Thirty

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Thirty:
unglücklich erwischt

Stille. Das war alles, was Rachel beim Spaziergang mit dem Soldaten wahrnahm.

„Du bist angetrunken." Lennox durchbrach die Stille und Rachel atmete tief ein.

Sie wandte sich mit hinterm Rücken verschränkten Armen zu ihm um und verzog die Miene. „Merkt man es mir so sehr an?", fragte sie ihn.

„Du hältst den Rand, das ist Indiz genug." Sie stieß ihn leicht an. Er lachte leise vor sich hin und wankte kurz zur Seite. „Ach, quatsch." Er schüttelte den Kopf. „Man merkt es kaum."

„Du lügst", nuschelte sie.

„Wie gedruckt", sagte er sofort. „Rachel, dir riecht man eine Fahne immer direkt nach, sobald du mit dem Alkohol in Berührung kommst."

„Es waren nur drei Gläser", behauptete sie. „Ich habe nicht übertrieben."

„Drei Gläser von was? Whiskey?"

„Rotwein." Sie schmunzelte und schüttelte ihren Kopf. „Manno." Sie stieß die Luft komplett aus ihren Lungen. „So schlimm?"

Er schüttelte seinen Kopf erneut.

„Darf ich fragen, wieso du hier bist?", hakte sie nach. „Wir waren morgen verabredet."

Er sah sie von der Seite an, betrachtete ihr Seitenprofil für ein paar Sekunden – und vielleicht träumte er vor sich hin.

„Kellan hat den Antrag angenommen", teilte er ihr mit und sie drehte sofort ihren Kopf.

„Wirklich?"

Er nickte. „Aber keiner der anderen."

Ihre vorerst begeisterte Miene wandelte sich in eine besorgte und enttäuschte um.

„Oh", machte sie.

„Lautern und Nielson sind tot", sagte er. „Jackson hat Krebs und fällt ohnehin weg. Aus dem Team bleiben nur Kellan, Jason, Epps und ich, wenn Renner, Judes und Saint James sich weigern."

„Gibt es genaue Gründe, warum sie abgelehnt haben?", hakte sie nach, doch der dreiundfünfzigjährige schüttelte seinen Kopf.

Rachel nahm einen tiefen Atemzug. „Dann werden wir zu viert sein."

„Fünft", korrigierte er sie und sah sie an als sie fragend den Kopf schieflegte. „Jason stimmt zu, ich weiß es."

„Du weißt es?", wiederholte sie.

„Ich stehe mit ihm privat in Kontakt. Er hat es mir bereits mitgeteilt."

„Ah", machte sie. „Okay."

Rachel sah für einen Moment vor sich auf den Kiesweg.

„Ich möchte ehrlich sein." Der Soldat blieb stehen und drängte die sechsunddreißigjährige auch dazu, indem er ihre beiden Hände in seine nahm. „Ich mache mir Sorgen."

„Sorgen?" Rachel zog ihre Augenbrauen ein Stück zusammen.

„Ich mache mir Sorgen um dich." Er legte den Kopf schief und hob eine Hand, strich ihr über die Wange. „Das kann gefährlich werden."

„Und?" Sie zog ihre Augenbrauen noch stärker zusammen. „Du hast mir vor zehn Jahren auch noch nicht gesagt, was ich tun und was ich lassen soll."

„Vor zehn Jahren waren die Umstände aber anders", widersprach er ihr. „Und außerdem gibt es inzwischen Teddy. Und er braucht seine Mutter."

„Aber-"

„Rachel", unterbrach er sie tief einatmend. „Bitte. Epps hat zugesagt. Denke zumindest nochmal darüber nach, nicht mitzukommen."

》the Retribution《| PART III || TRANFSFORMERSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt