich bin lesbisch."

Ich riss die Augen auf und schnappte nach Luft, da ich nicht erleben wollte, was gleich passieren würde. Sie selber schloss die Augen, während ich nicht zu Alexej und Andrej schauen wollte, da sie gleich wohl platzen würden.

„Schatz das ist nur eine Phase" sprach ihre Mutter, worauf sie die Augen auf riss und sie rot anlief. „Scheiße" flüsterte ich und wusste, dass sie keiner umstimmen konnte.

Ich griff nach meiner Tasse und trank einen Schluck, da mein Hals so trocken wurde, wie die Sahara.

„Mama ich hab eine Freundin" sprach sie wieder leise, ehe ich einen Blick zu Alexej wagte, der selber rot angelaufen war, aber das wahrscheinlich vor Wut.

„Я не так воспитал свою дочь! (So hab ich meine Tochter nicht erzogen!)" brüllte er auf einmal, weshalb ich leicht auf zuckte und schnell wieder zu Larissa sah.

„Papa ich bin alt genug, um zu entscheiden, mit wem ich zusammen sein will oder nicht!" fing jetzt auch sie an zu schreien.

„Не говори так с отцом! (Rede nicht so mit deinem Vater!)" mischte sich auch jetzt wieder Katja ein, während ich verwundert drüber war, dass Andrej nichts sagte.

„Schäm dich Larissa! So etwas gehört nicht in mein Haus." sprach jetzt wieder Alexej, der aufstand. „Geh oder löse diese ‚Beziehung' auf oder wie man das nennt"

Larissa knurrte auf und wandte sich an ihre Mutter, die zustimmend nickte und wohl auch keine eigene Meinung hatte. „Mama ich bin 14! Ihr könnt mich nicht einfach auf die Straße setzten"

„Das ist der Punkt Larissa. Du bist 14 und weißt selber nicht was du willst" murmelte Katja als Antwort und trank einen Schluck aus ihrer Tasse.

„Gott wie soll ich euch das denn beweisen? Ich hab sogar schon mit ihr geschlafen und jetzt?" fragte sie provozierend, ehe Andrej aufstand und anfing zu brüllen.

„Es reicht jetzt! Du weißt das es sowas nicht bei uns gibt, denn nicht umsonst gibt es nur zwei Geschlechter, die für einander bestimmt sind. Hör auf mit diesem Kindergarten und werde Erwachsen Larissa."

Er lief in schnellen Schritten aus dem Esszimmer, ehe ich mich selber erhob und ihm nach stürmte. Er lief nach oben, während ich versuchte seinen Schritten zu folgen.

Als ich die Tür zu seinem Zimmer aufriss, lief er da unruhig rum, bis er sich abrupt umdrehte und mich wütend anschaute. Ich schloss die Tür und lief auf ihn zu.