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Zwei Jahre später

Lineas Sicht

Langsam öffnete ich meine Augen und sah mich müde um. Ich befand mich immer noch in meinem Bett. Das hieß, der Traum war nicht echt gewesen. Zum Glück. Ich setzte mich nun komplett auf und ging ins Badezimmer. Schnell zog ich mir eine Jeans, ein bauchfreies Top und eine schwarze Jacke an. Fertig angezogen, ging ich in die Küche und machte mir einen Kaffee. Diesen mischte ich dann noch mit Milch, Sirup und Eis, ehe ich ihn trank. Die benutzte Tasse, stellte ich in die Spülmaschine und setzte mich dann auf die Couch.

Ich machte den Fernseher an und sah mir die langweiligen Nachrichten an. Ständig gab es nur Tote, woran ich nicht ganz unschuldig war. Ich brachte auch viele Menschen oder Vampire um. Es machte aber auch furchtbar viel Spaß, sie leiden zu sehen.

Die Türe ging auf und ich hob meinen Kopf. ,,Hi, Liebes." rief Lucien mir zu. ,,Hi. Wieder ein paar Vampire oder Menschen getötet?" fragte ich ihn grinsend. ,,Unter anderem." Er ließ sich neben mich fallen und küsste mich. Ich erwiderte grinsend und setzte mich auf seinen Schoß. ,,Und du? Was hast du gemacht?" murmelte er in mein Haar hinein. ,,Nichts. Fern gesehen." Er nickte verständlich und sah mir tief in die Augen.

Hach, wie ich diese Augen doch liebte. Grinsend küsste er mich wieder und zog mir mein T-Shirt aus, bis mir plötzlich mein Traum einfiel. ,,Lucien?" ,,Hm?" machte er, während er meinen Hals küsste. ,,Die Mikaelson sind immer noch gefangen in der Villa, oder?" fragte ich besorgt nach und er hob den Kopf. ,,Äh ja, wieso?" ,,Weil ich geträumt habe, dass sie sich befreit haben." Er lachte. ,,Das ist unmöglich. Nur dein Zauber kann sie befreien, und da sie unsere Feinde sind, bezweifle ich, das du sie befreien wirst, oder?"

,,Natürlich nicht. Sollen sie doch verrotten." hauchte ich und lächelte. Genau wie er. ,,Sehr richtig, Liebes. Aber zur Sicherheit, werde ich trotzdem nachsehen. Okay?" Ich nickte und rutschte von seinem Schoß. Wenn er das tat, konnte ich ja weitere Dinge aus meinem alten Haus ausräumen.

Ich zog mir schnell noch einen Pullover und Stiefel an, bevor ich die Pension verließ und mich auf den Weg machte. Zum Glück lebten wir nicht zu weit weg von dort. Und nach zwanzig Minuten, kam ich auch endlich dort an. Ich öffnete die große Haustüre und nahm den bekannten Geruch von Familie wahr. Und den von Staub. Jap. Ich war ewig nicht mehr hier gewesen, da es zu gefährlich gewesen war. Aber da die meisten Feinde nun ausgeschaltet waren, konnte ich mich zum Glück wieder frei bewegen.

Langsam öffnete ich meine Zimmertüre und lächelte. Alles war noch genauso, wie damals. Ich strich über meinen Schreibtisch, die Wand, mein Bett und meine Regale. Meine Finger wurden davon staubig, doch ich pustete den Staub, von meinen Fingerspitzen, weg und ließ den Rest ebenfalls verschwinden. Na also. Jetzt sah es schon viel besser aus. 

Ich öffnete mein Regal und fing an Sachen auszusortieren, die ich nicht mehr benötigte. Darunter waren Puppen, Malhefte, Stifte und Kleider, die mir zu klein waren. Meine Tagebücher und Hexenbücher, warf ich auf einen extra Stapel um sie später durchzulesen. 

Ich sortierte noch ein paar andere Sachen aus, wie Schulzeug, Kuscheltiere, Drogen (waren nicht meine, sondern die meines Exfreundes) und Alkohol (das war  meiner...). Jetzt fehlte nur noch, der Guerra Familientresor. Da mussten bestimmt noch wichtige Dokumente, Geld und anderes Zeug drin liegen. 

Wer hätte gedacht, dass wir uns jemals wieder sehen? Erschrocken drehte ich mich um und erstarrte. Wie konnte das sein? Wie konnte Liam hier sein? Seit über zwei Jahren war er tot und jetzt tauchte er auf? Wieso jetzt? Wieso heute? Lag das daran, dass wir beide heute 20 geworden sind? ,,Was machst du hier?" Ich habe es endlich geschafft, mit dir Kontakt aufzunehmen und wollte wissen, ob du noch lebst. 

,,Wieso sollte ich denn nicht mehr leben?" fragte ich verwirrt und ging zu dem Familientresor. Weil Lucien dich umbringen kann! Ich sah ihn wütend an. ,,Das würde er nicht tun! Er liebt mich und ich ihn!" Er lachte. Nein. Das tust du nicht. Er liebt dich vielleicht, aber du nicht. Und das weißt du tief im inneren auch! Ich riss den Tresor auf und wie erwartet, lagen haufenweise Briefe, Dokumente und Geldscheine herum. ,,Hör zu! Ich liebe Lucien und daran wird sich nichts ändern!" stellte ich wütend klar. 

Dann ließ dir den Brief durch und deine Tagebücher. Dann wirst du sehen, dass du jemand anderen liebst. ,,Und wer soll das sein?" Kol Mikaelson. Jetzt war ich diejenige, die lachen musste. Kol Mikaelson war seit zwei Jahren tot. Wieso sollte ich jemanden lieben, der tot war. Noch dazu mein Feind? ,,Ich glaube, du bist verrückt." sagte ich zu meinem Zwilling und öffnete den Brief. Das bezweifle ich. Und jetzt ließ! ,,Jaja." Genervt öffnete ich das gefaltete Blatt Papier und fing an, es durchzulesen.

Vermutungen, was das für ein Brief ist und wieso sie mit Lucien zusammen ist?

Little Girl (Kol Mikaelson FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt