Kapitel 25

331 9 2
                                    

Eine gefühlte Ewigkeit, starrte ich einfach nur auf den positiven Test in meiner Hand, während mir tausend Gedanken durch den Kopf schossen. Irgendwann blickte ich auf, zu den anderen, welche mich erwartungsvoll ansahen. ,,Bitte... Sagt es keinem.", bat ich und sie nickten direkt. ,,Es wird mir zwar schwer fallen, aaaber natürlich. Keiner wirds erfahren, bevor du das nicht so willst!", scherzte Max und legte ihre Hand auf mein Knie. ,,Wenn du willst, können wir Montag früh zusammen zum Frauenarzt fahren?", fragte Nancy und ich nahm das Angebot dankend an. ,,Entschuldigt, aber ich glaub ich brauch grad... Na ja ein bisschen Zeit für mich.", murmelte ich, aber meine Freunde reagierten sofort verständnisvoll. ,,Ja, kein Problem! Wenn was ist, sind wir aber alle für dich da! Auch wenn ich von Schwangerschaft und all dem Zeug keine Ahnung hab...", antwortete mir Steve und wir lachten, bevor ich in mein Zimmer lief. 

Ich ließ mich auf mein Bett fallen und während ich da auf dem Rücken lag, streichelte ich automatisch über meinen Bauch. Verrückt, da ist wirklich ein Baby drin? Mein Baby! Und... Eddies Baby? Oh man, Eddie... Mir liefen direkt wieder Tränen aus den Augen. Als wäre es nicht schlimm genug wie sehr ich ihn vermisse, jetzt bin ich schwanger und er wird es nie heraus finden! Und unser Baby, wird ihn nie kennen lernen... Dieser Gedanke zerriss mir mein Herz.

Ich dachte über so viel nach; wie wird das Baby aussehen? Bekommt es Eddies Augen? Oder sein Lächeln? Meine Nase? Wir haben Anfang März, dann wird es im Januar geboren? Ob es ein Junge oder Mädchen wird? Oh Gott, was wenn es Zwillinge oder sogar Drillinge sind?!?! All das, schwirrte mir durch den Kopf, bis ich schließlich einschlief, meine Hand immer noch auf meinen Bauch liegend.

 Den Sonntag verbrachte ich so weit entspannt Zuhause, ich war nur kurz bei Wayne um seine Schlüssel zu holen und mich zu verabschieden. Von meinem Verdacht erzählte ich ihm ,aber erstmal nichts. Abends sahen meine Eltern, Nancy, Mike und ich einen Film zusammen an, danach ging ich aber auch schon ins Bett. 

Am nächsten Morgen weckte mich Nancy: ,,(Y/N), du musst aufstehen! Wir müssen, du weißt schon wo hin!". Langsam wurde ich wach und obwohl ich mich noch gar nicht danach fühlte, stand ich auf. Mir war etwas übel, aber zum Glück nicht so sehr dass ich mich übergeben musste. ,,Ich warte in der Küche auf dich.", sagte Nancy und ging aus dem Zimmer. Ich streckte mich und streichelte meinen Bauch, welchen ich mit einem kleinen "Guten Morgen.", begrüßte. Ein lächeln konnte ich nicht unterdrücken, irgendwie wäre es schön schwanger zu sein, damit wäre Eddie trotzdem immer bei mir. Langsam machte ich mich fertig und ging runter in die Küche, wo schon alle am Tisch saßen. ,,Oh guten Morgen Schätzchen, du bist schon wach? Ihr habt doch heute Schulfrei?", fragte Mum verwundert, aber ich log direkt: ,,Ähm- Ja! Richtig Mum, aber Nancy und ich... Wir wollten heute einen Schwestern-Tag machen, weißt du? Shoppen und so halt...". Sie sah verwundert Nancy an, aber lächelte nur zufrieden als Nancy ihr zustimmend zu nickte. ,,Sollen wir los?", fragte ich. Dad sah mich hinter seiner Zeitung an und fragte: ,,Willst du denn nicht Frühstücken?" - ,,Ähm nein, ich- ich hab keinen  Hunger.", log ich wieder und verließ den Raum lächelnd. Mir ist gerade einfach viel zu schlecht um zu essen. Nancy kam mir hinterher und wir fuhren zusammen zum Arzt.

Im Wartezimmer saßen wir noch relativ lange, als eine Dame rein kam und mich auf rief. Nancy fragte ob sie mit rein kommen soll, aber ich sah sie nur schief an. ,,Damit du mir beim Stäbchen-pinkeln die Hand halten kannst? Alles gut Nanc, ich schaff das schon.", witzelte ich und ging der Dame hinterher. Ich machte zu erst wieder einen Test und als dieser positiv anzeigte, kam der Arzt persönlich rein um einen Ultraschall zu machen. ,,Das kann jetzt etwas kalt werden.", witzelte er, während er so ein Gel auf meinen Bauch machte was echt kalt war. Als er mit dem Gerät meine Haut berührte, sah ich sofort zum Bildschirm, wo man na ja... Es war fast nur ein kleiner Punkt zu sehen? Aber man hörte einen leisen Herzschlag. ,,Das ist aber früh! Also... So wie es aussieht, Ms. Wheeler, sind sie in der 4. Woche. Glückwunsch!", sagte der Arzt überrascht, aber ich war total auf den Bildschirm fixiert. Auf einmal fühlte es sich so real an, ich bin wirklich schwanger! Mir lief eine Träne über die Wange, welche ich aber schnell weg wischte. ,,Eine der Damen vorne, wird ihnen gleich einen neuen Termin geben.", sagte er und erklärte mir noch ein paar Dinge. Halt so Sachen dass ich keinen Alkohol trinken darf, nicht rauchen soll, nichts schweres heben soll usw. Der Arzt gab mir ein Tuch um das Gel weg zu wischen, was ich tat bevor ich mich dankend verabschiedete. Nancy stand auf, als ich mit Tränen, aber auch einem Lächeln, auf sie zu lief und nahm mich in den Arm. ,,Nancy ich- ich bin wirklich schwanger! In mir ist ein Baby!", freute ich mich und sie grinste mich breit an. 

Zuhause ließ ich Nancy raus und fuhr durch zu Max, um ihr die Neuigkeit zu erzählen. Als ich klingelte, stand plötzlich Billy vor mir. ,,Boa, was willst du schon wieder hier?!", fragte er genervt, aber ich lief nur grinsend an ihn vorbei in Max ihr Zimmer. Nicht einmal er kann mir meine Laune versauen. Ich riss ihr Tür auf und sie sah mich erst erschrocken an, bevor sie aufgeregt fragte: ,,Und?!". Ich nickte nur als Antwort und sie nahm mich lachend in den Arm. Während wir uns auf ihr Bett saßen, erzählte ich ihr alles und sie schien schon fast aufgeregter als ich zu sein. ,,Ich-... Ich weiß nur noch nicht wie ich das meinen Eltern erzählen soll... Vor allem, dass Eddie der Vater ist.", murmelte ich und wir überlegten, fanden aber leider trotz tausend Ideen, keinen wirklich passenden Weg, auch wenn Max ein paar lustige vorschlug.

Wir quatschten noch etwas, über Gott und die Welt bis ich mich verabschiedete. Ich fuhr aber nicht Nachhause, sondern ging rüber zu Wayne. Dort schloss ich die Tür auf und eine Wolke ,die nach Eddie riecht, kam mir entgegen. Ich setzte mich in sein Zimmer auf sein Bett und redete mir die Seele aus dem Leib. Auch wenn er nicht mehr hier ist, tat es mir gut. Da es noch kein Grab gab, kam ich immer hier hin, wenn ich das Bedürfnis hatte mit "ihm" reden zu wollen. ,,Ich weiß... Du bist nicht mehr hier, aber... Du wirst Vater! Ja, du hast richtig gehört! Ich kann es auch nicht wirklich glauben... Eine mini Version von dir. Ich wünschte du wärst hier, bei mir, bei unserem Kind... Bei uns. Wir wären eine richtige kleine Familie! Ich vermisse dich so unglaublich.". Ich legte mich hin und blieb dort einfach eine Weile, bevor ich Nachhause fuhr. 

Mum und Dad saßen vor dem Fernseher und ich schlich mich leise ins Wohnzimmer, zu ihnen. ,,Was ist los, (Y/N)?", fragte Mum. Fuck sie hat mich entdeckt! ,,Ähm, nichts ich- ich... Ich muss mit euch reden.", seufze ich, lügen würde sowieso nichts bringen. Spätestens wenn mein Bauch kugelrund ist, wissen sie es. Ich setzte mich neben Mum und sie sah mich besorgt an. ,,Aber ihr müsst mir versprechen nicht durchzudrehen oder so!", ermahnte ich und sie nickten mir beide zaghaft zu. Ich sammelte mich noch einen Moment und überlegte wie ich es am besten angehen sollte. ,,Na ja, wie soll ich sagen... Ich- Ich bin schwanger...", sagte ich immer leiser werdend. Plötzlich hatte ich die ungeteilte Aufmerksamkeit der beiden und sie sahen mich einen Moment sprachlos an. Es schien, als müssten sie das gerade selbst erstmal verarbeiten, also gab ich ihnen einen Moment. Nach ein paar Minuten sah Mum mich an und fragte zögerlich: ,,Wer ist der Vater?" Ich wusste, dass diese Frage kommen würde, aber trotzdem stiegen mir Tränen in die Augen, woraufhin sie ihren Arm um mich lag. Ich nahm meinen Mut zusammen bevor ich leise antwortete: ,,Eddie...". Sie und Dad reagierten aufgebracht: ,,Eddie?! Eddie Munson?! (Y/N), er hat Chrissy um-", ich unterbrach Mum sofort wütend und sprang auf: ,,Nein! Nein hat er nicht! Er ist nicht so gewesen, wie alle sagen! Im Gegenteil, er ist sogar gestorben weil er MEIN Leben gerettet hat!". Sie sahen mich sprachlos an, bevor ich noch schnell sagte: ,,Also, bei dem Erdbeben...". Ich ließ mich wieder neben ihr fallen und begann zu weinen. Die Wut in mir war so groß. Jetzt verstanden sie gar nichts mehr, also erzählte ich ihnen eine "Vecna-Freie" Version der letzten Wochen und sie beruhigten sich. 

,,Schätzchen, dass tut mir so leid...", sagte Mum während sie mir über den Rücken strich. ,,Wie weit bist du denn?", fragte Dad und ich antwortete ,dass ich in der 4. Woche bin. Plötzlich sah er Mum grinsend an und sagte ganz aufgeregt: ,,Karen- Wir werden Großeltern!". Sie lächelte und sah mich wieder an, bevor sie antwortete: ,,Ja, das werden wir... Wir schaffen das, (Y/N)" Ich freute mich sehr darüber, sie so zu sehen. Immerhin freu ich mich auch sehr über das Baby! Wir redeten noch etwas, bevor ich hoch ging. Jetzt muss ich es nur noch Mike sagen, ich hoffe er reagiert auch so gut...

,,Herein!", rief Mike, nachdem ich an seiner Tür klopfte und ich ging in sein Zimmer. ,,Oh, (Y/N) , was los?", fragte er überrascht als er mich sah und ich setzte mich zu ihm aufs Bett. ,,Ich muss dir was wichtiges erzählen... Aber du darfst es noch keinem sagen!", fing ich an und er sah mich mit großen Augen an. Ich konnte ihm förmlich ansehen, dass er überlegte was ich sagen könnte, weshalb ich lachen musste. Ich atmete tief ein und hob meinen Blick zu ihm, bevor ich sagte: ,,Mike Wheeler, du... Du wirst Onkel!". Sein Blick verriet, dass er einen Moment brauchte um zu verstehen, aber dann fiel sein Mund auf und seine Augen wurden groß. ,,Bist du- Bist du etwa schwanger?!", fragte er lächelnd und ich nickte. Lachend nahm er mich in den Arm und freute sich: ,,Oh mein Gott! Ich werde Onkel! Boa, ich werde so ein cooler Onkel sein! DER coolste!". Ich musste lachen und war glücklich über seine Reaktion. ,,Es wissen bisher nur Mum und Dad, Nancy, Steve und Max." - ,,Toll, ich bin der letzte der es erfährt?!"- ,,Nein Mike.", lachte ich wegen seinem gespielt beleidigten Blick. Wir saßen noch etwas und auch ihm erzählte ich alles, wie weit ich schon bin, wie ich es heraus fand, wann mein nächster Termin ist und so, ging aber danach relativ Zeit nah ins Bett.

Oh, Darling!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt