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Tw: Blut, Gewalt

Rebekahs Sicht

Das war komisch gewesen. Ich hatte doch eindeutig Blut gerochen. Und Lineas Reaktion war auch total komisch gewesen. Da war eindeutig etwas gewesen. Vielleicht sollte ich einfach Mal Kol fragen. Er kannte sich am Besten mit solchen Sachen aus.

Ich betrat also unsere Villa, lief immer noch wütend an Marcel vorbei und ging ins Wohnzimmer, wo Hayley und Elijah saßen. Die Beiden waren so süß zusammen. Aber wo war Kol schon wieder? ,,Wisst ihr wo Kol ist?" fragte ich und beide schreckten zusammen. ,,Ja, im Zimmer bei Nik." erklärte Elijah und schon war ich weg. Ich klopfte an und trat dann ein. Sie spielten Schach miteinander und blickten nicht auf. Aber sie wussten dass ich da war.

,,Kol, ich habe eine Frage an dich." fing ich an. ,,Und welche?" ,,Kennst du das, wenn ein Mensch blutet, du nachgucken willst und die Wunde dann urplötzlich verschwindet?" Er sah mich an. ,,Reden wir gerade von einem Menschen oder Vampir?" ,,Mensch." ,,Tja, das ist seltsam. Wahrscheinlich ist der Mensch dann ein Werwolf oder eine Hexe." Das konnte ich mir beim beste Willen nicht vorstellen.

Linea als Hexe oder Werwolf? Nie und nimmer! ,,Ah, danke." murmelte ich. ,,Um wen geht es denn?" mischte sich nun Nik ein. ,,Linea." Sofort sprang Kol auf. ,,Sag das doch gleich! Gestern war ich bei ihr und habe eine lang verschollene Kette gesehen. Und sie sagte sie wüsste nichts davon. Aber möglicherweise hat sie gelogen..." ,,Es gibt ja auch so etwas wie Eisenkraut." meinte Nik und hielt ihn wohl für dumm. ,,Ich wusste dass etwas nicht mit ihr stimmt! Und ich werde nachprüfen, was es ist!" Und schon war er weg. Wow. Für sie interessierte er sich wahrscheinlich, doch mehr als er vorgab.

Lineas Sicht

Kaum betrat meine Mutter das Haus, ging ich zu ihr. ,,Mum...Wir haben ein Problem." flüsterte ich. ,,Welches denn? Die Mondlichtringe hoffentlich nicht, denn in drei bis vier Tagen sollten wir welche haben. Meine Kontaktleute sind nämlich schon auf den Rückweg, mit den Mondsteinen." erklärte sie mir. Ach ja, stimmt. Die Ringe gab es auch noch. Dann würden wir alle Werwölfe sein. Wie toll...

,,Liam hat das Zeichen in meinen Arm gezaubert." flüsterte ich und sofort war sie ganz Ohr. ,,Wann? Und wie?" ,,Er hat es vorhin getan und ich spüre, dass es bald beginnen wird. Spätestens wenn ich meine Kräfte erhalte, kann er mich aufspüren..." Sie setzte sich neben mich und ich nahm meine Kette ab. Das Zeichen darin war bereits rot. ,,Aber wenn du stärker wirst, kannst du ihn besiegen." ,,Selbst wenn...Ich weiß nicht ob ich ihn töten kann...er ist immerhin mein Zwilling."

Sie fuhr sich besorgt durchs Haar und war echt am verzweifeln. ,,Ich werde zu den Hexen gehen und sie um Rat fragen. Bleib hier und sobald etwas ist ruf mich an, okay?" ,,Mach ich. Aber beeil dich, sonst taucht er wieder auf." Sie nickte und eilte schnell aus dem Haus. Ich stand langsam auf und ging nach oben in mein Zimmer, wo ich mich mit geschlossenen Augen an die Türe lehnte.

,, Wieso nur?" flüsterte ich verzweifelt und schrie sofort auf, da in mein Arm ein Satz gezaubert  wurde.

Weil ich Macht möchte. Dadurch werde ich stark.

,,Und wieso genau meine Macht?" Der Schmerz kam erneut und ein neuer Satz erschien.

Weil wir vom selben Blut sind und deine Macht stärker als meine ist, da du die Ältere von uns Beiden bist.

Ich seufzte und ging auf meinen Balkon und starrte auf die vollen Straßen von New Orleans. Wenn ich Pech hatte, würde ich sie schon sehr bald nicht mehr sehen.

,,Was bedrückt denn eine so junge Frau, nur an so einem schönen Tag?" ertönte dieselbe Stimme von gestern Abend. Konnte er mich denn nicht in Ruhe lassen? ,,Hast du keine Hobbys?" fragte ich und drehte mich zu ihm um. Erst da bemerkte ich wie nah wir uns standen So nah, dass sich unsere Nasen fast berührten. ,,Nicht wirklich." Er nahm eine Haarsträhne in seine Hand und wickelte sie um seinen Finger.

,,Du hattest Eisenkraut bei dir, nicht wahr?" fragte er ohne mich anzusehen. ,,Natürlich. Ich muss doch immer auf Psychopathen wie dich vorbereitet sein." Er grinste und sah mir dann ins Gesicht. ,,Was hast du denn für Hobbys?" ,,Als ob ich dir das sagen würde." Ich lachte kurz und ging dann zurück in mein Zimmer. Er folgte mir und ließ sich auf mein Bett fallen.

,,Du bist echt stur." ,,Danke ab-" Ich brach ab, da Liam plötzlich am anderen Ende des Zimmers stand. ,,Was aber?" fragte Kol. ,,Ja Nea, was aber?" grinste mein Zwilling mich böse an. Ich schluckte und schnappte dann mein Handy. ,,Was wird das?" Ich ignorierte Kol und stand auf. ,,Die Hexen können dir auch nicht helfen." Liam lächelte.

,,Lin?" fragte meine Mutter ins Telefon. ,,Komm bitte sofort zurück." flüsterte ich und spürte plötzlich etwas an meinem Bauch. Es war spitz und da sah ich, dass Liam bzw. sein Geist mir ein Messer in den Bauch gerammt hatte. Er verschwand lachend und ich befand mich wieder in der Realität. Aber da war es nicht besser. Mein Bauch blutete und als ich mein T-Shirt leicht hoch hob, war da eine tiefe Schnittwunde.

Oh nein! Er wurde immer stärker. Das hieß, er war bald wieder komplett am Leben. Nicht mehr ein Geist, sondern lebendig.

,,Was ist das?" riss mich Kol aus meinen Gedanken und sah auf meinen Bauch. ,,Ach das? Nichts... Da ist nur eine Naht aufgerissen..." , log ich und hielt meine Hände auf die Wunde. ,,Wie auch immer...Kannst du dann jetzt gehen?" Er stand blitzschnell neben mir und riss meine Hände weg. ,,Nur eine Naht? Irgendetwas stimmt auf jeden Fall nicht mit dir." Er biss sich in den Arm und drückte ihn mir an die Lippen. Wiederwillig trank ich sein Blut und die Wunde heilte.

,,Sag mir jetzt auf der Stelle was mit dir los ist!" zischte er bedrohlich. ,,Das darf ich nicht!" ,,Na schön, aber ich werde wieder kommen." Er küsste meine Hand und verschwand dann. Mit Tränen in den Augen rutschte ich auf den Boden und schlug gegen den Spiegel der daraufhin zerbrach.

,,Na los, brich endlich aus!" Ich drehte mich zu Liam um und stand wieder auf. ,,Verschwinde endlich!" ,,Wieso sollte ich?" ,,Verschwinde." ,,Du spürst doch auch diese Macht, nutze sie!" ,,ICH SAGTE ,VERSCHWINDE!" schrie ich und dann passierte es. Alle Lichter explodierten in meinem Zimmer und Liam grinste siegessicher.

Nein. Er hatte mich hereingelegt. ,,Bis bald, Schwester. Aber diesmal in echt." Er warf mir einen Handkuss zu und verschwand. Ich zog meine Beine an die Brust und fing an leise zu schluchzen.

Little Girl (Kol Mikaelson FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt