Chapter 2: Erstes Jahr: Der Hogwarts Express

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Remus rieb sich wieder die Kopfhaut, dann die Nase, die immer weiterlief. Es hatte ihn seit dem Abendessen am Vorabend gestört, als ein anderer Junge ihn geschlagen hatte. Um fair zu sein, Remus hatte ihn zuerst getreten. Aber der Junge - Malcolm White - war vierzehn und doppelt so groß wie der elfjährige Remus. Malcolm hatte einen Witz darüber gemacht, dass Remus auf eine Sonderschule für zurückgebliebene Kinder ging, und er musste sich rächen. Er hatte nun ein blaues Auge, was er bereute. Jeder an der neuen Schule würde denken, er sei ein Rowdy. Aber dann dachte er selbst, er wäre ein Rowdy.

Die Hausmutter schlug ihm die Hand vom Kopf weg und er schaute sie mürrisch an. Sie standen in der riesigen Tickethalle in King's Cross und starrten auf zwei Bahnsteignummern. Da war Nummer neun, dann Nummer zehn. Die Hausmutter schaute noch einmal auf den Brief in ihrer Hand.

"Um Himmels willen", murmelte sie.

"Wir müssen in die Absperrungen laufen" Remus sagte: "Ich habe es dir gesagt."

Die Hausmutter erwiderte: "Sei nicht albern. Ich laufe gegen gar nichts."

"Dann gehe ich. Lass mich hier."

Remus hatte Dumbledore nur zur Hälfte geglaubt, als er erklärte, wie man zu Gleis 9 3/4 gelangt. Aber dann kamen Pakete für ihn an, von Eulen geliefert, mit seltsamen Büchern und seltsamen Kleidern und allerlei Merkwürdigkeiten wie Federkiele und Pergament. Dumbledore war im letzten Monat unfehlbar großzügig gewesen. Er hatte Remus eine Liste von Dingen gegeben, die er für seine neue Schule benötigte, und versprach, ihm so viel wie möglich von den Gebrauchtwaren in Hogwarts zu schicken. Nun war Remus bereit, fast alles zu glauben, was der alte Mann sagte.

Er hatte noch nie zuvor so viele Besitztümer besessen und war eigentlich froh, dass die Hausmutter alles in ihrem Büro verschlossen hatte, damit es nicht von den anderen Jungs geklaut wurde. Nun war alles in einen zerschlagenen alten Wohltätigkeitskoffer gestopft worden, den er auf eine ganz besondere Weise festhalten musste, damit er nicht zerfiel.

"Ich lasse dich nirgendwo zurück, Lupin. Warte nur dort, während ich einen Wachmann finde." Die Haumutter schob sich in Richtung der Kassenschalter, ihr großer Hintern wackelte, als sie ging. Remus blickte verstohlen umher und leckte sich dann die Lippen. Es könnte seine einzige Chance sein.

Er rannte so schnell er konnte auf die Barriere zu und drückte die Augen fest zusammen, als er sich den Metalldrehkreuzen näherte. Aber er hat nichts getroffen. Die Atmosphäre änderte sich; er öffnete die Augen und fand sich auf einer völlig anderen Plattform wieder, umgeben von Menschen. Nicht Menschen. Zauberer.

Der Zug selbst war riesig, wunderschön und altmodisch. Der Hogwarts Express. Er packte seinen Koffer mit beiden Händen und biss sich auf die Lippe. Es gab viele andere Kinder in seinem Alter und älter, aber sie waren alle bei ihren Familien, einige von ihnen weinten, als sie von beschützenden Müttern umarmt und geküsst wurden. Er fühlte sich sehr klein und sehr einsam und dachte, es sei das Beste, sich zu beeilen und in den Zug zu steigen.

Drinnen konnte er das Gepäckfach nicht erreichen, um seine Sachen zu verstauen, so wählte er einen leeren Wagen und setzte den Koffer auf den Sitz neben sich. Er beobachtete die Menschen auf der Plattform durch das Fenster und drückte seine Stirn gegen das kalte Glas. Er fragte sich, ob sie alle auch aus Zaubererfamilien stammten. Er fragte sich, ob einer von ihnen Episoden hatte wie er. Er glaubt nicht daran - keine von ihnen schien Narben zu haben. Viele von ihnen trugen normale Kleidung, wie er (wenn auch mit weniger Löchern und Flecken), aber einige trugen lange dunkle Roben und hohe Spitzhüte. Viele der anderen Kinder hatten Eulen oder Katzen, die in Körben getragen wurden. Er sah sogar ein Mädchen mit einer kleinen Eidechse auf ihrer Schulter.

Remus wurde noch nervöser, als er erkannte, dass trotz allem was Dumbledore ihm erzählt hatte von wegen er wäre unter seiner eigenen Art, er in Hogwarts genauso fehl am Platze sein würde, wie er überall sonst war.

All the young dudes (Übersetzung deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt