odinnadtsat - 11

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D A L I N A

Gerade waren ich und Bella auf dem Weg zu unserem Lieblings Café, da wir zusammen frühstücken gehen wollten. „Wieso lächelst du schon die ganze Zeit so?" fragte ich sie dann, ehe sie sich strahlend zu mir drehte und mich mitriss.

Die letzte Zeit hatte ich sie nicht oft gesehen, aber davor hatte sie nie so gute Laune. Ihre Arbeit machte ihr Stress, was ich verstehen kann, denn als Krankenschwester ist es nicht immer leicht.

„Ja da gibt es etwas, was ich dir erzählen wollte." sprach sie dann und senkte den Kopf, ehe ich überrascht die Augenbrauen hob und mich zu ihr drehte. „Erzähl!" forderte ich sie dann, ehe wir stehen blieben und die Tür zum Café öffneten.

Wir begrüßten den Ladenbesitzer und setzten uns auf unseren Stammplatz. „Ich hab die letzte Zeit einen Mann kennengelernt." sagte sie, als sie sich setzte und ich meine Jacke an die Stuhllehne hing.

Meine Kinnlade klappte runter, während ich unglaubwürdig vor ihr stand und ihr Lächeln musterte. „Du und Männer?" fragte ich und setzte mich gegenüber von sie.

Wieso ich so reagierte? Weil sie die letzten Jahre nichts mehr mit irgendwem hatte, weil sie sich auf ihre Ausbildung und ihren jetzigen Job konzentriert hatte.

„Erzähl mir von ihm. Alles!" rief ich, worauf sie auflachte.

-

„Ja und er will sich dieses Wochenende das erste Mal treffen. Er meinte ich könnte dich mitbringen und er seinen besten Freund."

Ich schlürfte entspannt an meinem Kaffe, ehe ich mich verschluckte und auf hustete. „Wie bitte? Ich soll feiern gehen?"

Sie nickte energisch, während mir diese Idee eigentlich gefiel, ich aber keine Probleme mit Andrej wollte. Er würde mich niemals feiern lassen gehen, daher würde ich mir nicht mal die Mühe geben ihn zu fragen.

„Ja. Wir würden viel Spaß haben." sagte sie und schaute mich mit ihrem bettelnden Blick an, während ich mir überlegte, was ich Andrej sagen würde.

Klar könnte ich ihm sagen, dass ich bei Bella schlafen würde, aber er würde mich dann anrufen und kontrollieren, ob ich tatsächlich bei ihr bin. Kontrollsüchtig war er, denn er wusste, dass ich abhängig von ihm bin, weshalb er es ausnutzt.

Doch er selber meinte, dass er sich ändern wird, daher würde ich es durchziehen und einmal das machen, was ich will.

„Ja okay." antwortete ich, ehe sie aufsprang und mir in die Arme fiel. Währenddessen sie mich zerquetschte, schaute ich auf die Uhr, die auf der Wand gegenüber hing und riss die Augen auf, als ich sah, dass wir schon länger als zwei Stunden hier waren.

„Bella, ich muss los." sprach ich, ehe sie mich los ließ und auf ihr Handy schaute. „Oh scheiße, ich hab es voll vergessen." sagte sie und wirkte ein wenig aufgedreht.

„Viel Spaß dir und pass auf dich auf!" sprach sie und verabschiedete sich von mir, während ich mir schnell meinen Mantel anzog und mir meine Tasche über die Schulter warf.

Ich gab ihr noch einen schnellen Kuss auf die Wange und lief aus dem Laden, ehe mich eine Kälte überkam und ich mein Gesicht im Schal vergrub. In schnellen Schritten lief ich in das Blockviertel und versuchte den Schneeregen zu ignorieren.

Als ich vor dem Blockhaus stehen blieb, wo Alexander wohnte, überlegte ich mir, wenn ich da noch alles fragen könnte, denn ich hatte schon mehr als die Hälfte interviewt, weshalb ich ein Block weiter lief und sah, dass drei schwarz gekleidete Männer rein liefen.

Ein mulmiges Gefühl überkam mich und ich bekam Magenkrämpfe, was ich nichtsdestotrotz ignorierte, denn ich brauchte noch ein paar Meinungen. Ich wollte viel von anderen wissen, denn so entwickle ich mich weiter, wenn ich aus verschiedenen Perspektiven ein Problemen sehe.

Ich folgte ihnen und öffnete die Tür, ehe ich sie da einfach stehen sah. Sie richteten ihre Aufmerksamkeit auf mich und fingen an zu pfeifen. Verwirrt schaute ich zu ihnen und lief in schnellen Schritten zur Treppe.

Doch plötzlich wurde ich an den Haaren gezogen und reagierte ziemlich schnell, da ich so laut ich konnte aufschrie. Ich versuchte mich umzudrehen und mit einer Faust aufzuholen, doch sie hatten mehr Kraft und schleppten mich mit sich.

„Lass mich los!" knurrte ich und quengelte so viel ich konnte, doch sie hielten mich dann noch an den Beinen. „Seid ihr taub? Ihr sollt mich los lassen ihr Vollidioten!" schrie ich.

Als mich wieder die Kälte überkam, schrie ich auf, da ich wusste, dass wir draußen waren. Einer der drei Idioten hielt mir den Mund zu, doch ich biss einfach rein, ehe er auf schrie.

Gesagt hatte noch keiner von ihnen was, doch plötzlich hörte ich außerhalb Schritte und Schreie, ehe sich eine Hand an meinen Beinen lockerte und ich mich aus dem Griff befreite.

Ich drehte mich um und schlug dem anderen auf den Hinterkopf, der seine Hände noch an meinen Armen hatte. Er drehte sich um und ich schlug noch einmal mit voller Kraft in sein Gesicht und entfernte mich von ihm.

Ich schaute mich um und sah plötzlich Alex, wie er auf einen der anderen einschlug. Immer wieder sagte er was, aber ich konnte es nicht identifizieren, denn sein angespannter Körper lenkte mich deutlich ab.

Einer der drei lag schon auf dem Boden, doch die zwei kämpften jetzt wohl alleine gegen Alexander, weshalb ich schnell nach meinem Handy griff und die Polizei rief. Schnell sagte ich das es sich um eine Schlägerei handelt und die Adresse.

Als ich den Anruf beendete, wandte ich mich wieder an Alex, der auf einmal ganz alleine neben mir stand und mich besorgt musterte. „Geht es dir gut?" fragte er mich, ehe ich die Augen aufriss und hinter ihn schaute, wo alle drei auf dem Boden lagen.

„Eigentlich sollte ich dich eher fragen, ob es dir gut geht?" murmelte ich, ehe er anfing zu Lachen und ich deutlich verwirrt zu ihm schaute. „Mir geht es bestens. Haben sie dir etwas getan?" fragte er, worauf ich einfach den Kopf schüttelte, da ich gar nichts mehr verstand.

Sirenen waren im Hintergrund zu hören, weshalb ich umdrehte und das Polizei Auto musterte. Es blieb ruckartig vor uns stehen, ehe die Polizisten ausstiegen und zu uns kamen.
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Deceptions and Love.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt