Chapter 13: Erstes Jahr: Lectiuncula Magna

3.4K 149 13
                                    

Dienstag, 27. Dezember 1971

Als der zweite Weihnachtstag vorbei war, fanden Remus und Sirius sich in den seltsamen Tagen zwischen Weihnachten und Sylvester gefangen. Sie warteten auf die Rückkehr ihrer Freunde. Sirius war erpicht darauf, den Racheplan für Snape zu schmieden - tatsächlich war er jetzt nicht mehr daran interessiert, alle Slytherins zu attackieren und wollte seine Energie ausschließlich für einen einzelnen Feind verwenden.

Remus war dazu geneigt, ihm zuzustimmen. Er war in den letzten Wochen zu wütend auf Snape gewesen, um klar darüber nachzudenken. Er konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass Severus irgendwie auf den exakten Fluch gestoßen war, der Remus am stärksten treffen würde. Er wusste nicht genau wie der Slytherinjunge das geschafft hatte - es war sehr wahrscheinlich einfach ein geschickter Zufall - aber das machte ihm nichts aus.

„Wir sollten uns einfach James' Umhang schnappen, ihm folgen, bis er allein ist, und ihn dann zusammenschlagen", knurrte Remus, als sie eines Abends in dem leeren Gemeinschaftsraum saßen. Er packte den Arm seiner Couch, während er das sagte und fühlte das Leder unter seinem Griff rissig werden. Der Vollmond näherte sich und uns sein Temperament war stärker als sonst.

„Na, na, Lupin", schimpfte Sirius scherzhaft. Er trug gerade einen Bücherstoß aus der Bibliothek. „Du denkst wie ein Muggel. Wenn wir ihn drankriegen, dann kriegen wir ihn mit Magie."

„Nicht mehr Bücher", jaulte Remus, als Sirius sich mit dem gigantischen Wälzer im Arm neben ihm fallen ließ. Er öffnete ihn und er war so groß, dass er die Oberschenkel beider Jungs bedeckte.

„Doch, mehr Bücher", erwiderte Sirius locker. „Du wirst sie lieben, wenn du sie einmal kennenlernst, ich verspreche es."

Remus war sich dessen nicht so sicher. Es stimmte, er mochte ihre geheimen Lernstunden inzwischen und war insgeheim erstaunt von der Menge, die er gelernt hatte. Aber Sirius zuzuhören war das eine - sich allein hinzusetzen und einen Textblock anzustarren etwas komplett anderes. Aber Sirius versprach ihm weiterhin, dass er einer Lösung näher kam.

„Also, worüber ist das hier?", fragte Remus sich seinem Schicksal ergebend. Wenn Sirius etwas wollte, gab es wenig, was ihn stoppen konnte. Man musste es einfach über sich ergehen lassen, bis es vorbei war.

„Flüche und Verhexungen. Eine Menge davon sind allerdings wirklich komplex. Ich meine, wir sind gut - du, ich und James jedenfalls - aber ich glaube, wir sollten trotzdem bei den Grundlagen bleiben. Einfachheit ist der Schlüssel."

„Ok", antwortete Remus nur. Er bevorzugte noch immer die Idee einer Überraschungsprügelei.

„Also, ich dachte, wir könnten die Dinge brainstormen, bei denen wir gut sind und dann sehen, ob uns das auf ein paar gute Flüche bringt", fuhr Sirius unbeirrt von Remus' Zurückhaltung fort. „Ich bin wirklich gut in Verwandlung - ich habe die besten Noten bekommen, sogar als du aufgeholt hast."

„Richtig", stimmte Remus zu.

„Und James ist ein bisschen besser in Verteidigung gegen die dunklen Künste als ich - was wirklich hilfreich wäre, da wir es mit einem schleimigen Widerling wie Snivellus zu tun haben. Aber bis jetzt haben wir noch keine guten Sprüche gelernt, außer Entwaffnungszeugs und das ist für uns nutzlos.

Er kaute nachdenklich auf der Spitze seiner Feder herum. Es war keine neue Feder, also hinterließ sie einen dunklen Fleck auf Sirius' Lippen. Remus sagte nichts. Sirius redete weiter. „James ist auch gut im Fliegen, offensichtlich, aber ich weiß nicht, wie uns das eine Hilfe sein könnte. Dann ist da Pete... er ist gut darin, herumzuschleichen und einfache Arbeit zu erledigen, nehme ich an..."

Remus dachte, das war ziemlich unfair. Peter war nie Klassenbester wie Sirius und James, aber er war generell kompetent und begnügte sich einfach üblicherweise mit befriedigenden Noten. Ihm fehlte der wetteifernde Ehrgeiz, den James und Sirius hatten, das Verlangen sich zu beweisen. Remus kannte das - manchmal war es einfach genug, mit clevereren, selbstbewussteren Leuten befreundet zu sein. Man bekam etwas von ihrem Schein ab, ohne dem Druck standhalten zu müssen.

All the young dudes (Übersetzung deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt