EPILOG

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Mehr als zwei Jahre später...
Ashley

»Happy Birthday, Ash«, ertönte es von allen Seiten, als Chase und ich am Abend meines 23.Geburtstages unsere gemeinsame Wohnung betraten, die ganz in der Nähe der University of California Los Angeles lag. Kaum war ich über die Schwelle der Tür getreten, kamen unsere Freunde und Familie von allen Seiten, um mich in den Arm zu nehmen und mir noch einmal persönlich zu gratulieren. Zuerst meine Schwester Bree, die meinen fast 2-jährigen Neffen Trent auf dem Arm hielt, und ihr Mann Miles, der seine Frau und seinen Sohn nicht einen Moment aus den Augen zu lassen schien, seit er vor mehr als zwei Jahren von Amelias Verwicklungen mit LaRoy Jenkins erfahren hatte. Dann Liv und Luc, mit dem ich mich mittlerweile viel besser verstand, sowie Newton und Ever, die neben Liv zu meiner besten Freundin geworden war. Auch Chases Onkel Tanner und sein Mann Sam waren gekommen, denn sie waren in den letzten Jahren zu einer zweiten Familie für mich geworden, genauso wie Chases Schwester Serena. Und schließlich waren da noch Mom und ihr Freund Adam, den sie vor etwa eineinhalb Jahren in einem Supermarkt in San Francisco kennengelernt hatte, als sie in der Gemüseabteilung ineinander gerannt waren. Die Verbindung zwischen ihnen war sofort da gewesen und Adam hatte nicht gezögert, sie um ein Date zu bitten. Ich hatte mir die Geschichte in den letzten eineinhalb Jahren viele Male anhören müssen, weil Mom nicht müde wurde, sie zu erzählen. Aber mir sollte es recht sein, denn Adam tat ihr gut. Mal abgesehen von der Tatsache, dass er, wie der Zufall es wollte, Detective beim SFDP war, hielt er sie über Wasser und sorgte dafür, dass sie Schritt für Schritt zu ihrem alten Ich zurückfand. Er liebte sie mit oder gerade wegen ihrer Fehler und unterstützte sie, wo er konnte. Seit Mom mit ihm zusammen war, war auch unser Verhältnis so viel besser geworden. Dunkle Momente gab es noch immer, aber auch diese würden wir irgendwann besiegen.

»Ich bin so stolz auf dich, Firebug«, flüsterte Mom mir zu, löste sich von mir und trat zurück zu Adam, um Chase Platz zu machen, der sofort die Arme um mich legte und mich an seine Brust zog. Eine Berührung von ihm reichte, um meinen gesamten Körper in Flammen zu setzten.

»Happy Birthday, Kitten. Ich liebe dich«, hauchte er an meine Lippen und küsste mich innig, was uns lautes Gejohle von den anderen einbrachte und meine Knie weich werden ließ. Chase lächelte an meine Lippen und küsste mich wieder. Und wieder. Und wieder, bis ich kaum noch klar denken konnte und es anfing, unangenehm zu werden. »Was meinst du, wie lange wir hierbleiben müssen, bis wir ungesehen verschwinden können? Ich hätte dich für den Rest des Abends lieber für mich alleine.«

Ich lachte und schlug ihm spielerisch gegen die Brust. »Ich dachte, du hast diese kleine Party extra für mich geplant, und jetzt willst du sie plötzlich verlassen?«

Er grinste. »Schuldig der Anklage, Ma'am«, erwiderte er, ehe sein Blick etwas Feuriges bekam, das Hitze in meinem Inneren explodieren ließ. »Aber da wusste ich ja noch nicht, dass du so heiß aussehen würdest.« Sein Blick wanderte vielsagend über meinen Körper, der in einem asymmetrischen, kurzen dunkelgrünen Kleid mit dünnen Trägern steckte, das perfekt zu meiner Augenfarbe passte. Meine Haare fielen mir offen über die Schultern.

Ich lachte, was ich, seit wir ein Paar waren, viel öfter tat. »Ein bisschen Überraschung muss sein, du Gaffer.«

Er stieß ein leises Grummeln aus. »Das ist Folter, verdammte Folter, Kitten.«

Dieses Mal grinste ich. »Später«, erwiderte ich nur verheißungsvoll und drehte mich dann in seinen Armen, um den Blick durch den Raum schweifen zu lassen, in dem all die Menschen versammelt waren, die meine Familie waren, ob nun durch Blut oder einfach nur Liebe und Freundschaft. Es war ein wunderschönes Geschenk, sie alle an einem Ort versammelt zu wissen, nachdem die letzten zweieinhalb Jahre mehr oder weniger voller Chaos gewesen waren. Denn LaRoy Jenkins und seine Leute waren nach damals vielleicht kein Problem mehr gewesen, aber es hatte noch so viele andere Dinge gegeben, die ins richtige Licht gerückt werden mussten. Schließlich war ich Liv, Ever, Newton und sogar Luc eine Erklärung schuldig gewesen, warum ich an Silvester vor drei Jahren einfach verschwunden war und danach praktisch nicht mehr existiert hatte. Zum Glück hatte ich verständnisvolle Freunde, die mir sofort ihre Unterstützung angeboten hatten und keine Sekunde länger sauer auf mich gewesen waren, nachdem ich ihnen alles erklärt hatte. Und auch mit Bree war alles wieder gut, vielleicht sogar großartig, nachdem ich mich für mein unfaires Verhalten ihr gegenüber damals bei Moms Offenbarung entschuldigt hatte. Wir hatten in den letzten Jahren so viel Zeit miteinander verbracht, dass sie mich nun vielleicht sogar noch besser kannte als Liv. Denn es hatte einige Zeit gedauert, bis Livvy und ich wieder an dem Punkt angekommen waren, an dem wir vor neun Jahren aufgehört hatten, als Sawyer uns im Stich gelassen hatte. Aber heute war sie dank unserer Bemühungen wieder meine beste Freundin, meine Seelenverwandte und unbiologische Schwester.

BREAK THROUGH THE WALLSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt