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Kols Sicht

Zufrieden löste ich mich von Lineas Hals und sah sie an. Sie war bewusstlos und bleich. Aber sie atmete noch leicht. Das hieß, sie war nicht tot. Ich fuhr mit meiner Zunge über ihren Hals und entfernte die Blutflecken, dann nahm ich sie langsam hoch und ging mit ihr zu ihrem Bett. Dort legte ich sie hinein und griff zu einem Glas, wo ich mir in den Arm biss und das Blut hineintropfen ließ. 

Es lag nicht daran, dass sie mir etwas bedeutete, sondern vielmehr daran, dass ich noch mit ihr spielen wollte, bevor ich sie umbrachte. Und das ging nun mal nur, wenn sie lebte. 

Ich setzte sie auf und legte ihr das Glas an die Lippen. Es dauerte etwas, doch schließlich schluckte sie es und ich legte sie wieder hin. Das Glas stellte ich auch wieder zurück und sah sie dann genauer an. Ihre dunklen Haare lagen verschwitzt und unordentlich auf dem Kissen und ihr T-Shirt war mit ihrem Blut voll. Sie trug eine silberne Kette, mit einem dunklen Stein. In dem Stein war ein Muster eingeritzt, dass mir bekannt vorkam.

,,Darf ich Mal?" fragte ich grinsend und machte ihr vorsichtig die Kette ab. Ich sah mir das Zeichen genauer an und schluckte dann. Das konnte nicht wahr sein. Ich sah sie an und machte ihr die Kette wieder rum. Wenn meine Befürchtungen stimmten, dann waren wir alle so gut wie tot. Aber das konnte ich ganz leicht überprüfen, denn meine Antwort lag direkt neben mir.

Nach einer Weile fuhr sie erschrocken hoch und fasste sich schnell an den Hals. ,,Ich bin nicht tot?" fragte sie sich selbst. Mich hatte sie anscheinend noch nicht bemerkt. ,,Ja, dank mir." Sie sah mich mit geweiteten Augen an und stand dann auf. ,,Du! Geh jetzt auf der Stelle nach Hause und lass mich in Ruhe!" ,,Ein Dankschön wäre netter gewesen.", ich stand auf und stand schnell vor ihr.

,,Woher hast du diese Kette?" fragte ich sie nun. Sie sah ihre Kette an. ,,Von meinem Vater. Wieso?" ,,Beantworte mir eine Frage, hast du schon Mal etwas von dem Gemini- Zirkel gehört?" ,,Nein." ,,Wirklich?" ,,Ja!" Ich packte sie und sah ihr tief in die Augen. ,,Sag mir die Wahrheit! Hast du schon Mal etwas von dem Gemini- Zirkel gehört?!" Ihre Pupillen sahen mich unter Trance an.

,,Nein." murmelte sie schließlich. Gut, meine Befürchtung stimmte also nicht. ,,Gut, dann vergiss alles was an diesem Abend passiert ist und schlaf wieder." Kaum hatte ich das gesagt, fiel sie in meine Arme und ich trug sie erneut zum Bett. Ich sah noch ein letztes Mal misstrauisch auf ihre Kette und verschwand dann.

Lineas Sicht

Als ich mir sicher war, dass Kol weg war, setzte ich mich wieder auf und machte mein Nachtlicht an. Dieser Arsch dachte tatsächlich dass er mich manipulieren konnte. Aber zum Glück befand sich Eisenkraut in meinen Ohrringen. War zwar ein komisches Versteck, aber darauf würde niemals Jemand kommen.

Ich nahm meine Kette ab und betrachtete sie. Kol wusste etwas über den Gemini Zirkel und wahrscheinlich hatte er auch mich verdächtigt, aber da ich gelogen hatte, verdächtigte er mich bestimmt nicht mehr. Hoffte ich zumindest, denn sonst bekam ich noch mehr Probleme als ich sowieso schon hatte.

Am nächsten Morgen hatten wir geschlossen und ich nutzte den Tag um durch New Orleans zu laufen. Tagsüber war die Stadt echt schön, aber in der Nacht noch besser. Da war sie beleuchtet und niemand störte einen. Nachtbummeln liebte ich besonders. 

Ich nahm mir einen Kaffee und lief dann weiter. Dabei spürte ich, dass ich beobachtet wurde, weswegen ich mich schnell umsah. Doch niemand war hinter oder neben mir. War wahrscheinlich nur Einbildung. Ich sah wieder geradeaus und erstarrte. Da stand er. Er lehnte grinsend an einer Straßenlaterne und sah mich an. 

,,Das ist nicht real." flüsterte ich und lief weiter. Dabei sah ich ständig auf die Seite wo er immer wieder stand. Ich schluckte und fing schließlich an zu rennen, bis ich völlig außer Atem in einer Gasse ankam. Doch da stand er auch schon und fing an zu sprechen: ,,Schön dich wieder zu sehen, Linea." ,,Du bist nicht real!" ,,Ach nein? Und fühlt sich das etwa auch nicht echt an?" Er packte meinen Hals und hob mich leicht hoch.

,,Deine Zeit läuft ab. Ich werde erneut kommen. Und dann wirst du mir gehören ." flüsterte er grinsend und strich mir mit der anderen Hand durchs Haar, während ich mich bemühte nicht an Luftmangel zu sterben. 

Er verschwand und ich landete unsanft mit den Händen auf dem Boden. Schnell stand ich wieder auf und zischte dann auf, da auf meinem Arm das Zeichen meiner Kette erschien. Oder besser gesagt, wurde es in mein Fleisch geritzt. 

Ich legte meine Hand auf den Arm und verließ die Gasse, wobei ich gleich in Jemanden hineinlief. Es war Rebekah. ,,Linea!" rief sie freudig. ,,Oh...hey..." murmelte ich und sie sah auf meinen Arm. ,,Du blutest." ,,Das ist nur ein...Ah...Kratzer!" Es fing an zu brennen und ich wusste was es bedeutete. 

,,Sicher?" fragte sie besorgt. ,,Ja...Ich gehe dann- nicht!" Sie zog meine Hand von meinem Arm und ich machte mich auf einen Schrei gefasst, doch stattdessen sah sie mich fragend an. Da sah ich es. Meine Wunde war weg. ,,Wie..." ,,Bis dann." ich lief schnell an ihr vorbei und machte mich noch schneller auf den Heimweg. 

Ich musste dringend mit meiner Mutter und den Hexen sprechen. Vielleicht fiel ihnen ja eine Lösung ein.

Little Girl (Kol Mikaelson FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt