KAPITEL 31

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Ashley

Chase küsste mich und plötzlich war all der Schmerz, den ich Sekunden zuvor noch empfunden hatte, vergessen. Ich vergaß, dass ich mich ihm erneut geöffnet hatte. Ich vergaß, dass ich Dinge ausgesprochen hatte, von denen ich bis vor kurzem nicht einmal gewusst hatte, dass ich sie empfand. Und ich vergaß, dass ich kurz davor gewesen war, das erste Mal seit sechs Jahren in Tränen auszubrechen. All diese banalen Dinge verschwanden, bis da nur noch Chase und seine Lippen waren, die perfekt auf meine passten. Er küsste mich, als hinge sein Leben davon ab, und ich erwiderte diesen Kuss, als hinge mein Leben davon ab. Ich spürte seine Hände an meiner Taille und den Stoff seiner dunkellauen Jeans an meinen nackten Beinen, während sich in meinem ganzen Körper eine unsagbare Hitze breit machte, dicht gefolgt von Erregung, Sehnsucht und etwas anderem, das ich nicht benennen konnte, sich aber wundervoll anfühlte. Gerade jetzt wollte ich, dass dieser Kuss niemals aufhörte, und genau deswegen schob ich meine Hände in seinen Nacken, presste mich näher an ihn und vertiefte den Kuss, bis unsere Zungen aufeinandertrafen. Chase stieß ein leises Stöhnen aus und krallte seine Finger in meine Taille. Der Stoff meines Jumpsuits war so dünn, dass es sich fast anfühlte, als wären seine Hände direkt auf meiner Haut. Ich erschauerte und wollte für immer in seinen Armen versinken, weil es sich viel zu gut anfühlte, hier auf seinem Schoß zu sitzen und ihm näher denn je zu sein.

Während Chase den Druck seiner Hände auf meiner Taille verstärkte, unterbrach er den Kuss, um seine Lippen an meinem Hals entlangwandern zu lassen. Ich ließ meinen Kopf in den Nacken fallen, um seinen Küssen Platz zu machen, und konzentrierte mich darauf, nicht vollkommen den Verstand zu verlieren. Es fühlte sich so gut an. Ich stöhnte und presste mein Becken automatisch an ihn, sodass ich seine Härte zwischen meinen Beinen spüren konnte. »Chase«, keuchte ich leise und begann mich auf seinem Schoß zu bewegen, während in meinem Körper eine Gefühlsexplosion auf die andere folgte und mir schwindelig wurde vor Verlangen.

Chase erwiderte den Druck meines Beckens und meine Bewegungen auf seinem Schoß mit einem tiefen Stöhnen an meinem Hals, was mir eine Gänsehaut bescherte. »Fuck, Kitten«, stieß er hervor, ehe er seine Lippen auf die empfindliche Stelle hinter meinem Ohr presste, sodass automatisch noch mehr Hitze und Erregung durch meinen Körper schoss. Ich hielt es nicht länger aus, seine Lippen nicht auf meinen zu spüren. Also legte ich meine Hände an seine Wangen und zog seinen Mund zurück auf meinen. Der Moment, in dem unsere Lippen erneut miteinander kollidierten, ließ mein Herz schneller schlagen. Es fühlte sich an wie Erlösung. Und so vergingen Minuten, in denen wir nicht voneinander ablassen konnten. Wir küssten uns und küssten uns, bis wir schwer atmeten und Küsse nicht mehr ausreichend zu sein schien. Immer wieder presste ich mein Becken gegen seines, rieb mich durch den Stoff seiner Jeans an ihm, bis er ein Knurren ausstieß, das mir in Mark und Knochen fuhr. Dann ließ ich meine Hände unter sein T-Shirt gleiten zu seiner warmen Haut, seinen Bauchmuskeln, die sich unter meinen Berührungen anspannten, während seine Hände auf Wanderschaft gingen, den Weg zu meinem Rücken, meinen Brüsten und meinem Bauch fanden. Das war der Moment, in dem ich mich innerlich dafür verfluchte, den Jumpsuit angezogen zu haben. Denn ich wollte seine Hände auf meiner Haut spüren und mir nicht nur vorstellen, wie es sich anfühlen musste, von Chase am ganzen Körper berührt zu werden.

»Chase«, presste ich atemlos zwischen zwei Küssen hervor. »Wir...Schlafzimmer.« Ich schaffte es gerade nicht, einen ganzen Satz hervorzubringen, doch Chase verstand mich glücklicherweise auch so. Mit einem Ruck stand er von der Couch auf. Meine Beine schlangen sich von ganz alleine um ihn, während er sich mit mir auf dem Arm von der Couch entfernte und mich weiter küsste. Wir taumelten gegen den Türrahmen, streiften die Tür und kollidierten fast mit einer Kommode im Flur, wäre Chase nicht noch in letzter Sekunde ausgewichen. Dennoch stieß er sich den Zeh und fluchte leise, während ich ein leises Lachen ausstieß. Aber keiner von uns beiden war gerade dazu im Stande, seinem Zeh längere Aufmerksamkeit zu schenken. Denn kaum waren wir an der Kommode vorbei, küssten wir uns schon wieder und schenkten der Umgebung keine Beachtung. Es war fast ein Wunder, dass wir es ohne weitere Verletzungen zu seinem Bett schafften. Chase ließ mich in die Kissen fallen und war wenige Sekunden später schon über mir, um sich wieder meinen Lippen zu widmen. Während unsere Zungen weiter miteinander tanzten, wanderten meine Finger zum Saum seines Shirts. Chase verstand die Botschaft und ließ kurz von mir ab, um es auszuziehen. Sein Anblick raubte mir buchstäblich den Atem. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden. Er war perfekt. Braun gebrannte Haut, ein perfektes Sixpack, das in einem V in seiner Jeans verschwand, und ein kleiner Pfad blonder Haare, der ebenfalls in seiner Jeans verschwand. Meine Augen wanderten pausenlos an ihm auf und ab.

BREAK THROUGH THE WALLSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt