Kapitel 38

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Langsam blinzelte ich mit den Augen, es war auf einmal so hell und ich brauchte einen Moment zum orientieren, bis ich sah, dass ich im Krankenhaus war. Ich spürte etwas an meiner Hand und als ich hin sah, saß dort Eddie, welcher meine Hand in seiner hielt. Sein Kopf war drauf gestützt und er sah ziemlich verweint aus. Ich war so schlapp, dass ich es gerade so schaffte meine Hand leicht zu bewegen, weswegen er erschrocken zu mir hoch sah. ,,(Y/N)?! Leute, ein Arzt! Holt einen Arzt, sie ist wach!", rief er, während ich im Augenwinkel jemanden vorbei rennen sah. Als ich meinen Kopf rüber drehte standen dort meine Freunde und kamen zum Bett gestürzt. Was ist passiert?

Kurz danach kam ein Arzt, gefolgt von einer Krankenschwester ins Zimmer gerannt. Diese kümmerten sich kurz um mich und zogen mir einen langen Schlauch aus der Nase, was echt unangenehm war. So langsam realisierte ich die Situation erstmal und wurde panisch. ,,Mein Baby! Was ist mit meinem Baby?!", fragte ich aufgebracht, woraufhin Eddie traurig zu Boden sah und der Arzt sich an die anderen wand: ,,Würden sie uns bitte einen Moment geben?". Sie gingen alle raus und ich bekam einen immer größeren Kloß im Hals. Tränen stiegen mir in die Augen und der Arzt kam wieder zu mir, welchen ich nur erwartungsvoll an sah, während Eddie meine Hand nahm. ,,Miss Wheeler, um ihr Baby steht es sehr schlecht. Wir geben natürlich unser bestes sie beide wieder fit zu bekommen, aber wie es ausgeht kann ich ihnen leider nicht beantworten. Sie müssen heute Nacht zur Kontrolle hier bleiben und außerdem strenge Bettruhe einhalten!", erklärte er ,aber schon nach seinem ersten Satz begann ich zu schluchzen. Eddie nahm mich in den Arm und hielt mich fest, während ihm selbst Tränen über die Wangen liefen. Als er zu Ende sprach, verließ der Arzt auch schon das Zimmer und ich hoffte so sehr, dass er sich noch einmal umdrehen würde, irgendwas hoffnungsvolles sagen würde, aber vergeblich.  Mein Herz zersprang in tausend Teile.

,,Eddie...", bekam ich es nur leise raus, aber er unterbrach mich direkt: ,,Alles gut, (Y/N). Wir - Wir schaffen das, es wird alles gut!". ,, Und was, wenn nicht?!" - ,,Sowas darfst du nicht sagen ,Sweetheart!", versuchte er mich aufzumuntern, aber wir waren beide wie Schlosshunde am weinen. Die Tür ging kurz danach auf und Max blickte rein. ,,Dürfen wir rein kommen?", fragte sie besorgt, aber ich nickte. Einen Moment später war das Zimmer voll und alle standen um meinem Bett herum. ,,Das wird wieder, (Y/N)!", sagte Dustin und Steve schloss sich dem an: ,,Genau! Und wenn du irgendwas brauchst-" - ,,Dann lass es uns wissen!", beendete Max seinen Satz. ,,Ich brauch gerade nichts, danke Leute...", murmelte ich und versuchte ein kleines Lächeln über die Lippen zu bekommen. Sie redeten noch etwas mit mir, wovon ich aber nicht viel mit bekam, als die Tür wieder auf ging und meine Eltern und Nancy rein kamen. ,,Gott, (Y/N)! Was ist passiert?", fragte Mum mit Tränen in den Augen und kam auf mich zu, um mich direkt in den Arm zu nehmen. Ich begann wieder zu schluchzen, aber konnte mich schnell wieder beruhigen. Immerhin will ich mein Baby nicht noch mehr stressen!

,,(Y/N), wir werden jetzt gehen, okay?", verabschiedete sich Max, gefolgt von den anderen, bis nur noch Mum, Dad, Nancy, Mike und Eddie bei mir standen. Mum ließ langsam los von mir und sah den anderen beim raus gehen zu, als ihr Blick auf Eddie fiel. Sie schien sichtlich zu überlegen, aber Mike sprach aus, was ich dachte: ,,Ja Mum, es ist Eddie." - ,,Hallo Mrs. Wheeler.", begrüßte Eddie sie und Mums Gesicht war kurz überrascht, aber als sie seine Hand entgegen nahm, lächelte sie ihn an. ,,Mit den Kurzen Haaren, siehst du aus wie früher.", witzelte sie, bevor sie sich wieder mir zu wand. Ich erklärte meiner Familie, mit Eddie und Mike zusammen, was heute in der Schule passiert war und sie waren außer sich. ,,Wenn ich den in die Finger kriege! Und wenn Hopper das erfährt, der ist übrigens auf den Weg her. Auf jeden fall- dann wird eine Anzeige noch das harmloseste sein!", regte sich mein Dad auf und lief dabei auf und ab. 

Wie Dad schon ankündigte, kam Hopper kurz danach ins Zimmer gestürmt und sah mich bedrückt an, bevor er mich fest in den Arm nahm. ,,Das wird wieder, kleine.", raunte er mir in der Umarmung zu. Auch er regte sich noch weiter auf und schaukelte sich mit Dad richtig hoch, aber nach einiger Zeit hörte ich gar nicht mehr hin, weil ich selbst so in Gedanken vertieft war. ,,Hier, hab ich dir mit gebracht. Ich dachte, dann hast du was zum ab lenken.", lächelte Nancy mich an und gab mir eine Tasche ,wo ein paar meiner Bücher drin waren. ,,Danke, Nanc.", bedankte ich mich und sie verdrehte spielerisch die Augen, sie hasste es wenn ich sie so nannte. ,,Wir werden jetzt Nachhause fahren, brauchst du noch etwas?", verabschiedete Mum sich und ich antwortete: ,,Nein danke, Mum. Bis morgen?" - ,,Bis morgen!"

Jetzt waren nur noch Eddie und ich im Zimmer und er saß einfach neben mir, wo er mich fest im Arm hielt. ,,Das ist alles meine Schuld. Tut mir leid, Eddie.", flüsterte ich irgendwann bedrückt, aber er setzte sich direkt auf um mich an zu sehen und sagte: ,,Dir muss nichts leid tun! Ja ,es war vielleicht nicht deine Beste Idee, aber 1. es ist geschehen! Wir können nicht die Zeit zurück drehen! Und 2. hast du dich nicht selber verletzt, sondern Jason!". ,,Ja, aber ich hab ihn zuerst-" - ,,(Y/N), egal was mir eine Frau an tun würde, ich würde niemals meine Hand ihr gegenüber erheben!", unterbrach er mich ernst und sah mir direkt in die Augen. Mir stiegen wieder Tränen in die Augen ,woraufhin er mich wieder fest in den Arm nahm,  und sagte: ,, Es wird alles gut, Sweetheart. Unser kleines ist ein Kämpfer!"

Inzwischen lag Eddie schon halb neben mir und ich hatte meinen Kopf auf seiner Brust, als die Tür auf ging. Eine Schwester kam rein und teilte uns mit, dass die Besuchszeit jetzt leider vorbei sei, weswegen Eddie gehen muss. Er stand auf und beugte sich nochmal zu mir runter. Seine Hände hielten mein Gesicht und er sah mir direkt in die Augen, als er sagte: ,,Ich komme morgen früh wieder, Darling! Wenn etwas ist, die Schwestern haben meine Nummer, ruf dann an, egal wann! Ich liebe euch.". Eddie gab mir einen letzten Blick, bevor er die Tür hinter sich schloss und weg war. Jetzt war ich ganz alleine, was sich echt komisch an fühlte. Noch nie, musste ich in einem Krankenhaus schlafen. Ich nahm mir eins der Bücher, welche Nancy mit brachte und las etwas. Dir Uhr über der Tür zeigte inzwischen 22:15 Uhr an. Das Buch lag ich weg und sah aus dem Fenster, wo draußen schon der Mond super hell leuchtete. Meine Hände strichen die ganze Zeit über meinen Bauch, welcher extrem hart war und bei leichten Druck schon weh tat. So stumm lag ich da, dachte nach und Tränen liefen mir übers Gesicht. Es war einfach meine Schuld, ich hab nicht drüber nachgedacht! Wie soll ich eine gute Mutter werden, wenn ich nicht einmal drauf aufpassen kann, obwohl es noch in meinem Bauch ist!? Ich habe zugelassen, dass meinem Baby etwas passiert! Was, wenn es jetzt, wegen mir stirbt? 

Meine Gedanken brachten mich fast um den Verstand und auch das lesen lenkte nicht mehr ab, weshalb ich die halbe Nacht, wach im Bett lag. Die Folge war, dass ich es erst nicht mit bekam, als der Arzt plötzlich vor mir stand und mich versuchte zu wecken. ,,Guten Morgen, Miss Wheeler! Wie fühlen sie sich?", fragte er unter anderem und erklärte mir, dass heute noch ein paar Untersuchungen anstehen würden und was da gemacht wird. ,,Gleich kommt eine Schwester erstmal zu ihnen und macht einen Ultraschall. Wenn dieser ausgewertet ist, wird entschieden ob sie schon wieder aufstehen dürfen.", erzählte er ,bevor er das Zimmer verließ.

Es kam eine Schwester rein und ich dachte es wäre die für den Ultraschall, aber sie brachte mir "nur" Frühstück, wo von ich mir ein paar Bisschen runter zwang. Mein Baby braucht jetzt jede Stärkung ,die geht!

,,Guten Morgen!", begrüßte mich eine Schwester, als sie rein kam und erklärte: ,,Ich bin Schwester Lena. Wir machen jetzt Bilder vom Ultraschall, welche der Arzt dann im Anschluss, mit ihnen besprechen wird. Nicht erschrecken, jetzt wird's kalt!". Sie machte relativ viel Gel drauf und währenddessen klopfte es an der Tür. Als diese auf ging, schielte Eddie rein und ich lächelte ihn leicht an. ,,Oh, sie kommen genau richtig!", bemerkte die Schwester lächelnd an. Eddie kam an meine Seite und hielt meine Hand, bevor sie anfing mit dem Ultraschall. Voller Hoffnung, sah ich zum Bildschirm, aber irgendwas war komisch. ,,Wieso hört man keinen Herzschlag?", fragte ich beunruhigt und sie schien nervös zu werden. Ohne lange zu überlegen, nahm sie ihr Telefon aus der Tasche: ,,Ich brauch einen Arzt, Raum 127!". Ich sah zu Eddie, welcher da stand mit offenen Mund und bleich wurde. Sofort stiegen mir Tränen auf und ich bekam extreme Angst. Das darf nicht wahr sein, bitte nicht!

 Das darf nicht wahr sein, bitte nicht!

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