Die Zeit schien nach Remus' Geburtstag schneller zu vergehen. Die Tage wurden länger und der Frühling drängte sich ins Schloss. Er flutete es nach dem langen Winter mit Sonnenlicht und frischer Luft. Die Prüfungen rückten näher und Remus überkam endlich seine Angst in der Öffentlichkeit zu lesen. Er verbrachte mehr und mehr Zeit in der Bibliothek. Anstatt neue Pläne und Streiche zu auszuhecken, widmeten die Rumtreiber ihre Abende dem Sprüche üben und fragten sich gegenseitig Zaubertrankzutaten ab.
Sirius und James nahmen die Prüfungen sehr ernst; es war ein Wettkampf für sie. Obwohl beide es vehement abgelehnt hätten, hatte Remus den Verdacht, dass sie das Verlangen hatten, ihre Reinblutehre zu verteidigen - diese Einstellung war zu sehr in der Schule und sogar in den Lehrern eingefleischt. Es machte Remus nichts aus - obwohl er nicht überall die besten Noten bekam, war er noch immer besser als jemals zuvor. Er war sogar froh, dass er keine Familie hatte, die ihn unter Druck setzen könnte.
Der Druck auf Peter war nur zu offensichtlich. Er war keineswegs ein schlechter Schüler - in Kräuterkunde und Astronomie hatte er großen Erfolg und schlug oft sogar James. Aber er war nervös und das beeinflusste seine Zauberstabarbeit und machte seine Beschwörungen schlampig. Peter redete nicht so oft über seine Familie, aber er bekam eine Menge Briefe von ihnen und Remus bemerkte, dass James bei diesem Thema vorsichtig war.
„Wie viel brauchen wir, um das Jahr zu schaffen?", fragte der rundgesichtige Junge verzweifelt mindestens vier Mal pro Tag.
„Peter, beruhig dich", besänftigte ihn James. „Du wirst das schon schaffen; du weißt jetzt die ganze Theorie in- und auswendig, du musst sie nur in die Praxis umsetzen."
„Ich werfe es ihm nicht vor, dass er so unruhig ist", flüsterte Sirius Remus zu, als die anderen außer Hörweite waren. „Es gab mindestens zwölf Squibs in der Pettigrew-Familie - und das alleine in diesem Jahrhundert."
„Squibs?"
„Nicht-magische Zauberer", erklärte Sirius geduldig. „Du weißt ja, dass Muggelfamilien manchmal magische Kinder haben? Das funktioniert umgekehrt auch - niemand redet gerne darüber. Mein Großgroßonkel hatte sogar diese verrückte Theorie, dass Muggels ihre Kinder mit unseren austauschten, damit sie die Zauberwelt infiltrieren können. Komplett bescheuert natürlich."
„Richtig", erwiderte Remus und hoffte, er hörte sich so an, als verstünde er alles, was Sirius gerade gesagt hatte. „Also ist deswegen Peters Magie ein wenig... unsicher?"
„Weiß ich nicht." Sirius zuckte mit den Schultern. „Vielleicht. Ich weiß nicht, ob man wirklich beweisen kann, dass Squib-heit in der Familie liegt. Aber es ist der Grund, warum die Pettigrews nicht Teil der Unantastbaren Achtundzwanzig sind."
Remus seufzte tief und fixierte Sirius mit seinem vernichtendsten Blick.
„Du weißt, dass ich nicht weiß, was das ist."
Sirius schmunzelte.
„Ich weiß es nicht, Lupin, mit all den Büchern, die du zurzeit liest. Gut zu wissen, dass ich dir noch ein paar Dinge voraushabe."
Remus schnaubte als Antwort und wendete sich wieder seiner Arbeit zu. Sirius sprach schnell weiter, als würde er die Aufmerksamkeit des anderen Jungen nicht verlieren wollen.
„Die Unantastbaren Achtundzwanzig sind die reinsten der Reinblüter. Die letzten verbleibenden ‚unbefleckten' Familien."
Remus schenkte Sirius einen weiteren finsteren Blick. Der dunkelhaarige Junge hob seine Hände und beeilte sich zu erklären: „Ihre Worte, nicht meine! Du weißt, dass ich den ganzen Reinblut-Mist nicht glaube."
„Richtig." Remus hob eine Augenbraue. „Ich wette, die Blacks sind ganz oben auf der Liste."
„Eigentlich", erwiderte Sirius, seine Augen glitzerten mit Humor, „sind die Abbots die ersten. Sie ist alphabetisch."
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All the young dudes (Übersetzung deutsch)
Fantasydas hier ist eine Übersetzung von All the young dudes von MsKingBean89. Wenn ihr die original story lesen wollt dann schaut auf Ao3.