Kapitel 57

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Deine Sicht:

Es war kurz nach neun, als ich in meinem Zimmer stand und mir bequeme Klamotten aus dem Schrank zog. Während ich diese auf mein Bett warf, fiel mein Blick auf die unzähligen Blumen von Eddie. Mum erzählte, er wäre jeden Tag da gewesen. Ich ging runter in die Küche und holte alles an Vasen, was ich fand und ein paar große Gläser. Diese und eine große Flasche, welche ich mit Wasser füllte, brachte ich nach und nach hoch in mein Zimmer. Dort machte ich mich dran die Blumen schön aufzuteilen und damit mein Zimmer zu dekorieren, auch wenn es danach wie ein Blumenladen aussehen würde. Dabei dachte ich viel nach; Ich war die letzte Woche bei meiner Tante, welche in Chandler wohnt. Sie wohnt direkt am Wasser und bei ihr bekomme ich eigentlich immer den Kopf frei, wenn mir hier alles zu viel wird. Auch nachdem ich mein Baby verloren hatte, war ich dort, aber nur ein paar Tage. Ich war mir so unschlüssig bezüglich der Sache mit Eddie, während mein Verstand dagegen steuerte, schrie mein Herz förmlich nach ihn. Während ich weg war wollte ich für mich selbst heraus finden, was das richtige wäre, aber eigentlich wusste ich es die ganze Zeit. Ein Leben ohne Eddie will ich mir nicht mehr vorstellen und ich weiß, dass wir das wieder hin bekommen.

Während ich alles schön anrichtete summte ich leise vor mich hin. In meinem Kopf kam plötzlich das Lied "Listen to your Heart" von Roxette, was mich wunderte weil ich es schon relativ lange nicht mehr gehört hatte. Zuletzt auf der Party von Gareth und ich erinnerte mich, wie ich mit Eddie dazu tanzte, was mir Schmetterlinge verpasste. Nach einigen Sekunden verstummte ich, aber die Melodie lief weiter? Ich brauchte einen Moment, ging dann aber zaghaft zu meinem Fenster. Mein Licht spiegelte sich in der Scheibe, weswegen ich es öffnete und die Töne einer Gitarre wurden lauter. Sofort musste ich grinsen und sah runter, wo mein Blick direkt auf Eddie fiel, welcher dort mit seiner Gitarre und einem kleinen Verstärker stand. 

Ich sah ihn einfach nur grinsend an und lauschte der Musik, welche kurz darauf verstummte. ,,Hey, Sweetheart.",  grinste er mich zurück an, woraufhin ich nur kopfschüttelnd lachte: ,,Du bist verrückt, Munson." - ,,Ich weiß... Lässt du mich rein?", fragte er und ich nickte nur, bevor ich das Fenster schloss und runter zur Tür lief. Ich wartete während er alles wieder in seinem Van verstaute und dann auf mich zu gejoggt kam. Ich verspürte solche Glücksgefühle, weswegen ich nicht aufhören konnte zu kichern, besonders als er mich feste in seine Arme schloss und mich hoch hob, wobei wir uns drehten. Langsam ließ er mich ab und wir sahen uns direkt in die Augen, als ich fragte: ,,Was machst du hier?" - ,,Naja, ich hab gehört du hast heute nichts mehr vor, also komm ich dich abholen." - ,,Eddie es ist schon total spät, Mum wird-" - ,,Deine Eltern wissen schon bescheid, keine Sorge, Sweetheart. Ich hab mich um alles gekümmert. Geh und zieh dir was bequemes an.", unterbrach er mich und ich war ,im positiven Sinne, sprachlos. Während er sich eine Zigarette an machte und wartete, sprintete ich hoch in mein Zimmer. Aus meinem Schrank zog ich eine Leggins und einen Hoodie von Eddie, was ich schnell anzog, bevor ich wieder runter ging. Eddie streckte seine Hand nach mir aus, welche ich nahm, woraufhin er mich zu sich zog. ,,Schicker Pulli.", merkte er an, woraufhin ich nur lachte: ,,Ja, oder? Hab ich von meinem Freund. Du solltest ihn kennenlernen! Er ist so aufmerksam, während ich weg war, hat er trotzdem jeden Tag Blumen gebracht.". Daraufhin musste er auch leicht lachen, sah mir dann aber wieder direkt in die Augen und küsste mich zärtlich, schon fast schüchtern, weswegen ich dem Kuss etwas mehr Druck verlieh. Unsere Lippen lösten sich wieder und er lehnte sich mit seiner Stirn an meine, bevor er raunte: ,,Ich hab dich vermisst, (Y/N)." - ,,Ich dich auch, Eddie.".

,,Und was ist jetzt dein Plan?", fragte ich neugierig, kurz nachdem wir los fuhren, bekam aber nur ein schelmisches Grinsen als Antwort. ,,Hast du einen Süßigkeitenladen ausgeraubt?", fragte ich lachend, als ich auf die Rückbank sah, welche voll mit Snacks und Getränken war. ,,Jaa...",antwortete Eddie mystisch, bevor er lachte und seine Hand auf meinem Oberschenkel legte. Ich machte uns beiden eine Zigarette an und das Radio lauter ,als der tiefe Glockenschlag von dem Lied "Hells Bells" begann. Wir sangen laut zum Lied mit und ich hatte richtig Spaß, weswegen ich fast nicht merkte, dass Eddie schon parkte. ,,Und wo sind wir jetzt?", fragte ich lachend, da mein Blick nur auf die leere Straße vor uns fiel. Eddie stieg ohne was zu sagen aus, kam zu meiner Tür, welche er öffnete und bat mich auszusteigen, wobei er mir wieder seine Hand gab. Erwartungsvoll sah ich ihn an und er zog mich einfach nur an seiner Hand mit, hinter den Van ,als ich es auch schon sah. Es war eine wunderschöne Aussicht, über ganz Hawkins. ,,Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass du sowas magst.", lachte er sarkastisch. ,,Ich liebe es.", kam es nur leise über meine Lippen, bevor ich zu ihm ging und ihn umarmte. Mit meinem Kopf an seiner Brust, sah ich mir die vielen Lichter an.

Oh, Darling!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt