Chapter 58: Viertes Jahr: Wettkampf

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Remus' schlechter Start ins Jahr wurde nicht besser, als der Zug in den Bahnhof einfuhr. Sie kamen nur zwanzig Minuten oder so vor Sonnenuntergang in Hogsmeade an und Remus sah Madam Pomfrey angespannt auf ihn warten

„Viel Glück, Moony", sagte Sirius im Flüsterton, als sich ihre Wege inmitten der Menschenmenge von aufgeregten Schülern in schwarzen Roben trennten. Remus nickte grimmig und Sirius gab seiner Schulter einen kleinen Stoß mit seiner eigenen; ein Zeichen von jugendlicher Solidarität.
Remus hatte nur noch Zeit wehmütig zurückzublicken, als die drei Rumtreiber in eine der pferdelosen Kutschen kletterten, ein Kopf blond, zwei dunkel - bevor Madam Pomfrey Remus am Ellbogen packte und ohne Warnung in die heulende Hütte apparierte.

Auf dem staubigen Kaminsims war ein blau-weißes Teller mit einem dicken Hühnersandwich.

„Falls du hungrig bist", erklärte die Heilerin. „Du hast noch ein wenig Zeit."

Er war am Verhungern, aber er konnte sich nicht dazu bringen, es zu essen. Stattdessen setzte er sich auf sein Klappbett, wartete darauf, eingesperrt zu werden und wünschte sich, es gäbe zumindest ein wenig Licht in dem düsteren Raum. Remus dachte über das Festessen nach - wohl sein Lieblingsteil der ersten Nacht, außer, dass er in seinem großen, gemütlichen Bett schlafen konnte. Nichts davon würde diese Nacht stattfinden.
Er konnte einen Hasen draußen riechen, der am Gras schnüffelte, und sein Bauch ließ ein heftiges Grollen ertönen. Er sah das Sandwich wieder an und zog es in

Betracht, aber als Schmerz durch seine Schulterblätter schoss, erkannte er, dass er zu lange gewartet hatte; der Wolf war auf dem Weg.

* * *

Montag, 2. September 1974

Jemand würde vielleicht annehmen, dass ein hungriger Werwolf ein Hühnersandwich mochte, aber anscheinend würde nur rohes Fleisch gut genug sein, denn als Remus erwachte, fand er die kleine Mahlzeit unangerührt vor, während seine Arme und Beine in Fetzen gerissen waren. Er seufzte tief, hievte sich auf die Füße und ging zum Bett, um sich wieder zu setzen. Seine Hüfte war das dritte Mal angeschlagen und sein Humpeln war schlimmer, als durch den Raum taumelte. Seine linke Schulter fühlte sich ausgerenkt an - Gottseidank war es nicht seine rechte, denn er hatte eine Menge Hausaufgaben, die er aufholen musste.

Remus schloss seine Augen und lehnte sich gegen die Wand, um auf Madam Pomfrey zu warten. Es war Morgengrauen und die Rumtreiber würden wahrscheinlich für ein paar Stunden noch nicht auf sein, außer James entschied, dass er etwas Fliegen noch vor dem Unterricht üben wollte. Remus wusste, dass es Harpreet Singhs letztes Jahr in Hogwarts war, was bedeutete, dass die Position des Quidditchkapitäns nächstes Jahr offen wäre und James war die Sache sehr ernst.

„Accio Sandwich", krächzte Remus, als er seinen Zauberstab unter dem Bett fand. Das ganze Teller kam mit solcher Geschwindigkeit auf ihn zugeflogen, dass es die Wand traf und nur Zentimeter von seinem Kopf entfernt zerbrach. Stöhnend wischte Remus die Porzellanscherben weg und begann, hungrig auf dem alten Brot herumzuknabbern.

Madam Pomfrey kam bald an und machte sich an die Arbeit, ihn aufzupäppeln, bevor sie ihn zurück ins Schloss begleitete. Er bestand darauf zu gehen, anstatt sie eine Trage beschwören zu lassen.

„Mir geht es wirklich nicht so schlecht", bettelte er. „Sie haben gute Arbeit mit meiner Schulter geleistet... ich denke, mir geht es gut genug, um in den Unterricht zu gehen."

„Mir gefällt nicht, wie das Humpeln aussieht", erwiderte sie. „Zuerst der Krankenflügel, wir werden sehen, wie es dir zu Mittag geht."

„Aber es ist mein erster Tag..." Er wusste, dass er jammerte, aber er musste es versuchen.

All the young dudes (Übersetzung deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt