Chapter 52: Drittes Jahr: Zuversicht

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Samstag, 5. Januar 1974

Regentropfen schlugen wie eine Salve feindlicher Pfeile gegen den Hogwartsexpress und verdunkelten den Himmel. Die normalerweise grünen Hänge wurden von einem hauchdünnen Schleier aus Nebel und Nieselregen verdeckt.

„Fühlt sich scheiße an, wieder zur Schule zu gehen, nicht wahr?", bemerkte Sirius mürrisch und starrte aus dem Fenster.

Remus sah zu Peter hinüber, der Sirius ungläubig anstarrte. Sirius bemerkte es nicht. Remus seufzte.

„Wie war dein Weihnachten, Pete?", fragte er höflich.

„Okay", antwortete Peter matt. „Danke für die Süßigkeiten."

„Willst du meinen Besen sehen?", fragte James und zog ihn von der Gepäckablage herunter. Peter stand auf, um ihn zu begutachten und wurde ein bisschen munterer. Remus verdrehte die Augen und wandte sich wieder seinem Buch zu.

Er las es nicht wirklich. Er konnte sich seit der Weihnachtsfeier der Potters nicht mehr richtig auf ein Buch konzentrieren. Tatsächlich hatte er sich überhaupt nicht auf irgendetwas konzentrieren können. Nicht aufs Fliegen oder auf Spiele oder Gespräche oder James' und Sirius' Animagusplan. Also gab er vor zu lesen und hoffte, dass sie ihn in Ruhe lassen würden. In St. Edmunds wäre er vielleicht einfach allein in die Stadt gefahren, aber das schien kein guter Weg zu sein, um James' Eltern zu danken, die sich sicher Sorgen machen würden.

Es war, als hätte er eine Liste von Fragen in seinem Kopf, auf die er keine Antwort bekommen konnte, also wiederholten sie sich nur, immer und immer wieder. Wo war Greyback jetzt? Wer war „Du weißt schon wer"? Hatte Lyall Lupin seinen Sohn so sehr gehasst?

Remus hatte bereits gewusst, dass sein Vater sich umgebracht hatte, weil Remus gebissen worden war. Er hatte immer angenommen, dass Lyall durch Schuld motiviert gewesen war. Aber jetzt... nun, was hatte Remus falsch gemacht? Was wäre, wenn der wahre Grund Hass - oder noch schlimmer - Scham gewesen wäre?

In den letzten drei Jahren hatte Remus in der Schule hart gearbeitet, den Zauberstab seines Vaters benutzt und die Fächer gewählt, die sein Vater vielleicht genommen hatte. Er dachte nicht die ganze Zeit an Lyall, aber im Hinterkopf hatte es immer etwas bedeutet. Seit der Weihnachtsfeier war er sich nicht mehr so sicher. Ferox hatte gesagt „Erkenne dich selbst", aber Remus konnte die Weisheit darin jetzt nicht erkennen. Er war ohne sein neu erworbenes Wissen viel glücklicher gewesen.

Seine dunklen Gedanken wurden durch ein leises Klopfen an der Wagentür unterbrochen. Marlene steckte den Kopf herein.

„Hey McKinnon", grinste James, „ist Evans bei dir?"

„Ähm... nein", quietschte sie und spielte nervös mit ihren Haaren. „Sirius, kann ich mit dir reden?"

„Mit mir?" Sirius setzte sich auf und sah verwirrt aus. „Äh... was ist denn?"

„Mary ähm... Mary hat mich gebeten, dir etwas zu sagen."

„Mir was zu sagen?"

„Sie ist... ich glaube nicht, dass ich es vor der ganzen Gruppe sagen sollte."

„Äh... okay..." Sirius stand auf und folgte ihr nach draußen in den Gang. Die anderen drei tauschten amüsierte Blicke aus, während sie warteten. Ugh, dachte Remus, hatte er sich in der Sache mit Mary und Sirius geirrt?! Waren es jetzt Sirius und Marlene?

Augenblicke später betrat ein fassungslos aussehender Sirius allein das Abteil.

„Also?", fragte James.

„Mary hat anscheinend einen Freund", sagte Sirius verwirrt.

„Du meinst... sie hat mit dir Schluss gemacht?"

All the young dudes (Übersetzung deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt