Sonntag, 11. November 1973
Remus erwachte prustend und zitternd. Der Raum war düster und sein Atem wehte in weißen Schwaden um seinen Kopf. Alles tat weh. Er hob die Hände vor sein Gesicht und fand seine Fingerspitzen blau und blutig vor. Da waren Splitter unter seinen Nägeln und noch mehr Blut woanders - er konnte es riechen, aber er konnte im Dunkeln nicht gut sehen und er hatte nicht die Energie, seinen Kopf zu heben. Seine Knochen fühlten sich an, als wären sie aus Gummi. Er war so müde.
Wenn er so viel Blut verloren hatte, wie er dachte, dann war es wahrscheinlich keine gute Idee zu schlafen. Er sollte zumindest wach bleiben, bis Madam Pomfrey ankam - was nicht mehr lange dauern sollte. Remus lag still und konzentrierte sich auf seine Atmung. Heute fand ein Gryffindorspiel statt - eine weitere Sache, die er verpassen würde. Nicht nur das, seine Freunde würden damit auch den Tag über zu beschäftigt sein, um ihn zu besuchen.
Er drehte den Kopf und übergab sich. Hoffentlich würde er nicht krank werden. Es war so peinlich, krank zu sein. Er hatte seinen Zauberstab nicht dabei, also konnte er nicht sauber machen.
„Guten Morgen, Remus", Madam Pomfrey betrat schließlich den Raum. "Oh mein Lieber, ein bisschen chaotisch hier, nicht wahr?"Er hob den Kopf und musste sich sofort übergeben.
* * *
„Ich weiß nicht, ob ich es gut finde, dass du so viel liest", bemerkte Madam Pomfrey, als sie ihm einen Heiltrank brachte „Ich weiß, dass dir deine Prüfungen wichtig sind, aber du brauchst Ruhe."
„Ich habe den ganzen Morgen geschlafen", antwortete er „und sonst wird mir so langweilig. Wissen Sie, wie das Quidditchspiel gelaufen ist?"
"Ich fürchte nicht", lächelte die Medi-Hexe. "Ich bin sicher, Mr. Potter wird sobald er kann vorbeikommen, um dir alles zu erzählen."
Das war nicht sehr wahrscheinlich, wenn Gryffindor gewonnen hatte - es würde eine Siegesparty geben und James hatte Remus versprechen müssen, diese nicht für ihn zu verpassen. Er nahm den Trank an, den er bekommen hatte und leerte ihn, ohne sich zu beschweren. Er war bitter, aber er hatte sich mittlerweile daran gewöhnt.
Er musste lesen, denn wenn er es nicht tat, hätte er überhaupt nichts zu tun, außer an seine frischen Narben zu denken. Diesen Monat hatte der Wolf seinen Oberkörper zerrissen. Das war besser als seine Arme oder sein Gesicht - zumindest konnte er diese Narben leichter verbergen.
Remus zog sich selten vor irgendjemandem aus; selbst seitdem die Rumtreiber von seinem pelzigen kleinen Problem erfahren. Niemand außer Madam Pomfrey hatte das wahre Ausmaß des Schadens gesehen (nun, Sirius hatte es einmal zu Beginn des zweiten Jahres getan, aber keiner von ihnen hatte seitdem diese seltsame Begegnung angesprochen). Trotzdem war Remus nicht naiv und er wusste, dass eines Tages, so weit weg dieser Tag auch sein mochte, jemand erwarten würde, dass er (zumindest) sein Oberteil auszog. Er wollte nicht daran denken. Vielleicht müsste er Mädchen nur für immer meiden.
"Mr. Lupin!" Eine fröhliche Stimme dröhnte durch den Krankenflügel und ließ Remus zusammenzucken. Es war Professor Ferox, der zwei große Gläser mit klarer Flüssigkeit in den Armen hielt.
"Oh, hallo", Remus winkte leicht.
"Murtlap Essenz, wie versprochen, Poppy", stellte der Professor die Gläser ab. Komm nicht rüber, komm nicht rüber, dachte Remus verzweifelt, als Professor Ferox durch den Raum zu seinem Bett schritt.
"Du siehst ziemlich angeschlagen aus, bist du verletzt?" fragte er freundlich.
"Ähm ..." Remus wollte schrumpfen und sich unter der Bettdecke verstecken. Er hasste den Gedanken, dass der starke, energische Ferox, ihn in seinem geschwächten Zustand sah. "Ich bin OK."
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All the young dudes (Übersetzung deutsch)
Fantasydas hier ist eine Übersetzung von All the young dudes von MsKingBean89. Wenn ihr die original story lesen wollt dann schaut auf Ao3.