IV - Auftakt

3.6K 25 0
                                    

Ein Diener stieß die Balkontüren auf.
>>Wir würden nun alle bitten sich nach unten zu begeben<<, sagte er mit einer tiefen Verbeugung, und verharrte in dieser Position.
>>Leider muss ich sie auch bitten, die Damen für die Vorstellung abzumachen.<<
Zwei der Herren sahen etwas enttäuscht aus, während die Leute begannen reinzugehen.
Die eine Dame mit dem Knebel im Mund stöhnte lauter und versuchte noch energischer der anderen den Schlüssel in den Mund zu drücken.
Diese hatte ebenfalls zugehört und versuchte den Schlüssel zu fangen.
Bevor sie dies schaffte nahm ihn allerdings einer der beiden Männer in die Hand.
Er nickte dem Hausdiener, welcher die Schnur des Schlüssels gehalten hatte, zu und dieser lies los.
Dann schloss er die Handschellen der beiden Damen auf.
Er trat hinter eine der Frauen und begann ihren Knebel zu lösen.
Als dieser gelockert war, beugte er sich vor und flüsterte ihr etwas ins Ohr, worauf hin ein leichter Schauer durch sie ging.
Sie schwang ein Bein vom spanischen Reiter und lies sich auf die Fersen sinken.
Sie verzog keine Miene, doch ich würde darauf wetten, dass sie froh war wieder ganz zu stehen.
Der Mann packte sie an den Haaren und drückte sie ohne Kommentar auf den Boden.
Sie ging auf alle vier und krabbelte los, als ihr Herr mit ihr nach drinnen ging. Die Hand fest in ihr Haar gekrallt.
Mittlerweile waren nur noch wenige Menschen auf dem Balkon.
>>Schade, ich hätte gerne mehr gesehen<<, seufzte der Mann neben mir.
Er holte aus seiner Uniform ein Halsband mit Leine heraus und legte es der Dame zu seinen Füßen an.
Ohne ein weiteres Wort lief er los, und seine Sub krabbelte blind hinter ihm her.
Ich schaute mich um. Wir waren die letzten, bis auf die zweite Frau auf dem spanischen Reiter, ihrem Herren und dem Hausdiener, welcher immer noch an der Balkontür stand.
Ohne Vorwarnung gab der Mann seiner Sub zwei schnelle Ohrfeigen.
Ihr Kopf ruckte von rechts nach links und wieder zurück und ihr ganzer Körper bewegte sich leicht auf dem Reiter.
Ein Stöhnen kam ihr über ihre Lippen.
>>Und jetzt mach dir die Augenbinde ab und komm.<<
Seine Sub gehorchte.
Als die lederne Augenbinde abfiel blinzelte sie zweimal und schwang dann ein Bein über den Reiter.
Auch sie bewegte keine Miene währenddessen.
Ich ging nun auch vorwärts und Emilia lief hinter mir her.
Wir liefen an dem Diener vorbei, und zurück in den Saal, wo wir ebenfalls die letzte Gäste waren.
Bis auf ein paar Diener war niemand mehr im Raum.
Vor allem waren alle Diener die noch hier waren männlich. Die weiblichen Dienerinnen waren verschwunden.
Hinter sich hörte ich die Balkontüren zufallen und der Diener ging zu den anderen.
Die Pfütze, welche von der Dame mit dem Tablett verursacht wurde als das Glas zu Bruch ging, war bereits beseitigt.
Wir beide gingen durch die offene Doppeltür hinaus auf die Galerie zurück und stiegen die Treppe in die Eingangshalle hinab.
Wir waren auch hier die letzten der Gäste.
Die linke und rechte Tür in der Halle war nun jeweils geöffnet.
Hinter dem rechten Tisch stand noch immer derselbe junge Mann wie bei unserer Ankunft.
Die Frau hinter dem linken Tisch war allerdings verschwunden und statt ihrer stand dort ebenfalls ein junger Diener.
Wo wird sie wohl sein?
Ich lächelte kurz.
>>Es wird Zeit. Gib deinen Trenchcoat ab<<, sagte ich dann und schaute Emilia an.
>>Ja, Herr<<, kam ihre Antwort.
Sie ging hinüber zu dem linken Tisch, wo sich der Diener sofort verneigte, und ich sah wie sie sich vorne an den Knöpfen zu schaffen machte.
Nach einem kurzen Augenblick streifte sie den Trenchcoat ab und übergab ihn dem Diener, welcher sich ihren Namen auf einem Klemmbrett notierte.
In mir brüllte es.
Das Verlangen jetzt mit einigen Schritten nach vorne zu gehen, die Hand in ihr Haar zu legen und sie nach vorne über den Tisch zu legen, um dann tief in sie einzudringen, war überwältigend.
Mein Blick wanderte von unten nach oben an ihr.
Sie trug schlichte, aber schöne, schwarze Schuhe mit Absatz.
Ihre Beine waren komplett nackt, und selbst von dieser Entfernung konnte ich sehen, wie weich sie waren.
Sie hatte einen schwarzen Spitzentanga an und ihr Hintern streckte sich einem entgegen.
Dann drehte sie sich um.
Der Tanga hatte vorne ein Loch an der geeigneten Stelle.
Ihre Brüste wurden von einem ebenfalls schwarzen BH umrahmt. Er hatte keinen Stoff, sondern nur die Bügel, sodass er ihre schönen Brüste betonte, ohne sie zu verdecken.
Ihre Nippel standen leicht ab.
Um den Hals trug sie noch das Halsband, an welchem die Lederne leine herabbaumelte.
So stand sie nun vor dem Tisch.
Sie zupfte noch einmal kurz ihren BH zurecht und legte dann die Handflächen auf ihre Oberschenkel.
Ich schaute sie so einen kurzen Moment an.
Dann ging ich zum rechten Tisch und zog mein Sakko aus.
Der Diener verneigte sich.
>>Wie ist ihr Name, Herr<<?
>>Thomas Blake<<, antwortete ich und sah wie der Diener den Namen auf ein Klemmbrett schrieb und daneben die Zahl 26 eintrug.
Ich gab ihm mein Sakko und er zog unter dem Tisch einen Kleiderbügel hervor, auf welchem die Zahl 26 eingraviert war.
>>Kann ich sonst noch etwas für sie tun?<<
>>Nein, das wäre alles.<<
Langsam überkam mich ein unbändiges Verlangen.
Es leckte an mir und breitete sich schubweise bis in meine Fingerspitzen aus.
In meinem Kopf rotierte es leicht und ich merkte wie es in mir wuchs.
Wie zwei Seiten einer Medaille.
Ich öffnete die Knöpfe an den Handgelenken meines Hemdes und krempelte die Ärmel nach oben.
In meiner rechten Tasche spürte ich das Gewicht der anderen Armbänder, welche ich für Emilia dabei hatte.
Mit einigen Schritten war ich bei ihr.
Mit dem Zeigefinger und dem Daumen der rechten Hand hob ich ihren Kopf hoch und blickte ihr in die blauen Augen.
>>Du gehörst zu mir und mir. Hast du das verstanden.<<
Ich sah in ihren Augen ein Feuer aufblitzen.
>>Ja, Herr<<, schnurrte sie.
>>Ich passe auf dich auf.<<
Ich legte ihr die Hand auf die Wange und machte ihr mit der anderen die Leine vom Halsband ab und steckte sie ein.
Bevor hier irgendwas mit ihr passiert, mache ich mir ein Bild.
>>Komm!<<
Ich setzte mich in Bewegung und ging auf die linke Tür zu.
Emilia lief hinter mir her.
Kaum waren wir eingetreten, wurde die Tür hinter uns geschlossen.
Wir standen in einem Gang mit hölzernen Wänden und einem Boden aus schwarzem Marmor.
Er war ungefähr fünf Meter lang und machte am Ende eine kleine Biegung nach rechts.
An den Wänden waren in regelmäßigen Abständen Fackeln mit elektrischem Licht angebracht und leuchteten uns den Weg den Gang entlang.
Von irgendwo hörten wir ein leises Gemurmel.
Wir gingen los den Gang entlang, in die Richtung, aus der die leisen Stimmen kamen.
Meine schwarzen Lederschuhe und ihre Absätze klackerten auf dem Stein unter uns und die Geräusche halten von den Wänden wieder.
Außer den Fackeln gab es sonst nichts anderes hier.
Ich wusste, dass der andere Gang, auf der anderen Seite der Eingangshalle, genauso aussah.
Die Luft war angenehm.
Es war nicht kalt, aber auch nicht drückend heiß.
Als wir das Ende des Ganges erreicht hatten gingen wir um die Biegung. Links von mir lag eine offene Doppeltür.
Doch das war es nicht was meinen Blick auf sich zog. Uns direkt gegenüber stand ein Spiegel, der so breit und so hoch war wie die Wand.
Als ich unsere Spiegelbilder sah musste ich unwillkürlich lächeln.
Ich ließ den Blick noch einige Sekunden darauf ruhen, dann wandte ich mich um und trat durch die offene Doppeltür.
Der Saal dahinter hatte dieselben Maße, wie sein Pendant im Obergeschoss.
Die Seiten links und rechts waren mit schweren und schwarzen Vorhängen verdeckt, sodass ein allgemein schummriges Licht herrschte.
Am hinteren Ende des Raums befand sich eine Bühne, welche links und rechts jeweils eine Rampe als Aufgang hatte.
Die Rückwand war ebenfalls mit einem schwarzen Vorhang verdeckt.
Erleuchtet wurde der Saal durch zwei große Kronleuchter, mit gedämmten Glühbirnen.
Ich atmete einmal tief durch und ging weiter nach vorne, in Richtung Bühne.
Mit einem kurzen Blick vergewisserte ich mich, dass Emilia hinter mir war.
Ich schlängelte mich an allerlei verschiedenen Personengruppen vorbei.
Einige kannte ich schon von vorhin, andere waren neu. Allerdings achtete ich weniger auf die Personen als vielmehr auf die Ausstattung des Raumes, welche sich zu früher wesentlich verändert hatte.
Im Saal selbst standen vier Käfige.
Zwei Stück in der Nähe der Eingangstüren und zwei weitere flankierten zwei Sesselreihen, welche vor der Bühne am hinteren Ende des Saales standen.
Jeder Käfig war ungefähr zwei Meter hoch und hatte ein Maß von 1x1 Meter.
An einer Seite jedes Käfigs waren jeweils, in Höhe der Hüfte, drei Löcher.
Ein großes Loch in der Mitte und zwei kleinere Löcher links und rechts davon, sodass jeder Käfig auch als Pranger benutzt werden konnte.
Auf der Seite mit den Löchern war der obere Teil in eine Schiene zu beiden Seiten eingelassen, sodass man ihn hochschieben konnte, um jemanden in den Löchern zu platzieren.
Oben an den Querstreben der Käfigstäbe waren mehrere Ösen und Haken angebracht.
In zwei Käfigen stand jeweils eine Frau und in den anderen Beiden jeweils ein Mann.
Ich erkannte die Dame, die vorhin Emilia die Armbänder gegeben hatte im Käfig vor der anderen Eingangstür.
In dem Käfig, vor der Eingangstür wo wir standen, befand sich ein junger Mann.
Er hatte wie die anderen die Bronzefarbene Kette. Allerdings hatte er keinen Lendenschurz an, sondern sein Schwanz steckte in einem Peniskäfig.
Ich konnte den anderen Mann zwar nicht sehen, allerdings hätte ich darauf wetten können das der andere Mann ebenfalls einen Peniskäfig anhatte.
Ein Lächeln zog sich über meine Lippen.
Aus den Augenwinkeln sah ich wie Emilia zu der Dame aus der Eingangshalle schaute.
Im Zentrum des Raums standen zwei Andreaskreuze und zwei Strafböcke.
Die Kreuze standen sich gegenüber, ebenso wie die Strafböcke, und waren zusammen in einem kleinen Kreis angeordnet.
Dazwischen befand sich eine kleine freie Fläche mit einem Bett von 2x2 Meter.
Es war offen, und war auf dem Boden festgeschraubt.
Überall drum herum gab es mehrere Befestigungspunkte, sowie einen Seilzug, der sich genau darüber befand.
Zwischen den Käfigen standen jeweils zwei Vitrinen aus Glas.
In diesen Vitrinen waren jeweils drei von sechs Ebenen mit allerlei Dildos, Plugs, Knebel, Klemmen in allen möglichen Farben und Formen gefühlt.
Auf der Ebene in Augenhöhe lagen verschiedene Gleitmittel, Kondome, Handtücher und ein laminierter Zettel.
In den übrigen zwei waren hingegen diverse Hand- und Fußmanschetten, Seile, Ketten, Halsbänder, Peitschen, Paddles und Flogger zu finden.
Draußen an der linken vorderen Ecke jeder Vitrine hing eine schwarze Gerte.
An den Seiten standen jeweils vier Betten.
Einige mit Tischen daneben, für die müden Dominas und Doms, die lieber nur zuschauen wollten und ein Getränk platzieren abzustellen hatten.
Zumindest blitzte diese Erinnerung durch meinen Kopf.
Vor der kleinen Bühne gab es, wie oben auch, zwei Reihen von jeweils fünf Sesseln.
Auf der Bühne selbst stand ein Pranger, welcher sich auf einem kleinen Podest befand und sich drehte.
Ansonsten gab es auf der Bühne noch ein Gestell mit jeweils zwei Hand- und Fußmanschetten, einer Gerte, einem Flogger, einem Knebel, einer Peitsche, einer Augenbinde, und einer kleinen Truhe daneben.
Ein Bild blitzte vor meinem inneren Auge auf.
Das letzte Mal als ich hier war stand auf der Bühne eine Fickmaschine, die eine junge Dame auf einem Strafbock mit zunehmender Geschwindigkeit penetrierte, während ihr eine andere Frau einen Magic Wand von unten an den Kitzler presste.
Ich schüttelte den Kopf, um mich auf das hier und jetzt zu konzentrieren.
ich blieb stehen und Emilia hielt ebenfalls an.
Wir standen nun hinter der zweiten Sesselreihe vor der Bühne.
Keine Sekunde zu früh, denn das ohnehin schon gedimmte Licht der Kronleuchter erlosch plötzlich und zwei Lichtkegel sprangen an, und hüllten die Bühne in ein warmes Weiß, während alles andere im Schatten lag.
Beide Lichtkegel fixierten einen Punkt vor dem drehenden Pranger auf der Bühne.
Niemand im Saal sprach in diesem Moment.
Ich schaute einmal schnell durch den Raum. Alle schauten wie gebannt auf die Bühne.
Ein Lächeln umspielte erneut meine Lippen.
Die Spannung im Raum war quasi mit den Händen greifbar.
Dann kam plötzlich Bewegung in den Vorhang hinter der Bühne, als ein Schatten sich aus ihm heraus bewegte.

                                                                (Kapitel V erscheint am 22.08.2022)

Benutzung - Tom und EmiliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt