Kapitel 23

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Während alle anfingen durcheinander zu reden, saß ich immer noch total starr auf dem Boden. Plötzlich wurde es ruhig und Dustin setzte sich zu mir, während er einen Arm um mich legte. Steve hockte sich vor mich und fragte mich: ,,(Y/N)? Alles in Okay?", während er mich besorgt ansah. Meine Gefühle überkamen mich wie eine Flut und ich fing schreiend an zu weinen. Steve nahm mich sofort in den Arm, in welchen ich immer weiter rein sackte. Ich wusste einfach nicht wo hin, mit all diesen Gefühlen; Wut, Vorwürfe, Trauer, Schmerz und Verzweiflung es war alles dabei. Der Boden unter uns bebte plötzlich stark, weshalb Steve und ich um fielen. Ich erschrak und klammerte mich fest an ihn, bis es wenige Momente später aufhörte. Steve half mir hoch und Nancy nahm mich direkt in Empfang, bevor sie mit mir hoch ging. Sie brachte mich in mein Zimmer, aber als mein Blick auf mein Bett fiel, liefen mir erneut Tränen die Wange runter. All die schönen Momente mit Eddie spielten sich vor mir ab, als Nancy mich aus meinen Gedanken riss: ,,Möchtest du heute bei mir schlafen, (Y/N)?". Ich nickte nur, da ich immer noch kein Wort raus bekam und wir gingen in ihr Zimmer. Wir lagen eine lange Zeit einfach da, sie hielt mich fest in ihren Armen, bis ich irgendwann eingeschlafen sein muss.

,,(Y/N)? Wach auf.", hörte ich Nancy, während ich meine Augen langsam öffnete. Als ich beim um sehen sah, dass ich in ihren Bett liege, realisierte ich erst, dass das alles leider kein böser Traum war... Es ist wirklich passiert?! Bei diesen Gedanken fühlte ich ein Stechen in der Brust. ,,In der Turnhalle sind einige Menschen untergebracht worden, wegen dem "Erdbeben". Steve, Robin, Dustin und ich bringen ein paar Sachen hin... Komm doch mit?", erzählte Nancy und ich wusste wenn ich jetzt nein sage, würde sie mich die ganze Zeit versuchen  zu überreden,  dafür hab ich wirklich keine Kraft. Ich nickte und stand auf, um mich umziehen zu gehen. In meinem Zimmer ging ich nur schnell an den Schrank und versuchten den Blick zum Bett, zu vermeiden. Einfach nach etwas gegriffen, ging ich ins Bad um mich da fertig zu machen, bevor ich runter zu Nancy ging.

Sie und Mum packten schon Kisten in Steves Auto, welcher mich bedrückt an sah. Ohne irgendwas zu sagen setzte ich mich ins Auto und wartete bis sie kamen. Kurz danach taten sie dies auch und wir fuhren los. Angekommen nahm ich mir eine Kiste, bevor ich in die Turnhalle lief. Die anderen folgten mir dicht und Robin fragte ob wir noch irgendwie helfen können? Verdammt, ich will einfach nur ins Bett! Die Dame hinter den Tischen, erklärte was wir tun könnten, was wir dann auch machten. Während ich mit Dustin, Wasser an die Leute verteilte, lief ich an einer Tafel vorbei, wo viele Zettel dran geheftet waren. Ich beobachtete einen Mann, der gerade ein neues Blatt dran hing, als mein Blick plötzlich dran hingen blieb. Mir stockte der Atem, als ich Eddie darauf sah.

Ich konnte mein Starren nicht unterbrechen, was der Mann zu merken schien, da er genervt reagierte

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Ich konnte mein Starren nicht unterbrechen, was der Mann zu merken schien, da er genervt reagierte. Mir stiegen die Tränen in die Augen, weshalb er mich verwundert an sah. ,,Mr. Munson?", fragte Dustin plötzlich neben mir, aber ich konnte meinen Blick erst kurz danach vom Blatt befreien. Wir schienen, seiner Reaktion nach, nicht die ersten zu sein die ihn auf Eddie an sprachen. ,,Ich-.. Wir waren bei Eddie...", bekam ich nur leise raus und Dustin fügte zu: ,,Genau... Während des Erdbebens...". Er sah uns erwartungsvoll an, aber sein Blick wurde schnell ernst, bevor er fragte: ,,Und wo ist Eddie jetzt?". Ich konnte die Tränen nicht mehr zurück halten und saß mich auf eine leere Pritsche, wo ich mein Gesicht in meinen Händen vergrub, während Dustin mit ihm weiter redete. Als ich hoch sah, sah ich wie Dustin ihm das Plektrum, was Eddie immer um den Hals trug, in die Hand drückte. Kurz danach setzte  sich Mr. Munson zu mir, während ihm auch Tränen entwichen. Als Dustin erzählte, dass Eddie für eine Stadt starb, die ihn hasste, stieg in mir so eine Wut und Schmerz auf, dass ich mein Schluchzen nicht mehr zurück halten konnte. Ohne es richtig wahr zu nehmen, legte Mr. Munson seinen Arm um mich. Ich hörte wie Steve, Dustin rief, welcher zu ihm lief, während wir noch einen Moment so saßen. 

,,Woher kanntet ihr Eddie?", fragte Mr. Munson mich irgendwann, nachdem wir uns etwas beruhigten. Mir fiel ein schmerzhaftes Lächeln auf die Lippen, bevor ich erklärte: ,,Er ist-... war mit meinem Bruder befreundet... Dadurch lernte ich ihn kennen... und lieben... Wir- Wir haben die letzten Tage immer zusammen verbracht. Er versteckte sich bei mir." Während ich redete, merkte ich wieder Tränen über meine Wange laufen, was mich aber nicht ab hielt, Mr. Munson alles zu erzählen. ,,(Y/N)!", hörte ich plötzlich Nancy rufen und ich stand auf. ,,Danke (Y/N)... Danke dass du Eddie als ihn gesehen hast; wer er wirklich war! Wenn du möchtest, komm mich gerne mal besuchen, dann können wir zusammen in Erinnerung schwelgen...", verabschiedete er sich, während er mir das Plektrum in die Hand drückte, welches ich mir direkt um hing. Ich überlegte kurz, bevor ich sagte: ,,Möchten sie bei uns übernachten? Das Zimmer meines Bruders ist im Moment frei und meine Mum kocht sowieso immer zu viel! Wirklich!". Er war sich sichtlich unsicher, sagte dann aber doch ja und kam mit zu uns Nachhause. 

Als ich Zuhause rein kam, lief ich mit Mr. Munson in die Küche, wo meine Eltern uns etwas perplex an sahen. ,,Ehm, das ist Mr. Munson! Ehm, also wegen dem Erdbeben kann er heute Nacht nicht Nachhause, deswegen hab ich ihn zu uns eingeladen, Mikes Bett ist doch frei und ihr kennt ihn doch?!", brabbelte ich darauf los und Mum lachte nur: ,,Hey, alles in Ordnung! Mr. Munson ist ein alter Bekannter  der Familie und immer herzlich willkommen!". Mum deckte einen weiteren Platz für ihn am Tisch und wir aßen zu Abend, bevor ich in mein Zimmer ging.

Ich verharrte einen Moment in der Tür und starrte mein Bett nur an. Du schaffst das!, redete ich mir selbst ein, zog mich um und legte mich langsam ins Bett. Mein Kissen riecht noch stark nach Eddie, welches ich fest umarmte und wieder begann zu weinen. Irgendwann liefen mir zwar keine Tränen mehr durchs Gesicht, aber ich lag sehr lange so da, bis ich es schaffte einzuschlafen. 

Die nächsten Tage verließ ich das Haus nur um Arbeiten zu gehen, beziehungsweise verließ ich davon abgesehen mein Bett nur um auf Toilette zu gehen oder was zu Essen, aber selbst das nicht mal regelmäßig. Es fühlte sich alles so surreal an und während ich mich auf der einen Seite so verdammt leer fühlte, überkamen mich auf der anderen Seite so  viele Gefühlsausbrüche. Richtig Schlafen konnte ich auch kaum noch, da ich entweder erst gar nicht einschlafen konnte oder von Alpträumen geplagt wurde. Meine Freunde, sahen ab und zu nach mir, vor allem Max saß oft einfach nur neben mir, aber wirklich wahr nahm ich all das nicht. Was ich mir aber von fast jeden anhören durfte, war dass ich wohl so sehr abgenommen hatte, was mir aber egal war. Ich versuchte einfach weiterhin einen Tag, nach dem anderen durch zu stehen. 

Die Zeit verging gefühlt im Flug, das schlimmste daran war aber, dass morgen wieder die Schule anfängt. Deshalb kam Mike heute wieder zurück Nachhause. Irgendwie hatte ich ihn ja schon vermisst... Gegen Mittag rief mich Mum  und ich ging runter, als plötzlich Mike, Elfi,  Jonathan, Will und so n Typ mit mega langen Haaren da standen. Ich begrüßte alle mit einer innigen Umarmung und wir setzten uns ins Wohnzimmer, während Mum in die Küche verschwand. Mike und die anderen klärten mich auf was bei ihnen so passierte, was auch erklärte warum Elfi plötzlich in der Schattenwelt war, und ich erzählte was hier so passierte. ,,Das tut mir echt leid, (Y/N)...", sagte Mike bedrückt, aber ich überspielte meinen Schmerz und sagte nur das alles gut sei. Nach dem wir uns etwas weiter unterhielten, sagte ich: ,,Klingt so, als müssten wir Elfis Haus auf Vordermann bringen! Aber... Jonathan ich muss mal kurz vorher mit dir reden...". Ich gab ihn einen Blick, den er sofort verstand und antwortete: ,,Ähm- Ja klar, kein Problem- Argyle komm mit!". Dieser Argyle verstand nicht was los war, aber Jonathan zog ihn mit, worauf ich nur lachend mit den Jungs zum Auto ging. ,,Und jetzt?!", fragte Argyle verwirrt und ich rutschte auf dem Rücksitz vor zwischen ihre Sitze, bevor ich antwortete: ,,Jetzt rauchen wir einen, bevor wir zu Elfi fahren!". Er grinste breit und Jonathan rollte einen Joint, welchen wir genüsslich rauchten. Es lenkte mich etwas von meinen Gedanken ab und ich lachte das erste mal wieder aufrichtig. 

Wir versuchten uns echt zusammen zu reißen, aber Mike und Will schienen es zu bemerken, während wir auf dem Weg zu Elfi waren. Bei ihr angekommen, fingen wir an auf zu räumen und alles in Ordnung zu bringen, als draußen plötzlich ein Auto vor fuhr. Ich gab den anderen ein Zeichen leise zu sein und lief vorsichtig zur Tür, bevor ich diese öffnete. ,,Nein...", sagte ich erleichtert und konnte es kaum glauben: Hopper und Joyce! Ich rannte direkt auf sie zu und umarmte sie fest! Hopper ist mein Patenonkel und ich hatte ihn so sehr vermisst, dass ich fast nicht los gelassen hätte. Kurz danach unterhielt ich mich mit Joyce und er ging zu Elfi, was er sichtlich kaum abwarten konnte! Es war ein so schönes zusammen Treffen, aber während ich durch die Runde sah überkam mich wieder dieser Schmerz, da die ganze Freude nicht die Lücke schließen konnte, welche  Eddie hinterließ. Natürlich freute ich mich sie alle wieder zu sehen, aber ein großer Teil fehlte einfach. 

Oh, Darling!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt