Four

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Four:
Trauer

Rachel betrat wie betäubt ihre Wohnung, die still dalag.

Es war weit nach Mitternacht. Das wusste die Chirurgin.

Sie hatte immer wieder auf die Uhr geguckt – und die Nachrichten ihrer Freunde ignoriert.

Sie hatte sich im Central Park einige Zeit rumgetrieben und über ihre kleine Schwester nachgedacht – ihre tote kleine Schwester.

„Wo warst du?!" Marcel trat in den Flur. Er saß seit einer halben Stunde hier fest.

Epps hatte behauptet, dass man ihr Zeit zum Atmen lassen sollte.

Als Rachel nun aufsah, stellte Marcel fest, dass es wohl das richtige gewesen war.

„Bist du betrunken?"

Sie schüttelte stumm den Kopf, ehe sie ihre Arme anhob.

Marcel atmete tief ein, lief zu ihr und schloss sie in eine Umarmung.

„Möchtest du reden?"

Sie nickte, machte allerdings keine Anstalten, sich zu bewegen.

„Was ist passiert?", fragte er leise. „Haben Sie Colan gefunden?" Rachel schüttelte ihren Kopf. „Ist wer... gestorben?"

Sie nickte. „Es tut mir so leid." Er strich ihr übers Haar als Epps mit seinem Handy in der Hand eintrat.

„Was ist los?", hakte er leise nach.

„Meine Schwester", murmelte Rachel leise und ihre Muskeln ließen lockerer.

Marcel schloss seine Arme stärker um sie. „Es tut mir so leid", murmelte er und wiederholte und wiederholte die Worte immer wieder, während sie im Flur standen.

Die sechsunddreißigjährige weinte nicht. Es war als wäre sie dazu nicht in der Lage. Trotzdem fragte sie sich, wie das alles hatte passieren können.

In ihren Augen war Christina noch zu jung gewesen, um zu sterben. Sie hatte das nicht verdient.

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„Ich möchte mitkommen", jammerte Teddy.

Rachel atmete tief ein. „Ich wünschte, das wäre so einfach, Teddy."

Er seufzte schwer und sah zu Epps, der mit einem kleinen schwarzen Koffer an der Tür stand. Neben ihm Nessa.

Rachel atmete tief durch und sah zurück zu ihrem Kind. „Hey, guck mich an." Leicht lächelnd hob sie am Kinn sein Gesicht an, damit er sie anschaute. „Du kannst so ganz viel Zeit mit Sides verbringen."

Seine Mundwinkel zuckten. „Aber ich würde dich viel lieber begleiten", stellte er klar. „Nur damit du's weißt."

Sie nickte. „Ich weiß es, mein Schatz."

Sie beugte sich vor und zog ihn in eine feste Umarmung. „Ich liebe dich", sagte sie ihm und er seufzte, atmete den ihm vertrauten Duft seiner Mutter tief ein.

„Ich hab dich auch lieb, Mummy."

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„Bist du dir sicher, dass wir ihn mit Marcel und Colan alleine lassen können?"

Rachel nickte. „Die lieben den Kleinen. Das geht schon gut."

Sie hätte ja auch aus Sicherheitsgründen eher Miranda und Mine gefragt. Allerdings war Miranda für einige Tage auf Geschäftsreise in Großbritannien und Mine hatte die Nachtschichten auf der Geburtsstation übernommen.

Außerdem waren Tessa und Shane wahrscheinlich unfassbar froh, Nessas Loft ein paar Tage für sich alleine zu haben.

„Ich hoffe, die Wohnung fackelt nicht ab", sagte Nessa trocken und stieg als letztes ins Taxi, dass sie sich vorbestellt hatten.

》the Retribution《| PART III || TRANFSFORMERSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt