Die fröhliche Stimmung war seit der Ankunft meiner Mutter gekippt. Damir bemühte sich keine Zweifel zu haben, doch ich sah es ihm an. Meine Periode war milder geworden und war in den letzten Zügen, doch meine Stimmung wurde nicht besser, weil Damir... na ja... Damir zog sich immer mehr zurück.
Zwar wollte er es nicht zugeben, doch er zog sich nach dem Essen immer als erster in sein Zimmer zurück und nach der Arbeit, wenn ich zurückkam, fand er kaum ein Wort, das er zu mir sagen konnte.
Damir hatte daran zu knabbern. Das wusste ich. Allerdings sprach er nicht mit mir darüber. Nicht wie sonst. Sonst sprach er über alles mit mir. Seit Sonntag waren nun zwei Tage vergangen und es war Dienstag. Auch heute verhielt er sich wie gestern. Ich kam von Laura zurück, da fand ich ihn schon unter der Dusche, obwohl er ganz genau wusste, wann ich zurückkam.
Ihn darauf anzusprechen hatte ich gestern versucht, doch seit ich ihm eröffnet hatte, dass ich morgen zu meiner Mutter gehen würde, war alles nur noch schlimmer geworden. Sonst sprach er über alles mit mir, jetzt zog er sich im Zimmer zurück und wich mir oft aus. In ihm brodelte es.Er wollte mich nicht gehen lassen, doch ich musste gehen, um mit ihr zu reden. Wenn auch nur für einen Moment. Ich musste es einfach aus der Welt schaffen, damit ich damit abschließen konnte.
Damir hing weiter an der Vergangenheit. Schmerz durchzuckte meine Brust, während ich daran dachte, dass es damals vielleicht doch schlimmer für ihn gewesen war, als er zugeben wollte. Oft hatte er abgewunken und gesagt, dass er es schon überstanden hatte, doch hatte er das wirklich?
Denn sein Verhalten zeigte mir, dass er das noch nicht hatte und egal wie oft ich ihm versicherte, dass ich nicht mehr gehen würde, die Zweifel blieben. Damir war kein Mensch mehr, der sich auf Worte verließ. Das wusste ich nun. Damals hatte ich ja auch gesagt, dass ich nie gehen würde und das wir immer zusammen sein würden.
Ich hatte es so gemeint, aber nicht so gehandelt. Meinem Wort traute er nicht mehr. Er traute meinen Taten. Alles, was ich konnte, war ihm morgen zu beweisen, dass ich blieb. Für immer. Er wurde mich nicht mehr los.
Seufzend streifte ich meine Tasche von der Schulter und zog meine Schuhe aus. Noch immer drang das Rauschen des Wassers an meine Ohren. Auch als ich in mein Zimmer ging und meine Tasche aufs Bett warf, ehe ich mich aus dem Kleid schälte um einen Bikini anzuziehen, rauschte das Wasser noch immer.
Kopfschüttelnd suchte ich nach meiner Sonnencreme. Im Haus fiel mir das Atmen schwer. Besonders, wenn er sich so verhielt und ich nicht wusste, was ich noch tun sollte. Wütend war ich nicht, da ich mir gar nicht vorstellen konnte, wie weh ich ihm damals getan hatte. Damir hatte mir vertraut und ich hatte sein Vertrauen mit Füßen getreten.Er wollte mir aber auch nicht sagen, wie er sich wirklich gefühlt hatte. Das behielt er lieber für sich. Verübeln konnte ich ihm das nicht, aber auf der anderen Seite wollte ich, dass er es mir sagte.
Denn offensichtlich hatte ich ihm sehr wehgetan, wenn er heute noch daran knabberte. Damir hing in der Vergangenheit fest und schien meinem Wort nicht so sehr zu vertrauen wie meinen Worten.
Was in Ordnung war, denn Taten sagten mehr als Worte je konnten. Das wusste ich selbst sehr gut. Trotzdem störte es mich, dass er mir nicht ganz vertraute. Er hing weiter in der Vergangenheit fest. Einfach so.
Mir gingen die Ideen aus. Puzzeln wollte er nicht. Egal wie oft ich fragte. Geküsst hatte er mich auch nicht mehr. Es war frustrierend. Wir könnten zusammen sein, doch jetzt, wo wir es könnten, hing er in der Vergangenheit fest. Die Ideen gingen mir aus und auch Mika wusste keinen Rat.
Gestern hatte ich mich noch mit ihr getroffen, doch auch sie meinte, dass ich es nur besser machen konnte, wenn ich nach dem Gespräch wieder zu ihm zurückkam. Das war alles, was es ändern könnte. Was seine Gedanken ändern könnte. Also würde ich das eben tun. Um es so schnell wie möglich hinter mir zu haben, hatte ich Laura heute gebeten meine Schicht zu verschieben. Ich würde erst mittags kommen.
Laura war aber der Meinung gewesen, dass Damir und ich danach Zeit für uns brauchen würden. Deswegen sollte ich nicht kommen. Ich würde kommen. Besonders, da ich nicht wusste, wie Damir reagieren würde. Darüber wollte ich mir jetzt aber keine Gedanken machen. Gestern hatte ich sein Verhalten geduldet und auch heute Morgen hatte ich es ihm durchgehen lassen.
Jetzt würde ich aber nicht weiter im Haus sitzen und warten. Das Leben wartete dort draußen. Cres war während ich in der Arbeit gewesen war zum Leben erwacht und jetzt musste ich es ausnutzen. Die Sonne schien, es war warm und das Meer rief nach mir. Entschlossen schmierte ich Sonnencreme auf meinen Körper und verteilte sie großzügig. In dem Moment ging die Badtür auf und Damir trat, nur in einem Handtuch gekleidet, aus dem Badezimmer. Angestrengt zwang ich mich dazu nicht auf seinen Bauch zu sehen. Nein. Auch nicht weiter runter.
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Das Rätsel der Gefühle
Storie d'amoreNach einer Veranstalung mit Will ist für Phoenix eins klar: Sie hat ihn nie geliebt und wird ihn auch nie lieben. Ihr wird klar, was ihr Herz wirklich will. Also tut sie genau das, was ihr Herz will. Überstürzt ändert sie ihr Leben und fliegt nach K...