Lineas Sicht
Völlig erschöpft öffnete ich meine Augen und sah die Decke an. Sie drehte sich. Wieso drehte sich denn die Decke? Ich setzte mich auf und bemerkte, dass ich auf dem Boden war. Was war gestern nur passiert? Ich fühlte meinen Hals und spürte eine Bisswunde. Und da erinnerte ich mich wieder.
Kol und ich hatten uns geküsst, er hatte mich manipuliert, war wieder in meinen Gedanken gewesen und hatte Klaus nicht aufgehalten, als er mich fast ausgesaugt hatte. Dieser verdammte Mistkerl! Ich hatte ihm vertraut, doch er hatte mein Vertrauen ausgenutzt. Typisch Vampire!
Ich heilte mit einem Zauber meine Wunde und zog mich dann um. Es war Zeit Eisenkraut zu besorgen und das Haus Jemand anderen geben. Und wer wäre da besser geeignet, als meine Nachbarin Sonja. Sie war Mitte dreißig und durch einen Zauber konnte ich sie bestimmt überreden. Ich musste sowieso üben und wenn etwas schief ging...konnte ich es nicht ändern.
Nachdem ich Eisenkraut gekauft und getrunken hatte, kümmerte ich mich um das Überschreiben und zu meiner Erleichterung, funktionierte alles reibungslos. So. Nun konnte mich kein Vampir mehr belästigen.
Ich steckte noch Eisenkraut in jedes Schmuckstück und rief dann Damon an, um ihm von Kais Rückkehr zu erzählen. Er und Stefan waren die Einzigen, die noch von Liam wussten. Und deswegen sollten sie auch über alles bescheid wissen.
,,Hey Sweetie." sagte er als Begrüßung. Ich kicherte.
,,Hey Damon."
,,Was verschafft mir das Vergnüge, dass du anrufst?"
,,Naja...Kai war hier, hat mir Blut abgenommen und Liam zurück geholt."
,,WAS?! WO IST DAS WIESEL?! ICH BRINGE IHN UM!"
,,Damon, ganz ruhig. Es ist alles gut."
,,Lüge. Wie läuft es eigentlich zwischen dir und Mr. Psychopath?" Ich schluckte.
,,Was soll da schon laufen?"
,,Höre ich da etwa Unsicherheit in deiner Stimme?"
,,N- Nein."
,,Natürlich nicht. Also, was ist passiert? Hast du ihn gebissen? Falls ja, bin ich stolz auf dich!"
,,Nein, habe ich nicht." Ich drehte mich einmal im Kreis und erstarrte.
,,Linea? Bist du noch da?"
,,Ich muss auflegen. Bis dann.",,Das war ja Mal gar nicht auffällig Nea." grinste mein Bruder mich an. Er saß auf meinem Tisch und sah mich interessiert an. ,,Liam...Wieso bist du hier?" ,,Darf ich etwa nicht Mal mehr mein Schwesterchen besuchen?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust und er kam zu mir. ,,Geh w-weg!" Er strich über meine Wange und es fühlte sich wie Eis an. ,,Spürst du das? Bald kannst du genauso sein. Frei von allem." ,,Wir wissen beide, dass das nicht stimmt. Ich werde nicht frei sein, da ich dann deine Sklavin bin!"
Er lief ein paar Schritte zurück und grinste mich wahnsinnig an. ,,Du hast Recht. Wir werden sehr viel Spaß haben, sobald du und deine Magie ganz mir gehören. Genieße die letzten Tage noch. Wir sehen uns schon sehr bald wieder." Er küsste mich auf die Stirn und verschwand.
Verstört und verzweifelt sah ich mich in meinem Zimmer um und nahm plötzlich ein Türklingeln war. Wer kam denn um diese Uhrzeit noch her? Ich ging nach unten und öffnete die Türe und wer war da? Natürlich Kol! Dass der sich überhaupt noch hierher traute, nachdem was er abgezogen hatte.
,,Was?" zischte ich schnippisch. ,,Es tut mir leid." ,,Ach wirklich? Das ändert aber nichts daran, dass ich gestern fast gestorben wäre!" ,,Aber du lebst noch." Ich trat zu ihm und trat ihm mit voller Wucht zwischen die Beine. Er sank schmerzend zu Boden. ,,Das habe ich eindeutig verdient. Kann ich reinkommen?" Ich schlug die Türe zu und ging dann wieder nach oben.
Was bildete er sich eigentlich ein? Verriet mich und war dann einfach nur unverschämt. Kaum zu glauben, dass ich für so Jemanden Gefühle hatte. Kopfschüttelnd machte ich mich wieder auf den Weg nach oben und ging an meinen Schreibtisch, wo ich anfing zu zeichnen.
,,Du weißt, dass ich nicht gehen werde, oder?" rief er nach einer Weile zu mir. Genervt drehte ich mich auf meinem Drehstuhl um und sah ihn mit verschränkten Armen an. ,,Du bist so ein Arsch!" ,,Ich weiß. Aber der Arsch hat Gefühle und-" ,,Das bezweifle ich!" ,,...- und entschuldigt sich dafür, was er für ein Arsch war."
Ich griff zu einem Buch mit Zaubersprüchen und blätterte darin herum, bis ich schließlich den passenden Zauber fand. Genau genommen, musste ich nur an meinen ganzen Zorn denken und dann schreien. Dann würde er weggeschleudert werden. Na dann, los!
Ich öffnete die Balkontüre und er sah mich neugierig an. ,,An deiner Stelle würde ich mir die Ohren zuhalten." ,,Wieso?" Ich antwortete schon gar nicht mehr und fing an zu schreien. Wow, war das laut. Die Fenster bekamen jede menge Risse und Kol presste sich die Hände auf die Ohren. ,,Hör auf!" schrie er so laut er konnte, doch da schrie ich noch mal lauter und er wurde tatsächlich davongeschleudert. Wie die Fensterscheiben.
Ich holte tief Luft und sprach dann einen neuen Zauber um die Fenster zu reparieren. Dann war ich aber wirklich am Ende und sank erschöpft zu Boden. Magie war zwar stark, aber auch anstrengend. Aber im Moment auch echt hilfreich.
Kol kam nicht mehr, weswegen ich noch eine Weile las und mich anschließend umzog und ins Bett ging.
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Little Girl (Kol Mikaelson FF)
VampireLinea Guerrera ist die Tochter von Francesca Guerrera und wie ihre Mutter ein geheimer Werwolf. Aber was wenn sie noch mehr ist? Was wenn sie ein größeres Familiendrama hat wie die Mikaelson? Wie wird sie reagieren wenn sie die Mikaelson kennen lern...